Die Dampflok, die es nie gab.

Liebe Modellbaufreunde,
der Titel zu meinen Baubericht, liest sich sicher etwas seltsam. Es ist so, daß ich mir ein Dampflokmodell baue, daß es nur auf den Papier
gibt, daß ist also ein Projekt.
Im Eisenbahn Kurier Nr. 5/2010 wird über Dampflokprojekte in der DDR berichtet, so unter anderen über eine Dampflok mit der Achsfolge 1 D,
also ein Vorläufer und vier Treibachsen. Man wollte mit diesen Maschinen die gute alte P8 (BR 38) ablösen.

Hallo Dietmar,

das hört sich interessant an! Ich bin auf deinen Bericht gespannt

Im Bild oben ist die P 8 in grüner preußischer Länderbahnlackierung zu sehen, darunter dann als BR 38 im gewohnten schwarz-rot,
mit Langlauftender.
Zu den Dampflokprojekt interessiert mich nun der Umbau. Dazu sollten Loks der BR 41 herhalten. Die BR 41 hat die Achsfolge 1 D 1,
also ein Vorläufer, vier Treibachsen und einen Nachläufer. Genau um diesen Nachläufer sollte die 41er gekürzt werden.
Auf jeden Fall wurde das Projekt fallen gelassen.
Zum Modell: vor nicht allzu langer Zeit habe ich mir im Internet zwei Revell Dampflokbausätze von der BR 41 und 50 ersteigert.
Aus diesen beiden Bausätzen soll mein Modell entstehen, ein Standmodell. Die Bausätze waren in einen Karton zusammengefasst.
Zum Teil hat der Versender vorgearbeitet und Kessel, Führerhaus, Rahmen und Tender waren geklebt. Er hat ganz gut gebaut.

So habe ich also die Bausätze erhalten. Leider sind die Kleinteile von den Gussbäumen entfernt und liegen in Schachteln bei.
Es sieht so aus, als wenn nichts fehlt.
Nun habe ich die ersten Arbeiten in Angriff genommen. Der 50er Kessel bekam sein Führerhaus und den 41er Rahmen habe ich gekürzt.

Nun erfolgte die Stellprobe. Der Umlauf und Windleitblech sind noch nicht verklebt, daher sieht das ein wenig schief aus.

Soweit also meine ersten Arbeiten, als Nächstes nehme ich mir das Lokoberteil vor.
Gruß Dietmar

Hallo Dietmar,
da bin ich doch auf Deine Fortschritte gespannt.

Der anfang ist gemacht Dietmar, bin gespannt wie es weiter geht.

Du kannst sicher sein, ich lese mit...
1' D als Achsfolge.. und das bei den Schienen... autschn.
Welchen Kessel sollte die denn bekommen (ich habe das Heft nicht)?

Hallo Frank,
es waren Kessel von der BR 50/52 vorgesehen. So heißt es hier im Kurier, daß von diesen Baureihen noch etliche Kessel
vorhanden waren. Diese sollten neue Dome erhalten. Der runde Mischvorwärmer vor den Schlot sollte ebenfalls gegen den
typischen DR-MV getauscht werden.
Die Anordnung der Dome ist so, wie oben zu sehen, nur werde ich natürlich den MV tauschen.
Im Kurier sind zwei seitliche Rißzeichnungen zu sehen, vom Neu- und Umbau, die Loks unterscheiden sich nur unwesentlich.
Übrigens hat Borsig diesen Vorschlag bereits 1946 eingereicht.
Gruß Dietmar

Hallo Dietmar,

diese Bausätze sind ja Uralt.

Linse immer wieder rein.

Hoffe doch das der neue Apperat bald kommt dann mache ich bei meiner weiter juckt schon arg in den Fingern.

Noch ne Frage.
Deine Bücher über die Lokomotiven sind die beim Sussmann im S-Bahn Geschoss wenn ja werde ich mal Hingehen.

