Projekt "Bubikopf" - die BR 64

Vielen Dank an dich, Helmut, für die ausführlichen Erläuterungen zur "Speichenfrage"! Habe es mit Interesse gelesen!

Babbedeckel-Tommy schrieb:
bist du dir sicher, dass sie DESWEGEN verbaut werden...?

Nö, Tommy - sicher bin ich mir offen gestanden fast nie... Oder, um es philosophisch auszudrücken: "Die Wahrheit ist niemals das, was sie in einem geeigneten Moment gerade zu sein vorgibt". Die Rückstellfedern leisten sicher einen, wenn nicht den entscheidenden Beitrag zur Spurstabilität. Aber: Welchem Zweck könnten die Pendelstangen noch dienen? Dass die Bisselachse nicht abstürzt, wenn man die Lok anhebt? Da tippe ich doch eher auf Spurstabilität... Aber ich freue mich, wenn ich Widerspruch ernte, weil ich dann wieder etwas lernen kann! Gruß Michael (maxl)

... wer nicht weiss muss glauben, oder raten Glaube die beiden Pendelstangen lenken die Achse unter dem Gestell. Beide Pendelstangen sind in der Länge nicht flexibel eingebaut und stehen trapez-förmig zueinander. Wird die Achse in Rechtskurven nach innen gedrückt sollte die Achse innen etwas nach hinten geschoben werden. Dann müsste die Achse also leicht drehbar unter dem Gestell angebracht sein. Sonst würden die Stangen jedes Ausschwenken doch unterbinden.... ??

LG Steffan

Muss mich da auch erstmal einlesen...

Code:

http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,6118122,6118122

Hatte es mit dem Kraus-Helmholtz-Lenkgestell verwechselt,
wo die vordere Kuppelachse durch das Lenkrad bei Gleisbogeneinfahrt "eingelenkt" wird.  

Seitenmitte:

Code:

http://www.schuerhaus.info/technik01.html

Hallo Steffan - die Pendelstangen selbst sind zwar in sich nicht flexibel (was technisch auch wohl schwer darstellbar wäre, ohne an Stabilität einzubüßen), sind aber am Achskasten mit einem Langloch gelagert, so dass sie die (relativ geringe) seitliche Auslenkung der Bisselachse zulassen können. Die Achse selbst bewegt sich radial um das Lager der Deichsel, ist zu dieser Deichsel aber vollkommen starr ausgebildet. Soweit deute ich das Ganze technisch. Aber - wie gesagt - wenn ich ehrlich bin, kann ich die Aufgabe der Pendelstangen nur vermuten. Speziell etwas darüber gelesen habe ich nicht...
Gerade schlage ich nochmal in der Eisenbahn-Journal Sonderausgabe "Die Dampflokomotive in Technik und Funktion" nach und finde hier immerhin folgenden Satz: "Bei der DRG wurden Bisselachsen in jeder Fahrtrichtung durch vorn am Rahmen befestigte Pendelstangen gezogen." (Kursivschrift von mir eingesetzt.) Das klingt mir doch mehr nach einem Führen der Achse, also nach dem Bestreben, die Spurstabilität zu erhöhen. Zudem kann man den zitierten Satz so lesen, dass Bisselgestelle auch ohne Pendelstangen im Einsatz waren.

Wie auch immer. Ich habe das erste Laufrad "umgespeicht". Es ließ mir natürlich keine Ruhe und ging erstaunlich entspannt:



Übrigens fiel mir auf, dass 360° geteilt durch 7 den sehr krummen Wert von 51,428571° (gerundet!) ergibt, während man 360° ganz glatt durch 9 teilen kann: 40°! Das war also der Grund, weshalb man auf neun Speichen überging! Gut - kleiner Scherz am Rande. Wie? Nicht lustig?   Dann eben nicht!



Mit dem Ergebnis bin ich trotzdem zufrieden! Gruß Michael (maxl)

Hallo Tommy - wir haben unsere Beiträge in etwa zeitgleich gepostet, und ich wollte auf deinen Beitrag erst eingehen, wenn ich mit etwas Ruhe deine Links "überflogen" hatte. Das ist hiermit geschehen. Vielen Dank für die ausführlichen, hochinteressanten Informationen! Aus meiner Sicht ist zu diesem Thema jetzt keine Frage mehr offen. Ganz herzlichen Dank nochmal! Gruß Michael (maxl)

Achja, gezogen. Dazu stand in einer meiner Quellen:

Damit die Deichsel sehr leicht konstruiert werden konnte wurde das Gestell bei Vorwärtsfahrt meistens "gezogen". Zwei Lenkerhebel mit Langloch zogen die Konstruktion hinter sich her (103 läßt grüßen!) [...]
Das Bissel-Lenkgestell! Um es ganz einfach zu erklären, jede Modellok hat ein Bissel-Laufgestell, es fehlt bei vielen nur die Rückstellfeder.

