Wolfgangs Neue Anlage

Dankeschön für das Lob, Michael!

Eigentlich ist der (später mal) verdeckte Bereich die nackteste Nacktbahn, die ich bisher gebaut habe, weil ich dieses Mal auch auf alle Gleisbettungen verzichtet habe. Die gibt‘s (später mal) nur im sichtbaren Bereich. Insofern kann ich also direkt nach dem Anriss auf der Platte bauen und habe noch die 3D gedruckten Gleisabstandslehren für die Parallelgleise. Dann kann‘s ja nur noch akkurat werden! Aber in dieser Hinsicht musst Du Dich nun wirklich nicht verstecken - im Gegenteil!

Aber da wir gerade bei Akkuratesse sind: ich denke, hier bei diesen Videos des YouTubers „s3sextel“, der die Weichenstraßen des alten Kemptener Kopfbahnhofs komplett selbst nachbaut, wird Dir die Kinnlade genauso runterklappen wie mir. Ein Hochgenuss, dem Mann zuzuschauen und ich habe mir alle Teile seines Videos auf einmal angeschaut …

Code:

 https://www.youtube.com/watch?v=Lpa_qSpGc6s

Du hast recht, Wolfgang - gerade ist meine Kinnlade auf die Schreibtischplatte gekracht...
Danke für den Link!

Beste Grüße
Michael

Hallo zusammen!

Auch mal wieder von mir ein kleines Lebenszeichen zwischendurch. Ich stecke mal wieder ein bisschen im Sommerloch, so mit erst Garten, dann verreist (nächste Woche schon wieder), und zur Zeit gut 31 °C in der Werkstatt. 

Alles gute Gründe, nichts zu tun, aber nein, es ging weiter, wenn auch mit etwas reduzierter Schlagzahl - wobei ich jetzt selbst verblüfft bin dass, sich im Vergleich zu den letzten Bildern doch recht viel getan hat. Wobei ich allerdings auch sagen muss, dass die Arbeiten an sich eher langweilig und wenig berichtenswert waren. Zumal ich ja die Bauart der Weichenantriebe, Strategie der Verkabelung usw. ja schon hier vorgestellt habe. 

So sieht es jetzt aus: 



Wie man sieht, sind die Bahnanlagen unten fertig. Fertig? Nicht ganz, die neu hinzugekommenen Weichenantriebe müssen noch angeschlossen werden und auch die 6 Gleise des kleinen Schattenbahnhofs.  



Wie man sieht, die Kurve ist geschlossen. Damit ist die Anlage unten herum schon mal "zugdicht". Und noch ein paar Angaben zu den Gleisanlagen: 

Hier werkeln jetzt 36 Weichenantriebe an 32 Weichen und zwei DKWs. Die 12 Gleise im großen Schattenbahnhof ("Bereich Nord") sind zwischen 2,00 und 2,80 m lang. Die beiden Gleise am im Bild linken Rand des Bahnhofsteils, die ohne Weichen um die Kurve gehen, können notfalls auch als Abstellgleis genutzt werden und die würden dann für 3,50 m reichen, falls mich der Gigantismus packen sollte. 

Der kleinere 6-gleisige "Südteil" des Bahnhofs ist da deutlich bescheidener, die Nutzlängen der Gleise liegen bei 1,20 bis 1,40 m. Für kürzere Züge eben, die nicht unbedingt die langen Gleise blockieren müssen. Ein Abstellgleis ist auch für den Schienenreinigungszug vorgesehen, der ja auch hin uns wieder mal durchfahren soll.  


  

Hier nochmal die Weichenstraße der Ausfahrt des kleinen Schattenbahnhofs. Der Aufbau dieser Weichenstraße ist nicht unbdingt von größter Effizienz geprägt, aber er hat sich schrittweise so entwickelt. Ursprünglich sollte die Gleisharfe zu den drei linken Abstellgleisen mit Rechtsweichen realisiert werden. Aber dann musste ich feststellen, dass ich ohne Ende Linksweichen übrig habe und Rechtsweichen knapp sind. Also umkonstruiert, kein Problem. Und dann ergab sich die rechte Weichenstraße mit den beiden DKWs von selbst. Ursprünglich hätte es nur eine sein sollen, dafür zwei einfache Weichen mehr. Aber das hätte nur Nutzlänge gekostet. 

Von links durchgezählt sind die Gleise 1 - 3 Abstellgleise, Gleis 4 ist Durchfahrgleis für die erste Hauptstrecke, Gleis 5 ist das Abstellgleis für den Reinigungszug und Gleis 6 wieder Durchfahrgleis für die zweite Hauptstrecke. Gleis 5 sollte eigentlich ein Stumpfgleis sein, aber da ja so viele Linksweichen im Bestand sind, habe ich, im obersten Bild erkennbar, auch dem hinteren Gleisende einen Anschluss gegönnt. Dann muss ich mit dem Reinigungszug im nicht im Dunkeln rückwärts über die DKWs rangieren. 

Die DKWs sind übrigen die allerersten, die ich funktionsfähig mit Antrieb & Co verbaut habe. Premiere! Die Erklärung ist einfach: Bislang habe ich nie DKWs im verdeckten Bereich vorgesehen, bin aber beim Anlagenbau bisher nie über den verdeckten Bereich hinaus gekommen. 

