Wikingerschiff Skuldelev 3 / Teil I

  Steffan,
 prima gemacht die Kette, lötest du die jetzt noch zu?

... denke ehr nicht. Gut zusammengebogen sieht man den Schlitz kaum. Die Kette muss ja nicht wirklich etwas halten. Also ein wenig ziehen kann man schon ohne das etwas passiert. Glaube die Lötstellen würden auch leicht zu dick werden, will sagen hab nicht so viel Erfahrung mit Löten. Außerdem geht es dann nicht mehr, mit dem Erhitzen und In-Öl-Schwarzmachen. Wenn die Kette glüht ist das Lot weg...

LG Steffan

Jeder Wikingerclan wäre stolz auf dich, Steffan und würde seine Boote bei dir bauen lassen.   

Hallo Steffan,
bei dem Schwarzbrennen mit Öl soll die Kette nicht glühen. Die Kette nur Stark mit der Flamme erhitzen und dann ins Öl tauchen, das ganze mehrmals wiederholen bis die gewünschte Anlassfarbe (Dunkelblau) erreicht ist.
Du kannst die Kette ja vorher zum Glühen bringen und dann im Wasser abschrecken somit ist sie Gehärtet. Dann beim Schwarzbrennen wird sie durch das Erwärmen auf die Anlasstemperatur (Dunkelblau) wieder weicher (Werkzeugstahl z.B. Durchschlag). Siehe Link

Code:

http://de.wikipedia.org/wiki/Anlassen

Gruß Helmut

  Steffan,
wenn du Silberlot nimmst dann funktioniert das ohne das, dass Lot wieder verschwindet.

und hier ein Link der dir evt. ein wenig weiterhilft:

Code:

http://blankwaffen-lexikon.de/Schwarzfaerben.html

PS: Metallanlassfarben sind etwas komplett anderes im Prinzip, das ist lediglich die Oxidation mit dem Luftsauerstoff!

HeikeWWII schrieb:PS: Metallanlassfarben sind etwas komplett anderes im Prinzip, das ist lediglich die Oxidation mit dem Luftsauerstoff!

Das ist richtig, nur wenn Steffan die Kette ins Feuer hält bis es glüht, dann erst ins Öl tauchen will, das hat dann mit Schwarzbrennern nichts zu tun. Wenn er aber die Kettenglieder etwas härter sein sollen damit sie sich nicht sofort aufbiegen dann kann er sie härten aber danach muss er sie wieder auf brauchbare Härte anlassen.

Gruß Helmut

 
@ Helmut: Sorry wenn ich dann hier: "das ganze mehrmals wiederholen bis die gewünschte Anlassfarbe (Dunkelblau) erreicht ist. ", widersprechen muss! Denn wenn er schwarz brennt, sollte er eine Temperatur von so ca. 140 Grad nicht überschreiten, Stahl dunkelblau anlassen liegt nach meiner Info bei knapp unter 300 Grad und wäre ziemlich hart und funktioniert eigentlich nur bei Stahl. Ferner sobald er das Öl einbrennt, sieht er die Anlassfarbe so oder so nicht und bei 140 Grad, sollte er die Kette anlassen, das Materialgefüge (wenn es sich um Stahl handelt eh nochmals). Ich glaube aber eher das er einen Eisendraht gewählt hat, da sich dieser wesentlich einfacher verarbeiten lässt (also ist das mit den Anlassfarben nicht relevant).

Hallo Ihr, vielen Dank für die umfangreichen Tipps zur Ankerkette und zur Behandlung von Stahl... Der Draht den ich jetzt verwendet habe ist etwas weicher als der 0,9er den ich vorher getestet habe. Leider war das ein Reststück... also jetzt mit 0,8er Draht. Die Arbeitsbelastung einer Ankerkette bei Wind und Seegang ist nicht zu unterschätzen, das Boot kann ja 5-6 t wiegen. Eine Ankerkette kann dann tatsächlich brechen wenn das ganze Gewicht mit etwas Schwung einruckt. Abhilfe bringt dann eine Trosse die etwas dehnbar sein sollte, also eine Kombination zwischen Kette und Seil. Denke moderne Ketten halten etwas mehr aus als die, wie ich finde dünn, aussehenden Ketten der Wikinger... Wie dem auch sei eine Kette aus Blumendraht wird wohl nur reine Deko sein. Ich könnte natürlich einen Test machen und die Kette mit einem Gewicht von ca. 600 g belasten und das vorsichtig einrucken lassen. Bin sicher das die Kette bricht... Löten wurde natürlich helfen, aber die Kette müsste geschweißt werden bzw. wie die Wikinger es gemacht haben zusammengeschmiedet werden... Eisenschmieden ist mir leider nicht möglich, die benötigten Temperaturen sind nicht gerade einfach zu beherrschen....

