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Wolfgangs Neue Anlage

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Beitrag von Lupo60 So 05 Nov 2023, 12:09

Hallo Michael und Frank,

dankeschön für Euer Lob!

Das Konzept zur Stromversorgung habe ich vor Jahren als Empfehlung im Hinblick auf Kurzschlusssicherheit in einem N-Bahnmagazin gefunden, ist also nicht auf meinem Mist gewachsen. Aber mit der Zeit bin ich zum absoluten Fan gworden. Ich beschreib‘s gerne mal komplett. Dafür erstmal eine Skizze mit den Begriffen … sogar von Der DB:  

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 2a81fc10

Bildquelle:
Code:
https://fahrweg.dbnetze.com/resource/blob/9728596/451df1cc2a88a230760e98f21f188267/nd_broschuere_weichenwerk-data.pdf

Bei den PECO-Weichen ist, so wie sie geliefert werden, das weichentypische Innenleben (Zungen, innere Zwischenschienen, Flügelschienen, Herzstückspitzen) elektrisch miteinander verbunden, dass von der jeweils an seiner Backenschiene anliegenden Weichenzunge mit Strom versorgt wird. Die Stellschwelle, die die Zungen bewegt, ist mit einer Feder versehen, durch die sie in den beiden Endlagen kräftig einrastet.

Das hat mehrere Schwachpunkte:

a) Dieser Rastmechanismus mittels Feder ist zwar gut für einen elektromagnetischen Antrieb mit Doppelspule, aber für einen Antrieb mit Servo nicht geeignet. Für den Servo ist es besser, wenn sich die Teile kontinuierlich bewegen lassen und nicht blitzartig in ihre Endlagen einschnappen.

b) Die jeweils nicht anliegende Weichenzunge liegt immer in unmittelbarer Nähe des „feindlich“ gepolten Backenschiene. Wenn da mal das Radsatzinnenmaß eines Radsatzes nicht stimmt oder mal eine Lok mit entgleistem Radsatz drüberfährt, gibt es einen Kurzschluss. Im Analogbetrieb fällt der meist gar nicht auf. Digital ist da allerdings sehr empfindlich.

c) Die Stromversorgung über die anliegende Weichenzunge ist grundsätzlich unzuverlässig. Ich weiß nicht, wie es bei PECO ist, aber die Weichen von Arnold sind mir da in sehr unguter Erinnerung. Da musste man die ausbleibende elektrische Energie durch ein dickes Plus an kinetischer Energie ausgleichen. Man muss rasen wie ein Irrer. Für mich als Rangierfan ziemlich frustrierend.

Ich habe nur wenig Erfahrungen mit PECO-Weichen im Analog-Betrieb. Die Weichen waren deutlich betriebssicherer als das alte Arnold-Gleismaterial, aber die Teile waren da auch noch nagelneu. Keine Ahnung, ob es so geblieben wäre.

Der Umbau der Weichen ist nicht allzu aufwändig, aber auch mit gemischten Gefühlen versehen, weil es ja nagelneue Teile sind, die man da verhackstückt:

1.) Etwa an der Stelle, an der in der Skizze die Zungen und Backenschienen in die Zwischenschienen übergehen, die Schienenprofile von unten freilegen und die nebeneinder liegenden Zwischenschienen gleicher Polarität mit Drahtbrücken verbinden. Da allerdings alles elektrisch miteinander verbunden ist, haben wir jetzt über das Herzstück einen Kurzschluss verdrahtet. Geht natürlich nicht. Deswegen:

2.) Die beiden inneren Zwischenschienen etwa an der Stelle, an der in der Skizze die Flügelschienen beginnen auftrennen. Voilà - schon in der Kurzschluss wieder weg. Ich nehme zum Auftrennen immer die Laubsäge mit Sägeblatt für Metall. Dafür ist es allerdings sinnvoll, wenn man die Weiche plan auflegen kann. Also empfiehlt es sich, hier mal den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun. Mit diesem kühnen Schnitt hat man allerdings nicht nur den Kurzschluss, sondern auch die komplette Stromwersorgung des Herzstückbereiches beendet. Das kann also so nicht bleiben. Also:

3.) Den jetzt völlig isolierten Herzstückbereich wieder anschließen. Dazu kann man einfach von unten ein Kabel an eine der Herzstückspitzen anlöten, unmittelbar dort, wo es über die Schwellen herausragt. Möglichst nah an den Schwellen, damit auf das Schienenstück noch ein Gleisverbinder passt. Und zwar ein Isolierender aus Kunststoff. Der wäre allerdings auch ohne diesen Umbau in obligatorisch - jedenfalls  in den allermeisten Fällen. Dazu gehört dann noch ein Schalter, damit das Herzstück entsprechend der Weichenstellung gepolt werden kann. Das ist die Schaltung, an der ich gerade baue.

4.) Am Schwellenband neben der Stellschwelle noch Blechabdeckung heraushebeln und die Feder rausnehmen. Dieser Schritt könnte natürlich auch der „Nullte“ sein, dann hat man alle mechanischen Arbeiten schon mal erledigt, bevor‘s ans Löten geht.

