Yomeimon 1/80 Fujimi

Hallo,
 
ich stelle heute mal ein paar neue Bauvorhaben ein. Da es mehrere Vorhaben sind, kann es passieren, dass eines evtl. etwas länger auf sich warten lässt. Also nicht ungeduldig werden, wenn es bei einem Projekt mal nicht so schnell weiter geht.
 
Ich habe mir dieses Modell über einen großen Internetversandhandel aus Japan liefern lassen:
 

 
Das Tor gehört zu einem Shinto-Schrein, dem Nikkō Tōshō-gū - in der Nähe von Tokyo. Der Schrein ist zu Ehren eines der drei Reichseiniger Tokugawa Ieyasu erbaut worden. Das Tor wurde im Jahre 1636 erbaut und passt daher optimal zu "meiner" Japanepoche.
 
Der Maßstab 1/80 liegt ja auch so sehr in der Nähe meiner 72er, dass ich schon lange mit dem Modell geliebäugelt habe...
 

 
 
Beim Auspacken fallen sofort die vielen Details auf und lassen einen in Verzückung geraten:
 

 

 

 

 

 

 
 
Aber wo Licht ist, da muss auch Schatten sein. Die Drachenköpfe wurden z.B. mit dem Mund an den Gussast gesetzt, nicht mit der Rückseite und dort findet man auch einige Gussgrate:
 

 
 
Gerade die Figuren - sind von eher bescheidener Qualität:
 

 
 
Die Dächer sind fies glänzend lackiert:
 

 

 
Positiv wiederum ist anzumerken, dass dem Modell nicht nur eine (komplett japanische) Bauanleitung beiliegt, sondern auch eine detaillierte Bemalanleitung:
 

 

 
So, nun komme ich schon zu einem meiner Hauptprobleme bevor ich mich auf das Modell stürze: Die Goldlackierung!
Natürlich sollen alle späteren Verzierungen den ungefähr gleichen Goldton bekommen. Sowohl die später auf die weißen Plastikwände gemalten, wie auch die entgrateten Stellen, bzw. die Gussansätze, die ja nach dem Abschneiden in wundervollem Plastik strahlen werden. Und das genutzte Gold ist mir auch zu "chromstrahlend".
 
Habt Ihr da schon irgendwelche Erfahrungen? Die Goldlackierung abmachen dürfte auf Grund der Verzierungen unmöglich sein. Einen Airbrush besitze ich nicht.
Für Tipps bin ich sehr dankbar!
 
Viele Grüße
Andreas

Hallo Andisan,

ein tolles Projekt, da bleibe ich mit Spannung dran.

Zur Goldfarbe: die goldfarbene Bedampfung solltest Du vor dem bemalen auf alle Fälle herunterholen. Einerseits wegen der Farbhaftung und andererseits ist die wie´s aussieht auch nicht allzu sauber ausgeführt, gerade hier



an den Sockeln fällt das auf. Wenn das was ähnliches wie die chrombedampften Teile bei Truckbausätzen ist, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, das abzulösen, ohne den Kunststoff anzugreifen.

Backofenspray wäre eine Möglichkeit, über Nacht einwirken lassen und dann unter Zuhilfenahme einer alten Zahnbürste abschrubben. Allerdings darf es nicht die Ökovariante sein, am besten auf den Hinweis "nicht auf lackierten Flächen anwenden" achten, das ist dann schon mal erfolgversprechend. Was man so von den Truckmodellbauern hört, soll das von "Sidol" sehr gut funktionieren.

Was auch sehr gut funktionieren soll, "Aqua Color Clean" von Revell. Da wäre ich aber vorsichtig, ob da nicht evtl. doch was drin ist, was den Kunststoff anlöst. Daher besser nicht die ganze Nacht einlegen, sondern nur paar Minuten, rausholen, versuchen abzuschrubben und ggf. wiederholen.

Wenn die goldfarbene Bedampfung runter ist, kannst Du grundieren (auf wirklich glatte Oberflächen achten, die Goldfarbe verzeiht kaum Fehler) und die Goldfarbe aufbringen. Für den Pinsel habe ich ganz gute Erfahrungen mit den "Liquid Gold" Tönen von Vallejo gemacht. Das sind echte Metallpigmente, in Alkohol gelöst. Sind nur ein bißchen heikel bei der Verarbeitung, der Alkohl ist sehr flüchtig, entsprechend schnell trocknen die Farben beim pinseln an und ziehen sich nicht richtig glatt.

Dem kann man entgegenwirken, indem man sie mit Tamiya Verdünner weiter verdünnt (der hat auch noch was trocknungsverzögerndes drin) und zusätzlich noch einen Tropfen Trocknungsverzögerer (Mr. Retarder von Gunze) hinzugibt. Man muss ein bißchen rumprobieren, aber wenn man den Umgang damit raus hat, sind das wirklich tolle Farben. Bekommt man z. B. bei Modellbau König oder beim Sockelshop.

Dann gäbe es noch ähnliche Farben von Eckart, sind aber nicht auf Alkohol-, sondern auf Lösemittelbasis. Hab ich auch hier, aber noch nicht ausprobiert. Könnte mir aber denken, dass die nicht ganz so schnell antrocknen, da das Lösemittel weniger flüchtig ist. Gibt einige Figurenmaler, die drauf schwören. Bekommt man z. B. bei den Berliner Zinnfiguren im Onlineshop.

Ganz billig sind beide Farbarten nicht (die Vallejo kommen auf ca. 5 Euro und die Eckart Farben auf ca. 8 Euro das Glas), aber sind ihr Geld auch wert. Ideal wäre natürlich Airbrush und Alclad Gold oder Gunze Super Gold, aber mit Pinsel wären die beiden obengenannten meine erste Wahl, damit sind auch sehr ansprechende Ergebnisse möglich.

