Ladbydragen/Ladbyschiff
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Ladbydragen/Ladbyschiff
Nun aber zum Ladbyschiff. Das Schiff, bzw. seine Reste, wurden um 1934 in einem Grabhügel in der Nähe des Kerteminde Fjords auf Fünen / Dänemark entdeckt. Es ist das einzige bisher gefundene Schiffsgrab in Dänemark.
Bei der Ausgrabung stellte sich heraus, dass alle Holzteile bis auf unkenntliche Reste vergangen waren, man allerdings ca. 2000 eiserne Nieten und Nägel freilegen konnte, die vermessen wurden. Im Heck des Schiffes befand sich eine Grabkammer, in der aber keine menschlichen Überreste gefunden wurden. Man deutet das heute so, dass der Leichnam herausgenommen wurde und entweder in ein christlich geweihtes Grab umgebettet oder aber das Grab als Folge von Kampfhandlugen geschändet wurde, um eine Verehrung des Toten im Grabhügel zu beenden.
Die im Grab gefundenen Beigaben deuten auf einen sozial hochstehenden Toten hin, im Museum, das nach dem Fund errichtet wurde, ist ein vermuteter Nachbau des Schiffes und der Grabkammer Grabkammer zu besichtigen.
Aufgrund der Grabfunde gab es bisher zwei Nachbauten, die "Imme Gram" , die 2009 sank und den 2010 begonnen Ladbydragen, den ich im Maßstab 1:25 bauen möchte.
Ich habe den Ort 2013 besucht, zu einem Zeitpunkt, als der Bau der Replika noch in der Anfangsphase steckte.
Dazu jetzt hier einige Fotos:
In einer Holzhalle hatte man einen Plan des Schiffes im Maßstab 1:? errichtet, den ich hoffentlich als Vorlage zum Erstellen eines Bauplans für mein Modell benutzen kann.
Das Schiffsgrab im Museum:
Schließlich der Nachbau:
Ich werde in der nächsten Zeit beginnen, einen Bauplan zu erstellen oder aber weiter nach einem verwertbaren Plan suchen.
Also, falls jemand von euch etwas dazu beitragen kann, sehr gern.
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
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Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
3300 Jahre, ist das richtig ???
Gruß
Alex
Al.Schuch- Modellbaumeister
Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
das Ladbyschiff wurde etwa 900 bis 925 gebaut. Die 3300 Jahre beziehen sich auf das Nuraghenschiff, mein nächstes Projekt.
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
Al.Schuch- Modellbaumeister
Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
Hoffentlich ist bei den Zaungästen noch Platz.
Du bearbeitet wieder ein interessantes Thema.
Von dem Nuraghen Schiff habe ich noch nichts gehört und werde mal
nach lesen,was sich dahinter verbirgt.
Classic- Modellbau-Experte
Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
Viel Rechnerei einen Plan zu erstellen, aber mit Excel durchaus denkbar.
Solltest du dich für die Plan-Variante entscheiden: Du machst das schon. Wer, wenn nicht du?
Thoto- Modellbau-Experte
Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
Ich hoffe, es gibt noch einige von euch, die als Zuschauer und Kommentatoren mit dabei sein werden.
Ich habe dann doch noch Kontakt zum Museum in Kerkeminde bekommen, wo mir geraten wurde, das Buch
" Ladby" von Anne C Sorensen, Ships and Boats of the North Volume 3 zu besorgen, da dort Pläne zum Nachbau zu finden seien.
Dort gibt es wirklich Risse, die ich unter Mithilfe eines interessierten Mitarbeiters einer Marburger Kopierstube auf die entsprechende Größe im Maßstab 1:25 ausdrucken lassen konnte.
Anhand des "Bauplans" werde ich in der nächsten Zeit eine Helling bauen, um in nächsten Wochen dann mit dem Rumpf beginnen zu können.
Bis dahin
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
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Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
Hallo Kurt,
ich habe dich bereits vermisst
Freue mich auf die Fortsetzung.
zeppelin- Modellbau-Experte
Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
Meine erste Überlegung war, zuerst den Kiel zu bauen und dann die Helling mit dem Mallengerüst daran anpassen.
Aber schon beim Bau des Kiels tauchten die ersten Schwierigkeiten auf, die ich mit meinen Gerätschaften anscheinend nur unzureichend bewältigen kann.
Das Schiff hatte einen T-förmigen Kiel, in der Rekonstruktion besaß der eine Höhe von 12cm und 23,6cm Breite mittschiffs.
Die Breite verjüngt sich auf 9cm bis zur vorderen Laschung und 9,5cm zur Hinteren. Die Kiellänge zwischen diesen beiden Laschungen betrug 18,2m.
Bei der Rekonstruktion erschien es den Bootsbauern jedoch fraglich, ob man so einen langen, geraden Eichenbaum zum Bau des Kiels gefunden hatte und es wurde nach weiteren Nägeln entlang des Kiels im Bootsgrab gesucht. Die wurden auch gefunden, womit sich eine Kiellänge von 15,4 m ergab, mit zwei angesetzten Teilstücken von 1,45m und 2,05m.
