Projekt "Bubikopf" - die BR 64

Hallo Michael,

Deine Teilchen sehen wie immer erstklassig aus. Hab mir die Heutiger Steuerung noch mal im Netz angeguckt. Wenn man sie verstanden hat ist es von verblüffender Einfachheit.... aber wozu sind die 4 Schlüssellochformigen Löcher... zum einrasten? 1/2 Dampf und Volldampf, vielleicht....

Lg Steffan

Danke, Andreas - bis zum Treffen am 18.6. in Erftstadt ist die Steuerung garantiert komplett! Ich weiß noch gar nicht, welche nächsten Arbeitsschritte dann dran wären. Vielleicht werden es erste "Machbarkeitsstudien" zum Kessel sein... Da muss ich mir noch einiges einfallen lassen! Gruß Michael (maxl)
Hallo Steffan, die Frage nach dem Sinn der "Schlüssellöcher" in den Schwingen habe ich mir auch schon gestellt, weiß aber noch keine Antwort. Eine Einrastfunktion haben sie aber wohl nicht. Die Schieberschubstange wird, vom Steuerrad bewegt, stufenlos über die Schwinge gleiten und dadurch die unterschiedlichen Einstellungen im Schieber bewirken - von Volldampf voraus bis Volldampf zurück und mittig natürlich die Nullstellung. Bleiben als Vermutungen für mich nur Gewichtseinsparung und/oder Erleichterung von Wartungsarbeiten. Aber, wie gesagt, ich weiß es nicht und kann nur vermuten... Geben wir also die Frage an unsere Fachleute weiter! Gruß Michael (maxl)

Ich nähere mich einem wichtigen Etappenziel - der Ferstigstellung der Steuerung. Hier ein paar Zwischenschritte; Darstellung der Kolbenstangenstopfbuchsen:



Die Voreilhebel entstehen aus flachgehämmertem verzinkten und passend gebogenem Eisendraht. Die Teilstücke werden miteinander verlötet und dann saubergefeilt. Diese Stangen sind etwas zu lang geraten...
Ich habe aber entschieden: Macht nix. Sieht eh keiner! Und wer's sieht, darf sich auf die Schulter klopfen!



Einpassen einer Schieberschubstange:



Es fehlen nur noch ein paar Details - aber im Wesentlichen ist die Steuerung links fertig! Im Bereich der Kuhnschen Schleife fehlt noch die Verbindung zur Schieberschubstange.



Und hier noch ein abschließender Blick aufs Vorbild. Ich glaube, dichter komm ich nicht ran!



Die Restarbeiten werden sehr entspannt laufen - wie immer, wenn man erst mal weiß, wie's geht! Euch allen einen schönen ersten Mai! Gruß Michael (maxl)

Aaaaalter Schwede da fällt einem ja nur noch die Kinnlade nach unten. farblich guter gebrauchter Zustand

aussergewöhnlich sehr gut, man kann sich gar nicht satt sehen...
Hast du auf die Darstellung der Splinte an der Steuerung bewußt verzichtet?

Vielen Dank für euer Lob, Uwe und Ingo!
Uwe - mit der Farbgebung bin ich endlich zufrieden! Guter Gebrauchszustand - du drückst das schön aus. Die Lok soll halt schon erkennbar "im Betrieb" sein.

v8maschine schrieb:
Hast du auf die Darstellung der Splinte an der Steuerung bewußt verzichtet?

Du glaubst gar nicht, wie ich mit mir gerungen habe... Im Ernst: Details in dieser Größenordnung wären definitiv nix mehr für meine Finger! Beim Glaskasten hatte ich es interessehalber mal versucht, aber die Splinte gerieten auch mit dem feinsten Draht viel zu wuchtig. Das bringt dann tatsächlich auch nichts mehr für die Gesamtwirkung. Gruß Michael (maxl)

Wunder dich bitte nicht, wenn eines schönen Tages ein Museumsdirektor sabbernd an deiner Tür klingelt,
und dich auf Knien anfleht ihm dein Modell höchstbietend zu verkaufen, weil selbst er so einen Detailbau,
in seinem Leben noch nicht gesehen!!

