Diorama als Beistelltisch - Burg Zuzenhausen in 1:250

Hallo Frank, Deine mittelalterlichen Bäume und Gewächse gefallen mir sehr gut, ich bewundere Deinen Einfallsreichtum.

Danke schön. Was bleibt einem schon anderes übrig, wenn man sich so einen Maßstab aussucht ?

Ein Leiterwagen und Pferde wurden konstruiert bzw. heruntergeladen, skaliert und ausgedruckt. Die Pferde haben eine Gesamthöhe von 9 mm, der Leiterwagen eine Länge von 23 mm.

Jetzt wurde eine erste Schicht des Bodenbewuchses hinzugefügt.
Das Material ist Woodland Scenics burnt gras Fine turf.

Schon jetzt sieht die Geländeoberfläche weit besser aus.

Sorry, ich habe vorhin schon etwas gepostet.
Aber ich hatte noch einen guten Lauf und habe auf der Burgseite des Flusses noch 1 mm lange Rasenfasern und Gebüsch  Woodland Scenics underbush hinzugefügt.

Heute habe ich auf einer Ecke ein Stück Urwald gebaut. Der kahle Baum ist nur eingesteckt. Ich überlege, ob ich den als abgestorbenen oder als belaubten Baum darstellen werde.

Sorry...beinahe Doppelpost.

Vegetation is bei mir modellbahnmäßig ein Angstgegner in H0 !!! Ich bewundere gerade, wie überzeugend Du das in 1/250 umsetzt Frank; ganz großen Respekt hierfür

Danke schön, Stephan.
Vegetation ist tatsächlich jedes Mal auf's Neue eine Herausforderung.
Vor allen Dingen wegen des Experimentierens mit den Materialien. Als Beflockungsmaterial bevorzuge ich Woodland Scenics. Die haben feine und feinste Materialien. Sind zwar recht teuer, aber das Ergebnis gibt einem meistens recht.
Schwierig wird es bei den Baumstämmen.
Seemoos alleine ist meistens vom Stamm zu dünn.
Wichtig ist auch die Größe der Bäume. 25 - 30 m in der Realität ist im Modellbau nicht zu unterschätzen. Es wirkt zwar zu groß als Modellbaum. Das liegt aber daran, dass der Modellbauer häufig nichts anderes nutzt als Modellbahnzubehör. Die sind selbst in H0 zu klein und daher erscheint der Eigenbau ungewohnt groß.
Mal abgesehen davon gibt es eher freistehende Bäume zu kaufen, die sich für einen Wald kaum eignen.
Man schaue sich nur eine alleinstehende Buche an und dann die Buchen im Wald. Die Wuchsrichtung im Wald ist eher nach oben, während bei dem Freistehenden der Wuchs auch in die Breite geht.

Heute wurden noch Bäume, Büsche . und Baumstümpfe hinzugefügt. Das Fleckchen Urwald wurde ergänzt.
Jetzt muss ich erst auf mich wirken lassen, bevor ich es überlade.

Die ersten Figuren sind auf dem Diorama. Beim Bemalen habe ich mir fast die Finger abgebrochen. Und das Trennen von den Supports gelang nur mit äußerster Vorsicht.
Dann wurden noch mehrere Figuren ergänzt. 3 Figuren als Torwache, 1 auf der Brücke, 1 im Innenhof, 2 auf dem Wehrgang der Schildmauer und 1 auf einem Wehrgang der Unterburg. Zusätzlich kam noch 1 Figur zum Leiterwagen.
Außerdem habe ich die Vegetation auf der der Waldseite komplett ergänzt. Ich wollte es nicht überladen, aber nach meinem Geschmack hat einiges gefehlt.

Mir gefällt die Landschaft (die Burg natürlich auch ). Eine wirklich rundum gelungenes Diorama.

Danke schön, Heimo. Das freut mich.