Grüße
Alfred

Hallo Dietmar, tolle Maschine. Du hast ein Händchen für Exoten.
Alfred würde ich zutrauen dass er auch dafür Fotos hat
Ich freue mich auf Deinen Bericht.
Viel Grüße, Dieter

DAS Fahrwerk auf DDR Schienen
wie Frank schon sagte..
das wär nicht gut gegangen, unter anderem deshalb
ist das Projekt wohl auch eingestellt worden

Hallo,

das Fahrwerk erinnert mich irgendwie an die pr. T9.3 (BR 91) mit 1'C (1 Vorläufer, 3 Treibachsen): VORWÄRTS möge ja noch gehen, aber RÜCKWÄRTS wird es ab 40 km/h eine Zitterpartie, besonders in Kurven und Weichen

Hallo Freunde,
danke, ist ja noch nicht viel passiert.
Alf, Du hast recht, daß sind Uraltbausätze. Die BR 41 und 50er Bausätze waren die ersten von Dampfloks.
Den Eisenbahn Kurier wirst Du kaum mehr im Fachhandel bekommen, Du mußt das Heft beim Verlag bestellen.
Ja, ich kann mir vorstellen, daß diese Lok etwas "zitterig" dahergekommen wäre. Auch deshalb ist das Projekt
sicher fallen gelassen worden. Es wurden aber zwei Loks mit dieser Achsfolge gebaut, die BR 25. Hier waren die
Achsabstände anders verteilt, also verschieden.
Gruß Dietmar

Hallo Freund,
es geht weiter mit den Bau, habe Einiges getan.
Zunächst waren die Führerhaus-Seitenwände dran. Hier mußte ich das "DB" Schild abschaben. Es wird ja eine Reichsbahn Lok
und da kann ich die DB nicht gebrauchen. Die beigefügten Pumpen vom Bausatz stimmen nicht und so habe ich passende von
Piko verwendet. Mit den Tendertüren habe ich mich ebenfalls beschäftigt und sie verlängert. So liegt der Tender jetzt am Führerhaus
an und es gibt ein geschlossenen Bild.





Vor den Schlot erhält der Kessel den typischen DR Mischvorwärmer. Diesen habe ich von einen defekten Piko Kessel abgetrennt und ihn
nachgiessen lassen. Leider hat ein Domdeckel gefehlt, der wurde ebenfalls nachgegossen.

Die Revell Windleitbleche gefallen mir nicht, sie sind zu dick. Ich habe sie innen zum Rand hin verjüngt. So gefällt mir das besser.
Die Windleitbleche sind noch nicht geklebt. Den Unterschied sieht man hier recht gut.

Soviel mal wieder für heute, zum Schluss noch die Stellprobe. Lok und Tenderoberteil sind bereit zum lackieren.





Die nächsten Arbeiten fallen an, daß ist das Fahrwerk.
Gruß Dietmar

Babbedeckel-Tommy schrieb:Hallo,
das Fahrwerk erinnert mich irgendwie an die pr. T9.3 (BR 91) mit 1'C (1 Vorläufer, 3 Treibachsen): VORWÄRTS möge ja noch gehen, aber RÜCKWÄRTS wird es ab 40 km/h eine Zitterpartie, besonders in Kurven und Weichen

Ein letzter Exkurs von mir, man möge mir verzeihen:
Denke mal an die Baureihe 76 - preussische T10 - Achsfolge 2'C - auch genannt der Mannmörder. Eine der Maschine ist rückwärts so böse entgleist, daß das Personal starb. Da kam ja auch einfach ein P6 - Kessel drauf...

So - und jetzt bin ich still und schaue nur zu...

Hallo Dietmar,

die nachgearbeiteten Windleitbleche sehen wirklich besser aus!

Hast du die neuen Gussteile mit Resin gießen lassen?

@ Frank: Über die Irrwege DER deutschen Bahnverwaltung zu Länderbahnzeiten könnte man einen eigenen Diskussionströöt aufmachen

Danke Tommy, ja, der Nachguss ist Resin.
Gruß Dietmar

Hallo Dietmar,

feine Arbeit gute Bilder deiner lokomotive.

Hat der Nachgiesser eigentlich noch Zeit für Dich ??? hat doch noch ein paar Tausend anderer Teile zu giessen für den Panzer-Fan.