Wenn dies getan ist, hat man eine Weiche, mit der man sich hinsichtlich Gewährleistungsansprüchen nirgendwo mehr blicken zu lassen braucht (Hinweis aus juristischen Gründen: Auch bei mir nicht), aber so richtig geschrottet habe ich bisher noch nichts damit und die Betriebssicherheit ist enorm.

Man kann es sogar wagen, mit einer Rangierlok mit kurzem Radstand mitten auf der Weiche stehen zu bleiben. Etwas, was mit den alten Arnold-Weichen überhaupt nicht ging. Aus meiner Arnold-Zeit stammt noch die Angewohnheit, nie auf einer Weiche stehen zu bleiben. Das hat mich so geprägt, dass ich es sogar unwillkürlich mit etwas bangem Gefühl sehe, wenn bei Museumsfahrten oder den Dampfloktagen in Meiningen mal eine 1:1 Lok auf einer Weiche stehen bleibt. Aber zu meiner Überraschung ist da auch noch nie jemand hängen geblieben, niemand musste bisher aussteigen und die Lok anschieben oder daran wackeln, damit sie wieder losfährt. Wirklich erstaunlich …  Very Happy .

Tja, Michael - jetzt habe ich da viel geschrieben, aber bei Gleisen mit Mittelleiter ist das alles natürlich uninteressant. Zumal Du wahrscheinlich Deine alten Schätzchen wohl kaum so malträtieren wolltest. Zumindest ich würde das kaum über mich bringen. Ist ja auch nicht sooo tragisch, hin und wieder mal bei einer Lok nachzuhelfen. Hin und wieder. Aber bei einem Schattenbahnhof, der vom Computer gesteuert werden soll, wäre es wirklich blöde…

Und zu Deiner Frage, Frank: Jouh, das sind Profile B-Typ mit 20 x 20 und 20 x 40 mm Querschnitt und 6 mm Nut. Ich glaube, im Original stammen die Dinger von Bosch-Rexroth, aber zwischenzeitlich gibt es genügend Nachbauten, die erschwinglich sind. Ich beziehe meine gleich fertig abgelängt online bei Dold Mechatronik.

Das war auch ideal für den ersten Aufbau der Anlage direkt in der Wohnung. Ich hätte da die Holzarbeiten im Wohnzimmer machen müssen. Da hat es sicherlich den Hausfrieden sehr befördert, die Teile einfach wie aus dem Baukasten ohne viel Lärm und Dreck montieren zu können. Mein Schatz kann mit MoBa selbst recht wenig anfangen, steht aber meiner Beschäftigung damit mit äußerst wohlwollender Neutralität gegenüber. Und das soll ja auch so bleiben.

Holz ist mittlerweile wohl kaum billiger. Vor allem aber: Ich könnte das Holz nur beim Baumarkt beziehen. Und da ist es dann schon ein seltener Zufall, wenn ein gehobeltes Kantholz in passender Abmessung nicht in beide Richtungen gleichzeitig krumm und obendrein in sich verdreht ist. Die hohe Kunst, daraus etwas zu zaubern, was einfach schon vom Hingucken ein gutes und verlässliches Gefühl vermittelt, ist mir da eher nicht gegeben.


Soderle - weiter geht‘s mit Strippen ziehen. So langsam stellt sich da wieder Routine ein …

Viele sonntägliche Grüße
Wolfgang
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Beitrag von maxl So 05 Nov 2023, 14:42

Vielen Dank für deine Ausführungen, Wolfgang - ich habe sie mit großem Interesse gelesen.
Nicht so sehr in der Hoffnung, dadurch bei meinen Weichenproblemen voranzukommen, sondern mehr in der Beruhigung,
damit nicht alleine zu stehen. Das Gefühl, mit der Lok auf einer Weiche nicht stehenbleiben zu wollen, ist auch in mir tief verankert...

Im Großen und Ganzen läuft der Betrieb bei mir ja, 
aber ausgerechnet die kurzen Rangierloks sind nur mit Risiko über Weichenstraßen zu bewegen, und der "große Riese" muss nachhelfen.
So machen die Rangierarbeit in erster Linie meine 24er-Loks, da sie im Tender ein drittes Schleiferpaar haben, 
das mit der Lok in Verbindung steht, deshalb ohne zu zicken unterwegs sind und auch auf Weichen wieder anfahren.

Ein Kernproblem ist, wie du sehr richtig beschreibst, die Kontaktsicherheit der anschlagenden Weichenzungen - 
ein offenbar bis heute nicht wirklich gelöstes Problem, das mit der Verschmutzung und Alterung des Materials nur zunimmt.

Bei meinen DKWs habe ich bereits den (neueren) Ersatz in der Schublade. Die Nachfolge-DKWs waren diesbezüglich besser konstruiert - 
ein stilles Eingeständnis, dass die erste DKW-Generation bei Trix ihre Schwachpunkte hatte, obwohl man doch so stolz auf ihre Markteinführung war.