Auch diese Weichenstraße hat die Sicherungsschaltung, die verhindern soll, dass eine irrtümlich addressierte Lok in eine falsch gestellte Weiche hineinfährt und da Kurzschlüsse verursacht. Die Schaltung ist eigentlich recht simpel, jede Weiche wird durch jeweils einen zweipoligen Schalter nachgebildet, die entsprechend verdrahtet werden. Es hat eine Weile gedauert, bis ich begriffen habe, dass eine DKW aus vier paarweise gestellten Weichen besteht und entsprechend durch vier paarweise betätigte Schalter nachgebildet werden muss. Aber gut, auch diesen Intelligenztest habe ich noch irgendwie gemeistert, aber die Verkabelung dafür ist schon immens ...


So, das war's erstmal in der üblichen, abschweifenden Kürze ... lach.

Mal schauen, wann ich mit den Kabeln fertig bin. Und der nächste Bauabschnitt losgehen kann. Dann gibt's wieder einen Zwischenbericht. 


Viele sommerliche Grüße an Euch alle!

Bei diesen Anlagen-Dimensionen schwirrt mir der Kopf, Wolfgang, zumal es sich ja "nur" um das Untergeschoss handelt!
Die Genauigkeit der Planung und die Sauberkeit der Bauausführung nötigen mir den größten Respekt ab.
Weiter so gute Erfolge wünscht
Michael

Einfach nur Wolfgang,
du hast nicht zufällig vor dem Miniatur Wunderland Konkurenz zu machen

Na ja, Dietmar … ich glaube, ganz so viel Szenerie wird‘s nicht werden. Das wird wohl eher ein Nano-Wunderländchen …

Und dankeschön, Michael. Du weißt ja, es liegt nur an Deinem Daumendrücken, wenn‘s klappt!

Aber für dich dürfte auch etwas Nano besser sein, Wolfgang dachte nur die ganzen Gleise...

Da hast Du durchaus recht, Dietmar. 

Ich muss allerdings gestehen, dass da irgendwie der sprichwörtliche Reifungsprozess des Modellbahners, der in seiner Sturm- und Drangzeit den Frankfurter Hauptbahnhof nachbauen will und sich dann später freut wenn er betulich auf einem Nebenbahnhof mit einem Ausweich- und einem Abstellgleis den originalen Fahrplan der Königlich-Bayerischen-Staatsbahn von 1912 nachvollziehen kann, bei mir völlig ausgeblieben ist. 

Ich mag nun mal lange Züge, viele Lokomotiven im Bahnbetriebswerk, einen sinnvollen Güterverkehr und wüsste nicht, was ich davon drangeben sollte, ohne unzufrieden zu sein. Die vorige Anlage, die ja im Prinzip das gleiche Konzept hatte (bloß 1 m kürzer), war für meine Begriffe schon sehr dicht an der Grenze zum unbefriedigend sein. Jetzt ist es eigentlich "genau meine Welt", in der ich alles realisieren kann, was ich mir schon immer gewünscht habe. 

Und ich bin nach etwas mehr als einem halben Jahr Bauzeit schon halb fertig mit den Gleisen. Also ist es durchaus überschaubar, und ich freue mich schon wie Bolle darauf, wenn die Fahrstrecke mal auch obenrum geschlossen sein wird. Also: Alles bestens. 

Um es mit A. Camus zu sagen: Wir müssen uns Lupo60 als einen zufriedenen Menschen vorstellen, zumindest, was die Modellbahn betrifft. 

Da es sich ja hier um die Schattenanlage handelt,
bleibe ich echt mit offenem Mund stehen.
Das ist echt faszinierend was du da ins Verborgene baust!

Wie erkläre ich nur, dass der nächste Bauabschnitt noch ein Schattenbahnhof sein wird? 

Da ist ja diese Paradestrecke geplant, mit den Internsteinen und so. Die Zufahrt dazu bietet sich nochmal für eine Abstellanlage mit 8 Gleisen zu etwa 2 m an. Damit es nicht nicht gar so langweilig mit der Zugfolge wird.

Unbedingt nötig ist er nicht, dieser Bahnhof. Nur: Jetzt ist die Anlage noch offen, und das Ding ist relativ schnell gebaut. Sollte mich später mal der Affe beißen, wäre das alles nicht mehr so einfach. Ich musste dabei an meinen ersten PC denken mit Speichererweiterung auf sage und schreibe 1 MB! Wow! Da dachte ich auch, ich hätte damit für's Leben ausgesorgt ... 

Also darf's gern ein bisschen mehr sein ...

Hallo Wolfgang,

Du hast ja ganz schön gewerkelt und die Gleisarbeiter waren fleißig. Somit kannst Du einen umfangreichen Betrieb aufziehen.
Bekommt die Gleisanlage auch Oberleitung?
Bin gespannt, wie es weiter geht.

Gruß Dietmar

Hallo Dietmar,

ja, eine Oberleitung soll kommen, allerdings funktionslos und folglich auch nur im sichtbaren Bereich.

Die Anlage spielt ja in den frühen 50ern, so dass auch die vielen Loks in Reichsbahnausführung mit nur 2 Spitzenlichtern nicht unangenehm auffallen. Die Elektrifizierung steckte in der Zeit ja doch noch ziemlich in den Anfängen, und so werden dann wohl im Bahnhof Lauertal nur die großen Durchgangsgleise überspannt.

Wobei ich noch am Grübeln bin, ob ich nicht ein paar Gleise im Bw einbeziehen sollte. Dann könnten in Lauertal auch Traktionswechsel von Dampf nach Elektro und umgekehrt stattfinden. Bestimmt war so etwas bei der noch lückenhaften Elektrifizierung zuweilen notwendig. Aber da muss ich noch ein bisschen knobeln.