Da die Wikinger mit ihren Schiffen nicht besonders gut Höhe laufen konnten war ein gutes Ankergeschirr sicher wichtig, wenn der Wind aus ungünstiger Richtung bläst. Mein Modell soll einen Anker vorne bekommen der mit Kette und Trosse ausgerüstet ist, dann einen Zweiten als Ersatz zusammengepackt, wahrscheinlich auch eine Reservekette. Die Wikinger hatten lieber einige kleinere Anker an Bord als einen Großen. Aber mehr als zwei wollte ich eigentlich nicht in das Boot legen. Es ist ja nur ein 13 m Schiff für Küstennahes Segeln.

Also die Kette mus ja nur aussehen... werde das Glühen der Kette mal nicht übertreiben, sondern die Kette im Ofen bei 140-150°C mit Öl dunkeln... und sie dann einfach dekorativ in das Modell legen. Sonst komme ich noch auf die Idee den Poller am Bug und die anderen Beschläge auf Haltbarkeit zu Testen...

LG Steffan

.... ein anderes Thema... der Mast.

Beim Bausatz war als fast Fertigteil, ein Rundholz, konisch leicht zu erkennen als Mast. Also hab ich den zwischendurch mal fertig gemacht. Erst ohne Mastrolle, dann kam eine Rolle für das Fall rein, verziert hab ich ihn auch... Als der Rumpf fertig beplankt war viel mit auf das er zu kurz ist. Da hab ich ihn verlängert... Jetzt sieht er gut aus, ist aber leider falsch. Die Form stimmt nicht. Er ist oben dünner als unten. So kann die Rah nicht hochgezogen werden... Entweder passt oben der Rutscher nicht (zu groß) oder man kriegt ihn nicht runter. Hatte gehofft, ich finde eine Lösung, aber alle nachgebauten 1:1 Wikinger haben einen senkrechten Mast.
Hab mir einen neues Rundholz geholt und einen neuen Mast angefangen... Jetzt hat der Mast nahezu die Höhe wie bei der Roar Ege, der Nachbau von Skuldelev 3... Tut mir ja wirklich Leid um den ersten Mast, aber der ist einfach zu fipsig, und wenn einem das erstmal aufgefallen ist lässt es mir keine Ruhe...




Die neue Mastrolle ist jetzt auch größer und funktioniert. Ist allerdings wieder eine Holzrolle...

LG Steffan

Um die für den vorherigen Mast aufgewendete Mühe ist es zwar schade,
aber was sein muß, muß eben sein ...   
Sehr positiv - der neue Mast mußte nicht mühsam konisch geschliffen werden;
das hat sicher auch die Entscheidung zur Neuanfertigung leichter gemacht.   

Gruß - Jörg -   

Stimmt, aber das neue Holz war zu dick... leider gibt es nicht alle Stärken

Dir bleibt aber auch nichts erspart, Steffan ...  

Um welche Durchmesser geht es denn ... Ist-Ø und Soll-Ø   

... Ach war nicht so schlimm war ø 8 und sollte ø7,5. schon fertig... Ziehklinge


wobei die Schwierigkeit ist das der Mast rund bleiben sollte. Hab ich gelöst indem ich ihn dunkel gebeizt und dann schichtweise Holz und Beize abgezogen habe. Das 2, 3 mal... ist rund geblieben.

Das geht ja noch ... meinst Du, der Unterschied von + 0,5mm Ø wäre optisch aufgefallen   

Was frag' ich da ...  

nee wohl nicht, aber dann hätte der neue Mast nicht in die alte Mastbank gepasst... aber ich wollte bei dem Mast auch ein par Arbeitsspuren haben, der sollte nicht ganz glatt sein...

DAS ist eine einleuchtende Erklärung ...  

Gruß - Jörg -   

Hallo Steffan,
der neue Mast sieht originaler aus. Ich denke, du hast bestimmt genug Fotos vom Schiff, ich sende dir aber doch noch mals eins, wo man die Masthöhe in Relation zur Rumpflänge gut sehen kann.
Außerdem sieht man auch, dass der Mast bis zum Top die gleiche Dicke hat, wie du ja jetzt mit dem Neuen auch gemacht hast.



LG

Kurt

Super, danke Kurt,

es tut mir schon ein wenig leid um den Alten Mast, aber es gibt keinen einzigen Beleg über Masten die nicht von oben bis unten gleich dick sind, es kann ja auch nicht funktionieren... Das Bild ist toll, es entspricht wohl auch der neuen Masthöhe. Mein neuer Mast ist jetzt auch etwas Höher geworden, ca. 8-9 Meter eigentlich würden auch 10 Meter gehen (soll die Masthöhe von der Roar Ege sein) Ich habe auch ein Foto im Netz gefunden aus der Perspektive, kann ich aber nicht zeigen weil ich nicht mehr weiss wo ich es her habe ...