Allerdings scheue ich noch den Umbau auf das neuere Material (wobei "neuer" mit 50 Jahren auch sehr relativ ist...)
Aber es macht doch Spaß, sich über solche Fragen auszutauschen. Man fühlt sich sofort weniger "allein"!

Beste Grüße
Michael
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Beitrag von Lupo60 So 05 Nov 2023, 17:33

Ja, auch die DKWs bin ich auch schon mal gespannt. Bei den PECO-DKWs wird praktisch alles, worauf ein Rad rollt, polarisiert geschaltet. Sieht vom Konzept sehr vielversprechend aus, aber konkrete Erfahrungen fehlen mir noch. DKWs liegfen bei mir nur im sichtbaren Bereich - und bisher bin ich bei keinem Anlagenbau so weit gekommen. Aber dieses Mal klappt's. Bestimmt!

Eines habe ich jetzt gerade noch vorbereitet - betreffend der Verkabelung mit Kupferdrähten. Hier hat sich bei der Erstellung der Verkabelung eine recht sinnige Arbeitsweise ergeben, die ich gerne für die interessierte Fachwelt mal festhalten möchte.

Theoretisch kann man die abisolierte Litze der Leitung einfach um den Pin herumwickeln und anlöten. Das verbraucht aber recht viel Platz auf dem Pin und wird auch recht unordentlich. Besser ist folgende Arbeitstechnik:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 P1020027

1. Das Kabel ab Höhe des Pins abisolieren - etwa 10 mm (Und darauf achten, dass man keine Drähte der Litze abreißt, grummel!)

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 P1020028

2. Schön verdrillen das Ganze. Der Knick ist nicht zwingend vorgeschrieben.

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 P1020029

3. Die abisolierte Litze um den Schaft eines Bohrers mit etwas größerem Durchmesser als dem des Pins legen ...

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 P1020031

4. ... und das freie Ende der Litze über den Litzenanfang legen.

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 P1020032

5. Jetzt mit der anderen Hand dieses hochgebogene Litzenende festhalten und den Bohrer wie einen Propeller etwa 5 mal gegen den Uhrzeigersinn drehen.

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 P1020033

6. Noch den Bohrer herausziehen und ...

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 P1020035


7. ... fertig ist eine schöne Schlaufe ...

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 P1020034

8. ... die man schön um den Pin herumlegen kann und von denen auch ziemlich viele auf den Pin passen. Und natürlich muss es noch verlötet werden.


An der ersten Schlaufe habe ich mir noch die Finger verrenkt, aber nach etwa einem Dutzend davon haben es die Finger gelernt (erinnert mich ein bisschen ans Zigarettendrehen) und es geht in einem zusammenhängenden Bewegungsablauf. Falls jemand mit so einem Verkabelungsbau liebäugelt, kann ich diese Schlaufentechnik nur wärmstens empfehlen.

Viele Grüße
Wolfgang
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Beitrag von Heimo So 05 Nov 2023, 19:35

Hallo Wolfgang,
die Idee finde in gut. Einen Daumen
Allerdings überlege ich gerade, was ist, wenn man (später) mal eine der "gestapelten" Ösen wieder entfernen will. Entlöten dürfte da ja dann schwierig werden. Da hilft dann wohl nur abzwicken(?).
Was mich aber interessieren würde,was sind das für "Kabelführungen" (die Transparenten) die Du hier verwendest? Bin gerade ja auch am Planen, wie ich meinen "Moba-Versuch" verkabeln soll.
Bin da für alle Ideen offen. Wink
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Beitrag von Lupo60 So 05 Nov 2023, 21:38

Hallo Heimo,

im Prinzip müsste man die Schlaufen auch wieder - mit Lötkolbenhilfe - abziehen können, aber nach allen Regeln der Physik ist das Kabel, was wieder weg soll mit Sicherheit ganz unten im Stapel. Äh … ja - ich denke, abzwacken wäre das Simpelste.

Die transparenten Dinger sind die Kabelhalter von Brawa, Bestell-Nr. 3910. Normalerweise sind sie lang genug für 25 Kabel, ich zwacke sie mir für die Anzahl Kabel so ab, wie ich sie brauche.

In eBay werden aber auch preiswerte Nachbauten für weniger Kabel verkauft, die allerdings die Kabel nicht so gut klemmen.

Man kann damit auch umfangreiche Verkabelungen sehr aufgeräumt gestalten. Verwendet man sie in voller Länge, haben sie an beiden Enden noch eine Bohrung zum Aufschrauben oder Nageln. Und so kann ich sie nur empfehlen.