Grüße
Alfred

Hallo Dietmar,
das bisher gebaute sieht Klasse aus.

wink1 Freunde,

......und weiter geht's......
Ich konnte das Fahrwerk fertigstellen. Nun ist es so, daß bei den älteren Lokbausätzen die Spurbreite zum HO Gleis nicht passt.
Der Radabstand ist zu breit. Zur Ausschmückung für ein BW sind solche Bausätze interessant.
Es gibt einen einfachen Trick, wie man das ändert. Auf der Rückseite des Rades befindet sich ein Bund (rechtes Rad) und den muß
man abfeilen. Das Achsloch mit einen Senker entgraten und wenn man jetzt die Räder auf der Achse steckt, stimmt der Radabstand.

Der Rahmen und das Tenderfahrgestell waren schon geklebt. Allerdings mußte ich das T-Fahrgestell seitlich noch mal demontieren, um den
Radabstand der Tenderräder zu korrigieren. Das Ganze wurde lackiert, die Räder alle angeklebt und nun fehlen noch die Kleinteile, Bremsen, Gestänge und Steuerungsträger



Hier nun das fertige Fahrwerk.



Zum Schluss wieder die obligatorische Stellprobe, passt, sitzt, wackelt und hat Luft.





Meine nächste Aufgabe, ist das lackieren der Gehäuse von Lok und Tender.
Gruß Dietmar

Aber HALLO
Sie wirkt verdammt gut, irgendwie vertraut als hätte es sie in Natura gegeben.
Mit dem Hinweis auf die Radnabe - da war ich gar nicht drauf gekommen.
Das "Problem" ist ja, das die H0-Schienen nicht genau 1/87 sind - bedingt durch die Fahreigenschaften und Geometrien der Radsätze unserer Modelle. Das mag anders sein, wenn man die Revell-Lok auf eine H0pur-Schiene stellt...
Böse Menschen sagen ja auch - Revell hätte das extra so gemacht, weil sich die Modellbahnfirmen beschwert hatten, das es "billige" Alternativen zum BW-bestücken gibt...

Ja, Frank, es stimmt schon, irgendwie könnte es die Lok gegeben haben. Im Grunde genommen ist es eine 50er mit anderen
Fahrgestell. Dazu dann der große geschweißte Tender, auch 50er hat es mit diesen Tender gegeben.
So gab es diese Lok sogar mal im Modell und zwar bei Fleischmann. Das muß so um die 1970er Jahre gewesen sein.
Mir gefällt die 50er auch mit den großen Tender und ich habe mir dies mit Roco Teilen zusammengestellt.
Wenn man bei EBAY etwas Geduld hat, bekommt man die Lok einzeln, sowie einen Tender von der 44er.
Die neuen Dampflokmodelle von Roco besitzen ja eine Kardanwelle von Tender zur Lok, damit die Lok ebenfalls einen Antrieb besitzt.
Das alte System, nur Antrieb im Tender, gefällt mir besser, da sehr leicht ein Tendertausch möglich ist.
Ich habe also bei der Lok das Getriebe ausgebaut und dafür die stromleitende Lok-Tenderdeichsel eingebaut.
Zur Spurbreite: die letzten Revell Modelle (BR 01/02 und 43) haben jetzt die richtige HO Breite. Diese Modelle kann man ohne Verenkung
auf den Normgleis stellen.



Oben ist also sehr gut die Lok-Tenderdeichsel unter dem Führerhaus zu sehen. Am Tender habe ich die Schiebetüren etwas verlängert, damit sie sich nicht in der Kurve ausfädeln. Die Türen müssen ja im Führerhaus bleiben.
Gruß Dietmar

Hallo Dietmar,

naja, ohne Nachlaufachse etwas gewöhnungsbedürftig die Konstruktion...

Aber du hast das bisher sehr schön umgesetzt!

@Frank: Ich habe mir das auch gedacht mit dem Streit der Industriezweige, als ich Dietmars guten Tipp gelesen habe, um auf 16,5 mm Spurweite zu kommen!

Danke Tommy,

wer weiß, wie es auf den Führerhaus ausgesehen hätte, daß Gewackel kann ich mir vorstellen.

Gruß Dietmar

Hallo Dietmar,
der Umbau ist Dir bisher hervorragend gelungen.

Fuer eine Lok die es nie gab sieht er trotzdem super aus Dietmar