John-H. schrieb: ein Museumsdirektor sabbernd an deiner Tür klingelt

Kein Problem: Gleich hinter der Tür liegt bei diesem wochenlangen Mistwetter sowieso immer ein Wischlappen! Danke, John, fürs Kompliment! Was das Wetter betrifft: Heute seit langem der erste schöne Tag! Strahlend blauer Himmel und 16 Grad! Ich bin ein anderer Mensch! Gruß Michael (maxl)

maxl schrieb:Hallo Steffan, die Frage nach dem Sinn der "Schlüssellöcher" in den Schwingen habe ich mir auch schon gestellt, weiß aber noch keine Antwort.

Mit der Kulisse wird die Schieberschubstange verstellt.
Die Schieberschubstange wird über den Kulissenstein der in der Kulisse in dem länglichen Führungsloch (Schlitz) geführt ist, verstellt.
Die Kulisse besteht aus dem Mittelstück mit Führungsloch und zwei mit Abstand aufgeschraubten Wangen.
Auf dem Mittelstück ist oben ein Schmiergefäß für die Schmierung von dem Kulissenstein angebracht.
Auf den Wangen sind außen Zapfen angebracht. Die Kulisse wird mit diesen Zapfen am Rahmen aufgehängt.
Die Schieberschubstange wird über den Kulissenstein verstellt.
Der Kulissenstein ist mit den nötigen Schmierkanälen versehen und kann noch über die Löcher (Schlüsselloch) in den Wangen noch zusätzlich mit Öl versehen werden.
Denke da ist nochmal die Steuerung mit dem Kulissenstein nachzusehen. Sonst super Arbeit.      
Bild dazu, die gestrichelte Linie ist der Schlitz im Mittelstück in dem der Kulissenstein bewegt wird.

Code:

https://de.wikipedia.org/wiki/Steuerung_(Dampfmaschine)

Gruß Helmut

Hallo Helmut,

Der Kulissenstein ... kann noch über die Löcher (Schlüsselloch)
in den Wangen ... mit Öl versehen werden.

Man lernt nie aus...

Danke, Helmut, für deinen sehr informativen Beitrag zusammen mit der bewegten Grafik! Das schmückt den Baubericht! Dazu gleich noch ein Bild vom oberen Ende der Schwinge mit dem Schmiergefäß:



Diesen Anblick erhascht man nur, wenn man "in den Rahmen kriecht". In der Außenansicht wird das Ende der Schwinge von einem Blech des Wasserkastens verdeckt. Deshalb hält sich hier mein Ehrgeiz in Grenzen... Gleiches gilt für den Kulissenstein. Ich werde die Lücke zwischen Schieberschubstange und Aufwerfhebel noch schließen - wegen der Optik - aber nicht weiter ins Detail gehen, weil man später hiervon nichts sehen würde.
Hallo Tommy - wir lernen immer wieder etwas Neues! Macht Spaß! Gruß Michael (maxl)

Na ja die Weisheit mit der Kulisse und den Löchern habe ich aus diesem Buch bezogen. Vielleicht hat ja jemand das Buch zu Hause.

Code:

https://www.themt.de/grossbild/bklfII-001

Gruß Helmut

Hallo Helmut - Brosius und Koch habe ich auch, wenn auch leider nicht in dieser wunderbaren Originalausgabe sondern "nur" als Reprint (alle drei Bände). Ich wäre aber gar nicht auf die Idee gekommen, hier eine Antwort auf die Frage nach dem Zweck der Lochung der Wangen zu finden! Vielen Dank nochmal! Eine andere Frage ist für mich nun auch endlich gelöst: Die genaue Aufgabe des Revisionsloches seitlich im Wasserkasten. Zusammen mit dem Bild aus #266 passt es - durch dieses Loch wurde das obere Schmiergefäß der Schwinge erreicht! Und weil also deshalb doch eine Chance besteht, dies Schmiergefäß zu sehen, werde ich es brav nachbilden!