Ob es aber wirklich klug ist, sie so abgezwackt zu verwenden wie ich es den Bildern zeige, weiß ich nicht. Ehrlich gesagt, bringen mich diese Dinger gerade zur Verzweiflung … weil einfach kein Klebstoff an ihnen hält. Sie müssen aus dem gleichen Werkstoff sein wie die Tüllen an den Silikonflaschen. Auch aufrauen hilft da nicht. Vielleicht ginge es ja mit 2K-Kleber, aber so-viel Hi-Tech für so eine poplige Klebestelle? Also da grüble ich noch …





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Beitrag von Lupo60 So 05 Nov 2023, 22:16

Nachtrag:

Noch während ich obiges schrieb, reifte die Idee heran, die ich natürlich noch gleich und schnell ausprobieren musste. Es geht tatsächlich ohne HiTech:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 Dc81c410

Der Werkstoff ist weich genug, dass sich ohne weiteres ein Gleisnagel durchdrücken lässt. Hammer und Nagel ist auf jeden Fall kein Hi Tech. Und die Kabel hält das durchlochte Teil genau so gut:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 72b93110



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Beitrag von Heimo So 05 Nov 2023, 22:49

Danke für die rasche und umfangreiche Antwort.
Code:
.......aber nach allen Regeln der Physik ist das Kabel, was wieder weg soll mit Sicherheit ganz unten im Stapel. Äh … ja - ich denke, abzwacken wäre das Simpelste.
Genau das ging mir so durch den Kopf. Wink Die oberste Leitung wäre ja auch viel zu einfach, Very Happy

Die Idee mit den Nägel ist denke ich perfekt.
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Beitrag von Lupo60 So 10 Dez 2023, 13:57

Hallo zusammen,

trotz Festplattenskandal ging es auch an der Anlage ein bisschen weiter. Nachdem nun die Schaltungen im ersten Teil des Schattenbahnhofs verdrahtet sind, geht es im gleichen Gewerk weiter:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 58e55b10

Hier nun die Stromversorgung der Anlage im derzeitigen Bauzustand - mit Ausnahme der Lötarbeiten genau Halbzeit. 10 Trafos werden es:

Einer für die Zentrale. Die Intellibox hat keinen eigenen Fahrstromkreis auf dem gefahren wird. Sie „kümmert“ sich ausschließlich um die Weichendekoder.

Acht Trafos für die acht Boosterstromkreise, auf denen gefahren wird. Bei der vorigen Anlage waren es „nur“ sechs.

Und noch einen Trafo für 14 V Wechselstrom für Beleuchtungen und Servos. Nachdem mir mal an 16 V Wechselstrom von einem Uralt-Fahrpult die schwach bemessenen Elkos an einigen Weichenndekodern die Backen aufgeblasen haben, bin ich mit der Spannung etwas runter gegangen. Reicht auch, und schont das Material.

Da es sich um dem „Starkstrombereich“ der Anlage handelt, ist die ganze Verkabelung mit 0,75 mm2 Kabeln ausgeführt. Diese Kabelstärke wird auch bei allem, was Strom für mehr als einen einzelnen Zug führt, beibehalten.

Wenn dieses Paneel mal fertig ist (hoffentlich heute) wird es am Rahmen montiert. Dann können fertige Baugruppen künftig gleich Plug&Play-mäßig in Betrieb genommen werden.

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Beitrag von Lupo60 Mo 18 Dez 2023, 13:40

Hallo zusammen,

nachdem das Umspannwerk an Ort und Stelle ist:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 P1020125

und darauf wartet, jederzeit losbrummen zu können, geht nun das Ausfahrsegment des Schattenbahnhofs deutlich seiner Fertigstellung entgegen:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 P1020126

Gerade eben habe ich das (meiner Ansicht nach) letzte Kabel auf der Unterseite verlegt. Das also ist die gegenüber früher vereinfachte Verkabelung, die ich ohne weiteres auch oben, neben den Gleisen, anlegen könnte. Grinsen Nun ja, wenn Ihr meint, dass ich da schlechte Einschätzungen abgebe, solltet Ihr mich erstmal etwas über das Wetter für morgen sagen hören ...

Obwohl, gefühlt war es doch durchaus weniger Strippenziehen als früher. Und das stimmt auch, wenn ich an meine früheren Anlagen denke. Hier die Verkabelung der Schattenbahnhofsausfahrt der leider nie vollendeten 11m-Anlage:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 K1024_60

Beim unmittelbaren Vorgänger gibt's leider kein Bild davon, nur von der Schalttafel für diesen Teil des Schattenbahnhofs:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 K800_350

Diese Schalttafel ist übrigens ein Bauteil, dass es nicht mehr geben wird, jedenfalls nicht mehr in dieser Form. Zu viele Kabel - vor allem zu viele 1000 polige Sub-D-Stecker. Das gibt jetzt viel kleinere Einheiten direkt am Ort des Geschehens. Die Mikroschalter unter der Anlage machen doch vieles einfacher. Es ist eben nicht mehr notwendig, irgendwo (ein auch wieder mit Strom zu versorgendes) Relais vorzusehen und dann mindestens zwei Kabel von gottweißwoher hinzuführen, nur damit das Relais dann "Klack" sagen kann.

So. Weiter geht's. Meiner harren nun 16 Weichenservos, die eingestellt und mit Stellgliedern versehen werden und dann in die Weichenantriebe verbaut werden müssen. Wenn das mal erledigt ist, dann steht dem Einbau und Inbetriebnahme der Schattenbahnhofsausfahrt eigentlich nichts mehr im Wege. Mein Schatz meinte ganz skeptisch, dass sie zu Weihnachten bestimmt noch nichts fahren sieht. Wäre ja gelacht, wenn nur ich mich mit derartigen Einschätzungen täuschen sollte.