Heute wurden noch weitere Figuren ergänzt.
Ein Trupp mit einem Wagen. 1 Pferd in der Schmiede zum beschlagen der Hufe. Einige Figuren innerhalb der Burg. Jetzt habe ich 32 menschliche Figuren, 5 Pferde und 2 Leiterwagen auf dem Dio. Mal abgesehen, dass ich total entnervt bin wegen der Fummelei, sollte das auch reichen.
Die Sockelumrandung gefiel mir nicht im Bereich des 2. Flussarms. Hier reichte der Sockel nicht bis zur Wasseroberfläche. Das hat mich schon die ganze Zeit geärgert. Was mich da geritten hat, kann ich auch nicht sagen. Jetzt ist auf jeden Fall das Problem beseitigt.
Sonst noch ein paar Details, wie eine Ranke an der Mauer von der Unterburg zur Kernburg.

Moin Frank
die Burg gefällt mir.
Auch die Brettereinfassung ist Dir gelungen.
Aber sage mal,das Mittelalter war bunt.Mir fehlen da die Farbtupfer wie Wimpel,Fahnen und Banner,

Danke schön.
Nun, mag sein. Mit Farben habe ich es bewußt nicht übertrieben. Wenn man mal von Kölner Dom aus die Menschenmenge gesehen hat, wird man schnell feststellen, dass die ganzen Preiserlein auf den Modellbahnen viel zu knallig bemalt sind.
Und Fahnen, Wimpel und anderer Klimbim wurde ja auch nicht jeden Tag zur Schau getragen. Das war bei irgendwelchen hochrangigen Besuchen oder bei Feldzügen der Fall.
Das Leben auf einer Burg des niederen Adels war recht einfach und karg.
Nicht zu vergleichen mit den ganzen Mittelalterfilmen.

Ja in der Größe sind Figuren echt hardcore

Ich habe mal ca.150 Preiserlein in H0 bemalt als Passagiere meiner "Stella Polaris"- das brauch ich so schnell nicht wieder

Mir habe die Preiserlein auf meiner Burg Greifenstein in H0 auch gereicht. Obwohl es wohl noch nicht einmal 50 sind.

Hallo Frank, Deine Burg und besonders die Natur drumherum gefällt mir, das ist große Klasse und zeugt von Können und auch von großem Wissen über die Materie und die Abläufe.
Gerade das richtig Maß an Farben und "Leben" zu finden ist Dir super und glaubhaft gelungen.
Ich hoffe, das dieses Meisterwerk zukünftig so präsentiert werden wird, dass es gut zur Geltung kommt und von Vielen bestaunt werden kann.

PS, ich hätte noch ein paar hundert kleine "Chinesen" in HO, allesamt weiß gekleidet.
Falls Du Bedarf hättest...............................ich überlasse sie Dir gerne.

Danke schön, Michael.
Sehr netter Kommentar.
Ich beschäftige mich schon ziemlich mit der Materie, gerade weil ich die ganzen Märchenburgen ala Disney und die Klischees über das Mittelalter nicht unbedingt nachbilden will. Bunt war der reichen Oberschicht vorbehalten. Nur die konnten sich die teuren Stoffe leisten.
Auf einer Burg war das Lebens sehr hart. Sehr häufig musste der Burgherr selber bei der Versorgung des Viehs helfen. Neben den Verwaltungsaufgaben, wenn er sich keinen Burgvogt leisten konnte.
Besser ging es denen, über deren Grund eine wichtige Handelsroute ging. Denn hier konnte er hohe Wegzölle verlangen. Eine solche Route - vielleicht nicht ganz so wichtig - habe ich mir auf der anderen Flussseite gedacht. Diese Routen waren eher bessere Feldwege und nicht vergleichbar mit heute - selbst nicht mit den gepflasterten römischen Straßen Jahrhunderte vorher.
Die Burg steht an günstiger Lage über der Straße und durch die Abholzung eines Stückes des Urwalds ist eine gute Überwachung möglich. Ein Stück außerhalb des Dios soll die Zollstelle sein und der Trupp kommt abgelöst von seiner Zollaufgabe auf die Burg zurück. Aus dem Grunde werde ich die Wagen auch noch beladen. Aber die Ladung muss ich zuerst konstruieren und dann ausdrucken.
Vielen Dank auch für das Angebot mit den Figuren. Aber im Moment habe ich noch keinen Bedarf.
Mit meiner Burg Reußenstein, für die dieses Diorama die Generalprobe ist, bin ich vollkommen mit Figuren eingedeckt.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag und nochmals vielen Dank.