Code:

http://www.schuerhaus.info/technik01.html

DAS war jetzt WIEDER parallel...
zukünftig sprechen wir lieber feste Zeit ab, wann wer was postet

Macht doch nichts, Tommy! Wie heißt es so schön? Zwei Herzen, ein Gedanke... Gruß Michael (maxl)

Für alle Interessierten gibt es auf dieser Seite

Code:

http://dlok.dgeg.de/74.htm

viele Begrifflichkeiten zum Thema "Dampflokomotive", zT. auch mit Zeichnung, erklärt.

Grüße aus der ODBB!

Uwe

Danke, Uwe, für das Einstellen des Links! Ich stöbere gern darin! Gruß Michael (maxl)

Zur Zeit "dümpelt" meine Baustelle ein wenig vor sich hin - jeden Tag kommt ein bisschen dazu, aber das sind keine Fortschritte, die es unbedingt wert wären, fotografisch dokumentiert zu werden. Immerhin: Die Bisselachsen sind mit allen (mir möglichen) Details jetzt komplett durchgebildet, die Vor- und Nachlaufräder haben alle ihre neun Speichen und die Schienenräumer (Graupappe in Sekundenkleber "ertränkt") sind montiert:





Der für mich wichtigste Schritt aber war, den Rahmen auf dem Gleis so auszurichten, dass er waagrecht liegt und alle zehn Räder dabei sauber auf den Schienen stehen. War doch tüfteliger, als ich dachte!



Nun folgen die Bremsen und dann wahrscheinlich schon die Zylinder und das Gestänge. Und dann hätte ich ein Modell, dass man sich durchaus schon ins Regal stellen könnte: Rahmen und Fahrwerk der BR 64. Von der ganzen Lokomotive wäre dann schätzungsweise ein Viertel geschafft... Gruß Michael (maxl)

Hallo Michael
immer eine Freude dir zu zu schauen
mach nur weiter so .
mfG
Jürgen(S)

Und mich freut's, wenn es dich freut, Jürgen! Gruß Michael (maxl)

Traumhaft das Fahrwerk Michael

Wenn es dir gefällt, Dieter, bin ich sehr zufrieden! Danke für's Lob! Gruß Michael (maxl)

Dümpelnde Baustelle Michael?  Dafür sieht diese aber mächtig gewaltig aus....

 ist nur für deine masslosen Untertreibungen

Hallo Michael,

wie war das? Dümpelnde Baustelle? Sagen wir besser: Augenweide!

Schöne Grüße
Andreas

Hi Michael, deine 64er ist eine Augenweide. Details "en masse". ich schaue immer mal wieder gerne bei dir rein.

Hallo Uwe, Andreas und Helmut - und Dank für eure Komplimente! Ich musste ganz kurzfristig in die USA fliegen, um meinen Schwiegervater ein letztes Mal zu sehen und Abschied von ihm zu nehmen... kein Leichtes, wie ihr euch denken könnt. Deshalb also meine relativ späte Rückmeldung.
Die "dümpelnde" Baustelle war weder eine Unter- noch eine Übertreibung, sondern einfach eine Feststellung oder Umschreibung dafür, dass es gemächlich vorangeht - ein Zustand, den ich durchaus schätze, wenn man mit dem Erreichten soweit zufrieden ist. Jetzt bin ich aber voller Tatendrang! Gruß Michael (maxl)

Die Bremsen sollen entstehen. Fotovorlagen durchforsten, mit Zeichnung vergleichen, überlegen... Und dann: In Serie fertigen. Nur so kann ich die identische Größe der Einzelteile sicherstellen. Die Dekupiersäge ist hier wirklich hilfreich, weil sie mit ihrem perfekt senkrechten Schnitt aus zwölf übereinandergelegten Brettchen tatsächlich zwölf gleiche Teile sägt:



Die Bremsen sind im Vergleich zur Bauzeichnung in der Serie deutlich größer ausgefallen. Zuunterst das erste fertige (unlackierte) Exemplar:



Passprobe. Die Bremsbeläge müssen wohl noch eingeschliffen werden...





Soviel für heute. Der Rest ist Fleißarbeit! Gruß Michael (maxl)

Sehr schöne "kleine" Fortschritte, Michael ...
- gerade das letze Bild könnte man glatt wieder mal für ein Foto vom Original halten!

Gruß - Jörg -

Tja -der Jörg hat mal wieder recht ......
mfG
Jürgen(S)

Wo kann man die Bestellung für die Kleinteile abgeben??? Man traut sich ja fast nicht selbst weiterzubauen....

Die Bremsen sehen mal wieder aus als würden sie funktionieren... ist am den Rädern schon eine Spur der neuen Alterung zu sehen?

LG Steffan

Michael es sieht wieder echt super aus!
Mit der Mischbauweise lässt sich so manches sehr gut darstellen. Sicher im reinen Kartonmodellbau gibt es wahre Künstler die so manches machbar machen.
Aber diese Bauausführung hat für mich ihren besonderen Reitz.

Gruß Helmut