Viele Grüße
Wolfgang


P.S. Der Weichentrieb macht ebenfalls Fortschritte, ist aber gerade aus bekannten Gründen bis nach Weihnachten zurück gestellt.    
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Beitrag von maxl Mo 18 Dez 2023, 14:04

Supersauber verkabelt, Wolfgang! Gratulation!
Gestern musste ich mich auf Fehlersuche begeben im "Kabelgewirr" meiner doch recht überschaubaren Anlage.
Zwei Entkupplungsgleise stellten sich einfach tot. 
Bei dieser Fehlersuche kamen mir so meine Zweifel ob der Klarheit meiner Verkabelung...
Fazit: Was man in die Unterwelten in Sachen Übersichtlichkeit investiert, zahlt sich irgendwann mehrfach aus!
Von der zufriedenstellenden Ästhetik gar nicht zu sprechen - einfach nur ein schöner Anblick!

Beste Grüße
Michael
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Beitrag von Lupo60 Mo 18 Dez 2023, 15:27

Hallo Michael,

dankeschön!

Ich denke, das Wichtigste ist, dass man sein Farbschema konsequent beibehält. Das war mir als Teenager bei meiner ersten Anlage nicht möglich, und ich habe später immer ganz ordentlich geflucht, wenn ich mal unter die Anlage musste. Wobei ich aber auch sagen muss, dass nach meiner Erfahrung die Anschlusstechnik der kritischste Teil ist. Bei der alten, oben gezeigten Anlage hatte ich noch begonnen, alles mit Lüsterklemmen zu verbinden und nicht schlecht gestaunt, als kaum etwas funktionierte. Des Rätsels Lösung war dann, dass die Schrauben der Lüsterklemmen scharfkantig waren und mir beim Zuschrauben so jedes dritte Kabel abgeschnitten hatten. Seitdem wird alles gelötet.

Ich hoffe, Du konntest die Entkuppelgleise wieder zum Leben erwecken?
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Beitrag von maxl Mo 18 Dez 2023, 16:03

Ja, Wolfgang, Danke der Nachfrage - die Entkupplungsgleise funktionieren wieder!
Ohne konsequentes Einhalten des Farbschemas hätte ich wohl richtige Probleme gehabt...

Beste Grüße
Michael
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Beitrag von Heimo Mo 18 Dez 2023, 17:45

WOW 2 Daumen
Super saubere Arbeit.
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Beitrag von Lupo60 Mo 18 Dez 2023, 20:10

Und nochmal hallo zusammen,

jetzt ist das Strippenziehen für diesen Teil des Schattenbahnhofs auch fertig. Und eine schöne Gelegenheit, Euch nicht nur die erste kleine Schalttafel nach dem neuen Konzept, sondern auch mal den Schattenbahnhof, wie er bisher aussieht, zu zeigen:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 P1020127

Es sind also schon mal die ersten Gleisstücke dazu gekommen. Die sind nicht x-beliebig, sondern alle 400 mm lang, selbst, wenn deswegen Einige kühn in Leere ragen und mich zu einem eleganten Schlangentanz zwingen. Sie stellen die "Bremsabschnitte" dar, die bei 200 mm nochmal geteilt ist, weil hier der Nullleiter abgeschaltet ist, wenn die Weichenstraße nicht richtig steht. Dies als Sicherung vor der eigenen Schusseligkeit. Nicht, dass ich versehentlich die falsche Dekodernummer für eine Lok eingebe und dann da unten eine tolle Flankenfahrt mit Kurzschluss produziere. Bei den Bremsabschnitten stelle ich mir vor, dass ein ins Gleis einfahrender Zug zwar ohnehin schon langsamer wird, aber dann, sobald er in diesen Abschnitt kommt, endgültig bis zum Stillstand gebremst wird.

Und, über allem thront die kleine Schalttafel, bestückt mit den Servodekoder für die Weichen in diesem Abschnitt. Die Rückmeldemodule werden im mittleren Abschnitt des Schattenbahnhofs sitzen und dafür ist die lange Reihe Anschlusspins im unteren Bereich der Tafel. Die Tafel wird durch Distanzklötzchen auf 10 mm Abstand vom Planum gehalten. Das ergibt einerseits schöne Schlitze, durch die ich die Kabel durchstecken kann, andererseits sind die Bauteile auf der Tafel auch weit draußen aus dem Lichtraumprofil der davor fahrenden Fahrzeuge.

Ein kleines Detail darauf noch:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 P1020128

Hier die Stromversorgung für die Servodekoder. Die Uhlenbrock-Servodekoder erhalten ihr Digital-Signal aus dem Fahrstrom (Schwarz/Rot), und 14V Wechselstrom für die Antriebe (Braun/Blau). Das ist sicherlich eine elegante Lösung, hat aber den Pferdefuß dass die Dinger wie eine Lokomotive "auf dem Programmiergleis (Orange/Grau)" programmiert werden müssen, wobei kein Wechselstrom anliegen darf. Und wie soll man das bei stationär verdrahteten Bauteilen machen, wenn mehrere Dekoder an der gleichen Stromquelle hängen? Keine Ahnung, hier ist eigene Kreativität gefragt.