Backofenreiniger? Davon hab ich noch nie gehört. Und meine Frau sagte am Wochenende etwas von "Du könntest den Backofen auch mal wieder reinigen"...Da kann ich ja gleich mal los neues Spray kaufen

Und egal womit ich den Goldkram abmache, ich probiere es definitiv vorher an nem unbedenklichem Teil aus!

Danke für die Anregungen, Philipp!!!

Du könntest es auch mit Revell Airbrush Clean probieren, das kriegt auch fast alles ab. Würde ich aber nicht einlegen, einfach ein bißchen auf einen Lappen und auf einem unbedenklichen Teil ausprobieren.

Man liest neben dem Backofenspray oder dem Revell Zeug auch immer wieder, dass manche Rohrreiniger, Bremsflüssigkeit oder gar Ätznatron verwenden. Aber das sind alles ziemliche Hämmer, würde ich von abraten, alles nicht gerade gesundheitlich unbedenklich. Besonders Ätznatron ist hochgefährliches Zeug.

Haha, bei den letzten Mittelchen fühle ich mich als Chemiker schon fast zu Hause

Nee, ich nehme erst das, was ich in meiner Reichweite habe (Backofenspray) und dann belaste ich meinen Geldbeutel (Aqua Color Clean/Airbrush Clean) und dann schauen wir mal...Königswasser...

Hi Andreas,

das wär mir auch zu gefährlich mit irgendwelchen Chemikalien
dieses blöde Chromgold abzumachen....

Ich würd den anderen Weg gehen....was draufmachen und zwar
Vergolderwachs. Der wird aufgerieben und dann nach Wunsch
aufpoliert.
Schau mal im Internet unter Vergolderwachs....es gibt da
verschiedene Gold und silbertöne.
Das Zeug hält auf jedem Material...nur nicht auf wasser.
Damit vergolden Restauratoren alte goldene bilderrahmen und
so sachen.
Ich benutz das für Metalltöne und bin begeistert.

liebe Grüße
vom Ossi   

Hallo Ossi,

ich schau mir das Vergolderwachs mal an. Bei den glatten Flächen klingt das auch gut. Problematisch ist es eher bei den Figuren, die schon durch den Goldauftrag des Herstellers Details verloren haben - ob ich da mit ner zusätzlichen Schicht klarkomme...aber nur der Selbstversuch kann es zeigen

Also nicht bei mir, sondern beim eigenen Modell..

Ohayo, Andisan...   

toll das " Higurashino-mon " aus Nikko.....    

Bin schon tierisch gespannt wie das fertig aussieht...

Jetzt wird`s ja verrückt--

Anfreas, ist das ein schöner Bausatz--würdest Du mir eine PN senden--wo man das Modell beziehen kann--vielen Dank--

Gruß
Lutz

Ohayo Thomas, das kann aber noch dauern...hab gerade nicht mal Plastikkleber im Haus   

Lutz, Du hast ne PN

Andisan,

ich freue mich auf jedenfall auf diesen BB.     

"Das Tor, das die Leute den Tag lang ansehen " mal frei übersetzt, wie es ja im Volksmund auch genannt wird, mit seinen mehr als 500 Schnitzereien.. is auf jeden Fall ein tolles Projekt.

P.S. die PN könnzesz du mir auch schicken bzw. den Link...   

Lieben Dank Andreas !

Der Tipp mit dem Vergolderwachs ist auch gut, aber wie gesagt, da der Goldauftrag teilweise etwas unsauber ist, würde ich da nicht einfach was drübermachen. Und wie Du schon sagst, bei den Figuren sind jetzt schon einige Details "zugekleistert", ganz ohne zusätzlichen Farbauftrag, egal ob man alles weitere mit Vergolderwachs oder Farbe macht.

Richtig scharfes Zeug muss auch gar nicht sein zum entlacken, Backofenspray oder die Revell Produkte sind deutlich "kleineres Kaliber" als Rohrreiniger und co., von dem Zeug würde ich wie gesagt auch abraten.

Da fällt mir grade noch was ein, der "Mr Thinner" von Gunze könnte evtl. auch funktionieren. Den und das Revell Airbrush Clean nehme ich ganz gerne zum Airbrush reinigen, da die so ziemlich alle Farbarten lösen. Würde die Teile aber auch darin nicht länger einlegen, lieber bißchen was auf Lappen oder Zahnbürste und dann schrubben.

Ach ja, wenn´s mit dem Backofenspray nicht funktionieren sollte (alle funktionieren nämlich nicht) und bevor Du dann sämtliche Mittelchen nur für diesen Zweck kaufen musst: kannst mir ja wenn Du Lust hast ein Abfallstück vom Gussast der Goldteile zuschicken (eins das problemlos in einen normalen Brief passt). Airbrush Clean, Mr Thinner usw. hab ich hier, dann könnte ich es mal ausprobieren und Dir dann sagen, was am besten hilft.

Ich habe heute ein goldfarbenes Grat in Backofenspray eingelegt...und nach ca. 4 Stunden konnte ich die Goldschicht sauber mit einer alten Zahnbürste abreiben - SUPER!

Darunter war / ist dann eine Metallschicht :( Aber auch die scheint schon angegriffen...darunter befindet sich scheinbar graues Plastik. Das macht es natürlich nicht leichter zu unterscheiden, ob die Metallschicht komplett abgelöst ist oder nicht.

Aber ich schaue sehr positiv in das Projekt Runter-mit-dem-Gold!

Danke Philipp für den "goldrichtigen" Tipp!

Hallo Andreas,

freut mich, dass es mit dem Backofenspray klappt.