Die Klammer sitzt bei 8,50 also ca. 42 cm... 50 cm kommt mir schon etwas gewagt vor...


... werde am WE noch einmal ein Segel aus Papier bauen um mir die Proportionen anzugucken. Ich hoffe ich habe die Mastrolle an die Richtige stelle gesetzt... da war ich etwas voreilig. Schon wieder  ...
War mir zu sicher, weil das Modell mit dem neuen Mast jetzt schon ziemlich hoch aussieht.

LG Steffan

PS.: Hast Du eventuell ein Bild von einem Rutscher und der Befestigung der Rah... da bin ich etwas klamm, auf den Meisten Bildern ist alles verpackt oder zu klein oder nur ein Modell ...

Hallo Steffan.

Burghardt Pieske hat ja ein Wikingerboot nachgebaut und ist damit "Im Kielwasser der Wikinger" gesegelt.
Die Fotos kennst du bestimmt schon - aber dennoch stelle ich sie mal ein.

Die Fotos sind von dieser Seite:

Code:

http://www.ostholstein.werwannwo.info/c28_1/index.php?option=com_content&task=view&id=2027&Itemid=122

Quelle: Siehe vorangestelltem Link

Quelle: Siehe vorangestelltem Link

Hallo Sigmund,

ja die Bilder hatte ich schon mal gesehen... Die Reise von Burghart Piekse ist ja schon etwas her... muss eine reife Leistung gewesen sein, ohne elektronische Hilfsmittel (ok, geht noch) aber ohne Heizung, das ist fies... besonders wenn man durchs Eis fährt... Da hätte er ja auch einfach unten rum fahren können.... so mit dem Passat über die Karibik kommt man auch nach NY....

LG Steffan

Hi Steffan,
ich habe ein Foto von der Helge Ask. So ähnlich war das bei den anderen Schiffen auch. Manchmal waren die beiden Hörner auch durchbohrt und der Niederholer dadurch befestigt.
Falls du das Buch von W. Damman schon hast, dort ist das gesammte Rick gut beschrieben und gezeichnet.



LG Kurt

How Danke Kurt,

bin gleich in der Bibliothek... ich dachte ich leihe das Buch erstmal... es musste bestellt werden. Hab noch ein bisschen dann fahre ich los. Die Roar Ege hat ein 36m2 Segel, das schaffe ich nicht ganz.... werden 1-2m2 weniger.... Aber der neue Mast passt...

Vielen Dank für das Foto, endlich mal Durchblick... Warst Du mit den Booten unterwegs? Hab gerade einer Bootstour Ende Mai zugesagt. Ich irrer... offene Jugendkutter, Zelte, und 20-21-jährige an Bord, die keine Ahnung haben. Vielleicht hat ja einer doch Ahnung. Scheiße ich bin der Skipper, es wird Ernst....   

LG Steffan

... ja ich hatte das Glück, dass ich spontan noch mitsegeln konnte, weil noch ein Platz frei war. Ich hätte das vorher übers Internet buchen können, aber nicht daran gedacht. Ich war der etwas naiven Ansicht, man könnte einfach so hingehen und dann mitsegeln.
Hat aber ja dann doch geklappt.

Wo wird deine Tour Ende Mai hingehen? Seit ihr mit mehreren Booten unterwegs?

LG Kurt

Hallo Kurt,

Vielen Dank noch mal für das Bild... die Tour startet in Flensburg und wohl (geht ja nicht anders) aus der Förde raus, wahrscheinlich Richtung Aerøskøbing... oder den Als-Sund hoch, je nach Wind und Wetter. Es soll ja möglichst entspannt von statten gehen. Wenn man vorher ein Ziel festlegt wird es schwierig, Es sind ja auch "nur" 5 Tage und wir müssen einigermaßen pünktlich zurück sein. Segeln und Termine passen einfach nicht wirklich zusammen. Hab schon einige Nächte mit Segeln verbracht um Montag wieder am Arbeitsplatz zu sein... nicht zu gebrauchen aber DA.
Es sind 3 Kutter... leider keine Wikinger-Schiffe. Dafür aber kleine 2-Master, man kann toll Manöver fahren... Allerdings sollten die auch klappen. Na ja, das Problem ist einfach das es Jugend-Kutter sind... Und ich bin 50. Ach was soll es ich freu mich drauf...

LG Steffan

... weiter mit dem Schiff... hatte heute nicht viel Zeit. Aber eine Kleinigkeit hab ich noch. Ein Kurzes Stück Ankertrosse mit einem Haken. Sollte die Kette nicht ganz ausgelegt werden kann man die Kette nicht einfach wie ein Seil auf dem Poller belegen. Sie würde verbiegen oder sich verhaken. Deswegen braucht man einen Kettenhaken. Die Kette wird eingehängt, und das Seil normal belegt...



LG Steffan