Bei der vorigen Anlage habe ich hier ein zentrales Schaltwerk mit einem wilden Verhau aus vielen Schaltern gebaut, mit dem ich den Wechselstrom abschalten und jeden Servodekoder einzeln auf Programmierstrom geschaltet werden konnten. Ein irrsinniger Aufwand, der auch zur Notwendigkeit endloser Kabel geführt hat. Die Schweinerei musste eine Andere werden, und das hier ist jetzt die Lösung. Einfach ein Stückchen Euro-Platine mit genauso viel vierpoligen Platinensteckbuchsen wie Dekoder auf der Tafel verbaut sind. Diese vierpoligen Stecker hängen an Fahrstrom und Wechselstrom. Und dann gibt es noch eine einzelne Steckbuchse, die nur Programmierstrom führt. Muss ein Dekoder neu eingestellt werden, muss man nur seinen Stecker in diese separate Buchse stecken und kann loslegen. Das Ganze ist so einfach, dass ich mir wahrscheinlich eine Kopfnuss gegeben hätte, wäre ich drauf gekommen, als ich den Schalterverhau gebaut hatte. Die vieradrigen Kabel (mit den falschen Farben, aber was soll's ?) sind übrigens Überbleibsel des Schalterverhaus, so dass ich mir das Löten der vierpoligen Steckerleistchen sparen konnte. Sehr schön!

Von den sechs Lötösen oben auf der Tafel geht's dann direkt ans Umspannwerk, und dann kann das Teil in Betrieb genommen werden. Sobald die Servos installiert und eingestellt sind.

Nach dieser laaangen Frühjahrs-, Sommer- und Herbstpause bin ich jetzt total glücklich, dass es ja doch jetzt mit Siebenmeilenstiefeln vorangeht. Ich würde ja sehr gerne wieder auf den Bauzustand kommen, in dem ich die vorige Anlage abreißen musste, damit dieser Rückschlag endlich wieder ausgeglichen ist.

LG
Wolfgang
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Beitrag von Steffen70619 Di 19 Dez 2023, 09:38

Hallo Wolfgang,

sehr saubere Arbeit. Die Weichenstraße zum Schattenbahnhof macht was her. Kein Gegenbogen und flüssige Gleisführung. Da kann auch mal ein Wendezug oder ein Schnellzug mit standesgemäßen 12 - 16 Wagen einfahren.
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Beitrag von Lupo60 Mi 20 Dez 2023, 09:40

Hallo Steffen,

ja, diese 10 Grad Innenbogenweichen von Peco sind wirklich genial, um optisch ansprechende Weichenstraßen bauen zu können. Und was optisch anspricht, dient auch der Fahrsicherheit. Die fast gleiche Weichenstraße hatte ich schon bei der vorigen Anlage im (Test-)betrieb und geschoben oder gezogen, es gab nie irgendwelche Probleme damit.

Gestern hätte ich allerdings fast ein Stück aus der Tischplatte gebissen. Wieder mal die Weichenantriebe. Wie ich feststellen musste, können die Servos zwar mechanisch 180 Grad Drehwinkel, geregelt werden können aber nur rund 90 Grad. Ein kluger Mensch hätte so etwas vorher ausprobiert … ich habe natürlich mit 180 Grad konstruiert.

Mit dem großen Erfolg, dass eben nur ein reduzierter Stellweg für die Weiche zur Verfügung steht, der nur mit viel Glück gerade so ausreicht. Und dieses Glück habe ich meist nicht. Mist. Grummel. Im Prinzip ist die Lösung recht einfach: Mit einem etwas längeren Hebel am Servo wird der Stellweg auch wieder größer. Dazu muss allerdings das Gegenstück dieses Hebels im Antrieb angepasst werden, was auch kein Hexenwerk ist.

Also, man nehme seinen Rechner, mache die Konstruktion auf und ändere - stelle aber in meinem Fall fest, dass das ganze Verzeichnis, in dem dieser Antrieb lag, beim Festplattencrash spurlos im Nirwana verschwunden ist. Diesen Antrieb hat es also nie gegeben.

Mein erstes diesbezügliches Statement würde mir hier eine Sperre einbringen, weswegen ich es nicht wiedergebe. Den Inhalt kann man, glaube ich, auch so leicht erraten.

Aber gut, es hat nur 1 1/2 Stunden gedauert, den Antrieb wieder neu zu konstruieren. War also nicht sooo schlimm. Es hat sogar gereicht, ein erstes Testexemplar auszudrucken. Erfolgreich.

Der Stellweg lässt sich jetzt auf über 5 mm ausweiten, auch, wenn dieser (zensiert)-Servo nur 90 Grad kann. Das sollte selbst für Spur I reichen, und für Spur N brauche ich nach NEM eigentlich nur (zensiert) 1,8 mm. Das müsste doch ausreichen, (zensiert) (piep) (zensiert)!