Der T-förmige Kiel (mittschiffs) verändert seine Form (Sponung) permanent bis hin zu fast 5-10°.
Als nächstes war der Kiel nicht gerade sondern zum Bug und Heck hin leicht "geschwungen", wie man auf dem Linienriss im Beitrag weiter oben erkennen kann.
Meine Idee war daher, den Kiel in zwei Teilen zu bauen, eine 3mm starke Buchenleiste als Basis, mit der die "geschwungene" Form des Kiels herausgearbeitet werden kann, die T-Form dann mit beidseitig angesetzten Querleisten zu erreichen, die sich zum Bug und Heck verjüngen.
Übertrag der Form auf die Buchenleiste.
Ausgesägt und angepasst.
Um eine einheitliche Fläche auf der - später möglicherweise sichtbaren - Oberseite des Kiels zu erhalten, wollte ich die Oberseite mit Furnier "verkleiden".
An den so fertiggestellten Kiel sollte dann das Mallengerüst angepasst werden.
Allerdings haben einige Versuche, die T-Form des Kiels mithilfe seitlich angeklebter Leisten herauszuarbeiten, gezeigt, dass das so nicht funktioniert.
Ich bin also von dieser Idee wieder abgekommen und werde wohl zuerst die Helling bauen und dann versuchen, den Kiel aus einem Stück Holz herauszuarbeiten.
So ähnlich wie hier:
Da ich keine Fräse oder Minikreissäge besitze, wird das wohl händisch geschehen müssen.
Ob Buche dafür das geeignete Material ist, wage ich zu bezweifeln.
Ich benötige wahrscheinlich ein Holz, welches Stabil aber leichter zu bearbeiten ist.
Ideen?
soweit für heute.
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
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Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
Hölzer die stabil sind UND leicht zu bearbeiten sind gibt es nicht viele (Buchs z. B. , aber der ist unbezahlbar).
Esche aus einem guten Schaufelstil ist stabil, aber nicht leicht zu bearbeiten.
Der mehrteilige Kiel, finde ich, ist ein guter Ansatz.
Das untere Stück hast du schon.
Was hältst du davon nicht zwei Leisten oben anzubringen sondern nur eine mit Rechteckprofil?
Die könntest du vorher wässern und auf einer Vorrichtung (Brett mit halb eingeschlagenen Nägeln) biegen.
Verbindung nach dem trocknen mit wasserfestem Leim und Holzdübeln.
Thoto- Modellbau-Experte
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Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
bin gerade auf Deinen Baubericht gestoßen.
Ich baue zwar selbst keine derartigen Schiffe aber man kann ja immer noch etwas lernen
Ich hoffe es gibt noch Plätze, ich bin dabei
NavyRalf- Modellbau-Experte
Falco 2014 mag diesen Beitrag
Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
danke für deine Überlegungen. Das hatte ich mir auch schon vorgestellt, ist bestimmt auch eine gute Möglichkeit. Irgendwie habe ich mir aber jetzt in den Kopf gesetzt, den Kiel so zu bauen, wie es die Leute in Ladby auch gemacht haben, d.h. aus einem Stück. Ich habe mir heute ein entsprechendes Stück Birnbaum bestellt und hoffe, dass es damit zu machen ist.
Ralf, es freut mich, dich als - hoffentlich nicht schweigenden - Zuschauer dabei zu haben. Herzlich willkommen.
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
Classic und Thoto mögen diesen Beitrag
Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
Ich habe aber heute begonnen, die Höhe der jeweiligen Mallen zu vermessen, die ich für meine Helling benötige. Dazu wurde - ähnlich wie bei dem Original (s.Foto) - eine Referenzlinie gezeichnet, von der aus der jeweilige Abstand zum Kiel gemessen wurde.
Beim Bau der Replika wurde die Referenzlinie mit einer Schnur geschaffen, ähnlich einer Maurerschnur, mit deren Hilfe ein gleichmäßiger Abstand/Höhe der Planken an beiden Seiten hergestellt werden konnte.
Bei mir ist das Prinzip gleich, nur umgekehrt.
Die Maße für den Einbau der Mallen wurden auf eine Grundplatte übertragen.
Als nächstes werden die einzelnen Mallen ausgesägt.
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
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Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
Beim Aussägen der ersten drei Mallen habe ich gesehen, dass die Maße des Spantenrisses mit denen des Aufrisses (weiß die richtige Bezeichnung nicht) nicht übereinstimmen. D.H. genau in der Schiffsmitte sind sie gleich, zu den Steven hin werden die Unterschiede immer größer.
Als Beispiel mal ein Foto der Maße der dritten Malle vom Bug aus gesehen.
wenn ich also die Maße des Spantenrisses (links) nehme, wird das Schiff zu schmal.
Kann sich jemand den Unterschied erklären?
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
Auf dem Spantenriss sind der Bug und das Heck dargestellt.
Du musst den Spant spiegeln, um die Breite zu ermitteln.