Schön, wenn Dinge auf einmal so sonnenklar vor einem stehen... Und das Foto in #266 entstand nicht beim "Kriechen in den Rahmen", sondern schlicht durch das Revisionsloch hindurch! Naja - bei den vielen Vorbildfotos kann man sich schon mal vertun! Gruß Michael (maxl)

Hallo Michael,

schon dieser leichte "used look" ist es wert, sich hier immer mal wieder umzusehen!

Deine Steuerung ist ein echtes Highlight dieses an Details einfach unfassbaren Modells. Einfach nur schön!

Beste Grüße

von Andy

Hallo Andy - ein herzliches Dankeschön für dein Kompliment! Zu dem "used look" sollte ich noch ergänzen, dass ich nach der Grundlackierung der metallisch wirkenden Teile (die ich ja schon beschrieben hatte) inzwischen mit einer "dünnen Suppe" aus folgenden Komponenten arbeite: metallic grey, Lampenschwarz, Rostpigmente und Revell Nr. 93 (Kupfer? Messing?), alles sehr stark in Citrus-Terpentin verdünnt (riecht sehr angenehm, aber jedes andere Terpentin tut's vermutlich auch!). Die Verdünnung ist das A und O! Wenn sie stimmt, kann man des Guten kaum zu viel tun! Oft stellen sich bestimmte Effekte erst nach mehrfacher Bearbeitung ein... Ich bin ziemlich froh, dass ich endlich einen für mich gangbaren Weg zu "dezenten" Gebrauchsspuren gefunden habe. Gruß Michael (maxl)

Hallo Michael,
immer wieder ist es schön in Deinen Baubericht zu schauen, jedesmal tolle Details und viele Rätsel für einen Nicht-Lock-Bauer... Nachdem sich die Frage nach den Schlüssellöchern geklärt hat (Danke, Helmut) und ich nach Voreiler und Kuhnachen Schleifen im Internet nachgelesen habe warte ich, na klar auf die nächsten Rätsel

LG Stefan

PS.: Weis nicht ob Du es noch baust... Du hattest etwas geschrieben, dass noch nicht alle Details an dem Voreiler fertig sind, aber noch fehlt meiner Meinung nach der Bolzen zum Ventil... Schieber, Du weißt schon, das Ding mit dem kleinen Blech dahinter.

Danke für's Lob, Steffan! Das von dir vermisste Detail am Voreilhebel steht auf der Agenda! Versprochen! Die Kleinigkeiten, die ich z.Zt. bearbeite, lohnen sich aber nicht im Foto vorgestellt zu werden... Mit der Fertigstellung der Steuerung sieht der Rahmen (nach einem halben Jahr Bauzeit) relativ fertig aus, aber das täuscht: Es ist z.B. noch kein Stück Bremsleitung, Sandfallrohr oder Heizleitung verlegt. Und das wird kniffelig! Ich vermute, dass es mit dem Hauptluftbehälter und den Bremszylindern weitergehen wird. Einen genauen Plan habe ich aber noch nicht. Gruß Michael (maxl)

Letzte Detailarbeiten im Bereich Zylinder/Steuerung (nur die Zylinderentwässerung fehlt noch...) Diesmal zeige ich (zur Abwechslung) die rechte Seite:



Ich glaube, dass mehr Detaillierung wirklich nicht nötig ist (abgesehen davon, dass ich noch feinere Details nicht hinbekäme) und ich bin auch recht zufrieden mit dem Ergebnis! Gruß Michael (maxl)

maxl schrieb:Ich glaube, dass mehr Detaillierung wirklich nicht nötig ist (abgesehen davon, dass ich noch feinere Details nicht hinbekäme) und ich bin auch recht zufrieden mit dem Ergebnis!