Jetzt habe ich noch einen Baum und Unterholz auf dem Dio untergebracht. Die eine Baumseite war mir etwas zu kahl. Ich denke, so ist es besser und hat auf der Seite einen logischen Anschluß zur anderen Seite. Schließlich ist die Lichtung in den Urwald geschlagen worden.
Das Wasser erhielt noch partiell ein leichtes Drybrushing in weiß, vor allem an den aus dem Wasser ragenden Steinen und Baumstämmen. Es ist ja kein ruhig dahinplätscherndes Gewässer. Ebenso erhielten die Figuren noch ein leichtes  Drybrushing, um Details besser erkennen zu können.
Eine Handlung habe ich mir auch schon vorher überlegt.
Es war im Mittelalter üblich, einen Wegzoll von durchreisenden Händlern zu verlangen.
Um den Handelsweg von der Burg beobachten zu können, wurde eine Lichtung in den dichten Wald geschlagen. Der zurückkommende Wagen befördert den eingetriebenen Zoll zur Burg, nachdem die Gruppe von anderen Burgmannen abgelöst worden ist. Die Zollstelle liegt außerhalb des Dios an ein gedachten Furt oder Brücke, wo der Fluß überquert werden kann.
Auf dem Handelsweg sind 2 Kaufleute mit ihrer Ware und bewaffneten Begleitern unterwegs.
Die Ladungen der Wagen muss ich allerdings noch hinzufügen. Ich muss diese erst konstruieren und ausdrucken.

Da das Dio bis auf wenige Details fertig ist, zeige ich nun mehr Bilder.

Hallo Frank,

"da hier ob des Bauwerkes sind Lobesreden und Bänkelgesänge allerorten zahlreiche vernommen und verhallt und Deiner vortrefflichen Baukunst wurde das eine ums andere Mal gehuldigt und der Einfallsreichtum unaufhaltsam und stetig gepriesen......."

Dieses Kleinod an Modell gehört einfach nicht unter einen Tisch sondern in ein lebendiges Museum, damit es viele Interessiert betrachten können.....

Nun denn. Seid meines allerhöchsten Dankes gewiss für diese edelsten Worte.

Zum Abschluss des Dioramas habe ich die Beladung der Wagen fertiggestellt. Die Fässer haben eine Höhe von 4 mm, die Säcke und Kisten bzw. Truhen rund 3 mm.
Die Teile wurden auf die Wagen geklebt und mit Acrylfarben bemalt. Dazu wählte ich immer andere Tönungen unter den Teilen. Dann wurde der Inhalt der offenen Säcke mit einem helleren Grün bemalt. Dann folgte ein vorsichtiges Drybrushing mit Abtönfarbe sahara. Danach kam ein vorsichtiges Washing mit verschiedenen Ölfarben. Teil für Teil und immer etwas anders. Die Wirkung aus der Distanz ist sehr plastisch und darauf kam es mir an.

Gigantisch unterm Couchtisch
Einfach bis ins Kleinste toll Frank

vielen Dank, Michael.

Ich muss mir nur noch überlegen, wie die Ketten der Zugbrücke gemacht werden. Denke, eine 0,2 mm Messingkette. Kleinere habe ich nicht gefunden.

oh, ich wusste nicht, dass es Ketten mit 0,2 mm Gliedlänge überhaupt gibt
Die kleinste, die ich je benutz habe für eine HO-Eisenbahnzugbrücke war 0,8 mm und das war schon winzig.
Auf alle Fälle solltest Du die Ketten brünieren, dafür gibt es Lackflüssigkeiten im Modellbauhandel.

Tante G. schrieb:Kann man selbst Brünieren?
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