Mein Bruder meint immer, man müsse schon ziemlich ein Rad ab haben, um sich so ein Gefummel in seiner Freizeit anzutun. In stillen Stunden beschleicht mich manchmal die leise Ahnung, dass er nicht völlig unrecht haben könnte. Obwohl … Quatsch! Wenn es jetzt funzt, dann freut man sich umso mehr, wieder mal seine eigene Dummheit besiegt zu haben.


Also, frisch an‘s Werk!
Lupo60
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Beitrag von maxl Mi 20 Dez 2023, 10:37

Ich fühle mit dir, Wolfgang! An deinem Ärger gemessen ist meine hartnäckig eigenwillig umschaltende DKW geradezu eine Nichtigkeit,
mit der ich mich abzufinden beginne. So machst du also anderen Mut, wenn auch unfreiwillig! Nach dem Muster: Wenn sogar Wolfgang...
Also: Frisch ans Werk! Siege nach Niederlagen fühlen sich bekanntlich besonders gut an.

Beste Grüße
Michael
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Beitrag von Heimo Mi 20 Dez 2023, 13:55

Hallo Wolfgang,
ich jedenfalls bewundere Deine Geduld und Dein Stehvermögen. Cool
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Beitrag von Lupo60 Mi 20 Dez 2023, 20:07

Hallo zusammen,

besten Dank, Ihr zwei! Freundschaft

Michael hat schon völlig recht! So kleine Komplikationen machen den Erfolg erst richtig schön!

Um gleich zum Happy-End zu kommen: Der neu und umkonstruierte Weichenantrieb war jetzt ein voller Erfolg! Die ersten drei Muster ließen sich einfach ohne jeden Heckmeck einbauen, einstellen und fertig - und genau so habe ich mir das auch vorgestellt. Na bitte, wer sagt's denn?

Das hat mich auch gleich zu dem Entschluss gebracht, die bereits installierten alten Antriebe auszutauschen - es sind ja noch nicht viele und auch auch kein großer Aufwand, weil die neuen Antriebe völlig abwärtskompatibel sind. Einfach aus der Überlegung heraus, dass bei allen alten Antrieben der Stellweg der Servos komplett ausgereizt ist. Auch, wenn es jetzt funktioniert - wenn sich da irgendwann doch mal etwas eingelaufen hat und nachjustiert werden müsste, gucke ich sparsam aus der Wäsche. Hier bietet der neue Antrieb eben mehr Reserven.

Natürlich wird der erhöhte Stellweg mit geringerer Stellkraft erkauft - aber, wie sich's gezeigt hat, reicht es immer noch, die Weichen zu stellen und die Mikroschalter zu betätigen.

Also darf der 3D-Drucker über Nacht mal gleich die erste größere Serie - 12 Stück - drucken und morgen bin ich dann wohl auch durch mit der Weichensteuerung für die Schattenbahnhofsausfahrt. Dann wäre dieses Teil schon mal einbau- und betriebsfertig.

Rad ab oder nicht ... egal: Schönes Hobby! Very Happy
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Beitrag von Lupo60 Do 21 Dez 2023, 13:25

Und, um dieses Intermezzo abzuschließen, noch eine kurze technische Erklärung, was denn da eigentlich das Problem war:

Wolfgangs Neue Anlage - Seite 4 24467710

Links unten der alte (schwarze) Antrieb, rechts der neue (rote). Darüber gelegt die Servos, jeweils mit montierter Mitnehmerschraube im Servoarm. In der Mitte zwischen Servos der Arm als einzelnes Bauteil. Bisher hatte ich die der Nabe nächste Bohrung mit der Stellschraube versehen. Kürzester Hebelarm gibt die höchste Stellkraft. Die Stellschraube greift in den Schlitz des Stellhebels des Antriebs ein. Bin aber davon ausgegangen, dass sich der Servoarm um +/- 90 Grad drehen kann. Tatsächlich sind es nur +/- 45 Grad, so dass der Stellhebel des Antriebs nicht so weit wie gedacht ausschwenkt.

Die Problemlösung ist recht einfach: Die Mitnehmerschraube wird ein Loch weiter außen in den Servoarm eingesetzt. Dadurch schwenkt der Stellhebel bei gleichen Winkelausschlag des Sevos weiter aus. Der Schlitz im Stellhebel des Antriebs war dafür nicht ausgelegt, man sieht beim schwarzen Antrieb, dass er nach rechts zu kurz ist und nicht unter der Stellschraube liegt.

Beim roten Antrieb ist der Schlitz verlängert, so dass das jetzt passt und die Stellschraube in ihrer jetztigen Lage aufgenommen werden kann. Durch die maßliche Änderung des Stellhebels - er ist im Bereich des Schlitzes dicker - musste auch der Grundkörper entsprechend angepasst werden. Die Stellstange vorne am Antrieb kann unverändert writer verwendet werden. Ihre Aufnahme im Grundkörper weist zwei Endanschläge auf, die gleichfalls noch nach außrn versetzt wurden.