Es macht Spaß, Dir bei der Arbeit zu sehen.
Classic- Modellbau-Experte
Falco 2014 mag diesen Beitrag
Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
die rechte Seite des Spantenrisses ist die gespiegelte, sieht man an den dünneren Linien.
Das ist nicht das Problem.
Aber Danke für deine Antwort.
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
Classic mag diesen Beitrag
Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
das habe ich mir auch schon gedacht.
Aber manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Classic- Modellbau-Experte
Falco 2014 mag diesen Beitrag
Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
Aber beim Schreiben bin ich doch dazu gekommen, dieser Gedanke stimmt nicht.
Also doch kein Erklärungsansatz, sorry.
Oder die beiden Pläne haben doch unterschiedlichen Maßstab / Vergrößerungsgrad ...
Peter2018- Schneidmatten-Virtuose
Falco 2014 mag diesen Beitrag
Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
@Peter, an unterschiedlichen Maßstäben liegt es auch nicht.
Ich denke, die "Lösung" habe ich durch einen Tipp aus einem anderen Forum bekommen, in dem ich auch Mitglied bin. Danach stimmt die Lage der Querschnitte nicht mit der der Längsschnitte überein.
Das bedeutet, dass die Lage der Mallen in der Draufsicht soweit verschoben werde, dass die Maße genau übereinstimmen.
Das würde bedeuten, dass ich nach der Verschiebung auf der Draufsicht auch alle
Abstände zwischen der Referenzlinie und dem Kiel an der neuen Position neu ausmessen muss, da sich dadurch auch die jeweiligen Abstände zum Kiel verändern.
Ich habe inzwischen begonnen, die auf der Draufsicht verschobenen Mallen auf die Quersicht zu übertragen und die Abstände zwischen Kiel und Referenzlinie neu auszumessen (rot).
Verschiebung auf der Draufsicht.
Übertrag auf die Seitenansicht.
Das ergab für die drei schon ausgesägten Mallen ein anderes (verkürztes) Höhenmaß.
Da es bisher zum Glück erst drei Mallen waren, die ich verändern musste, konnte ich die Maße für die Folgenden im Plan neu eintragen und damit bei gleicher Breite mit jetzt veränderter Höhe wieder aussägen.
(sorry, unscharfes Foto)
Die größten Unterschiede zeichneten sich zu den beiden Enden hin ab, mittschiffs waren die Maße annähernd gleich bis völlig identisch (Mitte) zu den ursprünglich ausgemessenen.
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
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Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
Beim Straken war noch einiges zu korrigieren, an manchen Mallen wurde sogar Material wieder aufgetragen in Form von dünnen gebogenen Leisten.
Danach konnte eine Schablone aus einer Buchenleiste erstellt werden, deren Maße auf ein 10mm starkes Birnenholzbrett übertragen wurden, aus dem der Kiel entstehen soll.
Für die Ausarbeitung der Kielform fiel mir keine machbare Lösung ein. Zuerst musste ja ein 3mm starker und 4mm hoher Teil aus der Mitte des Brettes herausgearbeitet werden. Das wäre sicherlich mit einer (Mini-) Kreissäge oder einer Fräse gut gegangen. Beides habe ich allerdings nicht. Also habe ich versucht, mit der Japansäge, die ja ein sehr dünnes Blatt besitzt, ein 4mm starken Mittelteil heraus zu sägen.
Das funktionierte im kurvigen Bereich ganz gut, wurde aber in der Gerade immer schwieriger, da das Sägeblatt wesentlich kürzer als der "Kiel" ist und ein gerader Schnitt ohne Führung doch nicht so ganz leicht zu bewerkstelligen war. Ich hatte allerdings schon 4mm gewählt, um bei Unregelmäßigkeiten noch genügend Material zur Korrektur zu haben.
Nach eineinhalb Stunden war es dann auch geschafft.
Die Tiefe von 4mm ist überall vorhanden und jetzt kann das seitliche Material abgenommen werden.
Bis dahin
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
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Falco 2014- Superkleber
didibuch, NavyRalf, Classic, zeppelin und Thoto mögen diesen Beitrag
Re: Ladbydragen/Ladbyschiff
Übertragen auf meinen Maßstab bedeutet das 9,4mm, 3,6mm, 3,8mm.
Das hat - bis auf ca. 1mm - so auch hingehauen, wobei ich nicht sagen kann, wo genau die Breitenverringerung beginnt. Dazu ist die Vorlage einfach zu ungenau.
Um den Kiel hinterher auf dem Mallengerüst gut fixieren zu können, wurde an zwei Stellen ein Rest stehen gelassen, durch den ich einen Gummi/Seil führen kann, das am Gerüst festgemacht wird.
Die beiden Stücke wurden durchbohrt und soweit minimiert, dass sie später mit geringem Aufwand unter Einsatz eines Stemmeisens wieder entfernt werden können.
Soweit fürs erste.
LG
Kurt
Falco 2014- Superkleber
didibuch, Peter2018, Classic, zeppelin und Thoto mögen diesen Beitrag
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