Mehr ist wirklich nicht nötig, zumal das gebaute doch schon arg filigran ist Deine dezente Farbgebung fasziniert mich immer aufs Neue...

dass mehr Detaillierung wirklich nicht nötig ist

Und ich dachte du holst jetzt deinen Atomverschieber raus und machst
auf atomarer Ebene weiter. Viel fehlt bis dahin ja nicht mehr

Nee bei dem Detailiergrad geht "mir so schon einer ab"...

Aber vorsichtig Tommy
jugendliche könnten mitlesen
mfG
Jürgen(S)

Wieder klasse gebaut, man weis nie ob man ein Foto vom Original oder Deinem Modell sieht... hab da aber noch eine Frage/Anmerkung zur Steuerung. Der Zylinder ist ganz ausgefahren, aber die Räder stehen noch nicht ganz waagerecht, kann es sein dass die Treibstange etwas kurz ist,
und die Steuerung steht auf neutral, trotzdem müsste dann die "Wippe" mit dem Stein unten nach hinten gekippt sein, denke ich. Aber lass es bloß so, es sieht einfach top aus.

LG Steffan

Danke für Lob und Anerkennung, Uwe, Tommy, Jürgen und Steffan!
Uwe: Mit der Farbgebung bin ich jetzt wirklich auch sehr zufrieden! Du weißt, wie ich darum gerungen habe...
Tommy: Nix da mit "Atomverschiebung" - es bleibt beim Augenmaß, wenn ich die entsprechenden Maße keiner Zeichnung entnehmen kann oder das Teil einfach nicht genauer hinbekomme!
Jürgen: Ja, die jungen Leute mit ihrer lockeren Wortwahl!
Steffan, du genauer Hingucker... Da ist etwas Wahres an deinem Hinweis! Allerdings ist die Kolbenstange noch nicht vollständig ausgefahren, was man auch daran sehen kann, dass der Kreuzkopf noch etwas Weg auf der Gleitbahn vor sich hat. Das stimmt u.U. nicht ganz mit der Tatsache überein, dass die Schwinge (fast?) in der Neutralstellung steht. Nun habe ich aber gerade die Gestängemaße relativ genau aus der Zeichnung übernommen, so dass mir keine andere Wahl blieb, als das Ganze so zusammenzubauen. Bei rechts/links - vor/zurück schwirrt mir sowieso immer der Kopf... Also lege ich mich lieber nicht fest! Selbst wenn die Geometrie der Steuerung nicht ganz stimmen sollte: Ich ändere es, wie du schon rätst, nicht mehr, weil ich nur mehr vermasseln als verbessern würde! Sagen wir mal: Die Situation erscheint auf den ersten Blick glaubwürdig, und mehr will ich ja gar nicht! Gruß Michael (maxl)

Hallo Michael,

traumhaft schön! Neben der technischen Glaubwürdigkeit und deren gelungene modellbauerische Umsetzung finde ich aber auch einen weiteren Aspekt noch ganz wesentlich: Die Fantasie. Mir fällt im Moment kein besserer Begriff dafür ein. Beim Betrachten eines Modells, mag es sehr anspruchsvoll oder auch recht einfach gehalten sein, ergänzt die Vorstellungskraft womöglich Fehlendes, bringt Feststehendes in Bewegung, lässt im Geiste eine Szenerie entstehen. Kurzum, ein gelungenes Modell hat eine Wirkung. Deines auf jeden Fall!

Schöne Grüße
Andreas

Danke für dein Lob, Andreas! Aller Voraussicht nach wird es ja nicht mehr allzu lange dauern, bis wir uns persönlich kennenlernen werden und du das Modell in direkten Augenschein nehmen kannst! Ich freu mich schon drauf! Gruß Michael (maxl)