Also: Nichts wirklich Weltbewegendes eigentlich. Wenn man‘s nicht wriß, sieht man gar nicht, dass da etwas geändert wurde.
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Beitrag von Glufamichel Do 21 Dez 2023, 14:26

Du bist auch in seeeehr leidensfähiger Modellbauer Wolfgang sunny 2 Daumen
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Beitrag von Steffen70619 Do 21 Dez 2023, 16:04

Hallo Wolfgang,

danke für die ausführliche und gut nachvollziehbare Erklärung.
Ich bewundere, was Du da "treibst". Und das in N - Respekt.
Die Zungen Deiner Weichen werden sich also dank Servos und Deinem Getriebe in vorbildgrechter Geschwindigkeit um- und anlegen. Kein Klacken der elektromagnetischen Weichenantriebe mehr Very Happy
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Beitrag von Lupo60 Fr 22 Dez 2023, 09:16

Hallo Uwe und Steffen,

ja, die Stellzeit für eine Weiche liegt bei mehr als einer Sekunde. Nur die Geräuschkulisse der Servos ist nicht so richtig standesgemäß.

Was die Leidensfähigkeit betrifft - nun ja. Sagen wir mal so - ich bin‘s ja gewohnt. Es ist eben schon etwas anderes, ob man irgend ein Einzelteil so hinfummelt, dass es funktioniert, oder ob man es einfach aus dem Drucker nimmt und unbesehen mit genauso unbesehenen anderen Teilen kombiniert und es auf Anhieb und immer funzt. Wir sind zwar daran gewöhnt, dass es so ist, aber damit sind wir eben auch verwöhnt. Gerade in der Endphase der Entwicklung, wenn das Ding ja eigentlich fertig ist, nervt Murphy mit seinen durchaus originellen Einfällen besonders.

Ich durfte heute Nacht den Drucker nochmal durchlaufen lassen, weil die neuen (und sämtliche alten) Grundkörper des Antriebs Schrott waren. Zum einen hatte ich bei der Neukonstruktion übersehen, dass man (eigene Regel) bei 3D-Druckteilen, die sich bewegen sollen, grundsätzlich 1/10 mm Spiel vorsehen sollte. Die Antriebe haben teilweise geklemmt. Und was klemmt, erzeugt hohe Kräfte, so dass sich die vordere Befestigungssäule für den Servo, die gleichzeitig auch Drehachse für den Stellhebel ist, und die den am höchsten beanspruchten Teil des Ganzen darstellt, mit einem vernehmlichen „Knacks“ verabschiedet hat, um fortan ihrer eigenen Wege zu gehen. Hä? Des Rätsels Lösung war natürlich trivial: Die Software für den Drucker hat fürsorglich Material und Druckzeit gespart und war der Ansicht, dass sich das auch schon bei einem 4 mm Durchmesser lohnt. Diese hohle Säule ist eine ideale Sollbruchstelle. Sie knickt weg wie nix, wenn man richtig hingreift und das betrifft alle diese Grundkörper, die ich seit Anbeginn der Zeiten gedruckt habe.

Ups. Das ist natürlich mit einem Handgriff in der Druckersoftware beseitigt. Aber hätte ich die Dinger an einen Kunden geliefert, wäre das - von wegen versteckter Mangel und so - eine dicke Reklamation gewesen und sehr unangenehm und auch teuer geworden. Jetzt bin ich also richtig dankbar für die verklemmten Antriebe, dem diesen Mist hätte ich sonst womöglich erst in ein paar Jahren bemerkt.

Die daraufhin überarbeiteten und neu als Prototyp neu ausgedruckten Teile klemmen nicht nur nicht mehr - was 1/10 mm so alles bewirken kann - die Säule ist jetzt auch richtig fest und lässt sich nicht mehr einfach so abknicken. Voila. Ich wüsste jetzt nichts mehr, was noch schief gehen könnte. Aber das ist ja das Wesen des Schiefgängers, dass man‘s vorher nicht weiß.

Man beachte mein Motto … wieder ein bisschen Know-How gesammelt. Aber jetzt ist langsam wirklich gut. Ich hätte nichts dagegen, endlich wieder etwas weiter zu kommen.





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Beitrag von Bastlerfuzzy So 24 Dez 2023, 10:48

Hallo Wolfgang,

das sieht ja schon super aus und es wird mal allerhand auf der Anlage los sein. Nun ja, es ist natürlich noch etliches zu tun.
Ich wünsche Dir noch viel Bauerfolg.

Gruß Dietmar
Bastlerfuzzy
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Beitrag von Lupo60 So 24 Dez 2023, 11:14

Ja, dankeschön, Dietmar!

Das kann ich brauchen! Nachdem nun alle Weichenantriebe installiert sind und funktionieren, rückt nun der große Moment des Einbaus in die Anlage immer näher. Das wird noch einiges an Gefummel, weil dieses Weichenfeld in den bereits stehenden Teil der Gleiswendel „hineingeschraubt“ werden muss.

Bei der letzten Anlage, die an dieser Stelle ja den gleichen Gleisplan hat, war das eine ziemliche Gedulds- und Nervenprobe. Aber ist das erstmal erledigt, wird der Rest relativ einfach.

Schöne Weihnachtsfeiertage Euch allen!
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