Projekt "Bubikopf" - die BR 64

Hallo Michael,

zu Deiner Lok sind mir ja schon vor etlicher Zeit sämtliche Superlative ausgegangen ...  

maxl schrieb:Beschilderung ... (leider stören Reflexe auf dem Foto!)

Sind sicher Naßschiebebilder (?) - weiß nicht ob Du das schon so gemacht hast ...

Decals/Naßschiebebilder sollten immer auf möglichst glatte Oberflächen aufgebracht werden,
damit Spiegelungen und Reflexe vermieden werden.
Dieses auch als "Silbern" bekannte Phänomen kommt von mikroskopischen Lufteinschlüssen
zwischen zu rauhem Untergrund und durchsichtigem Decal-Trägerfilm.

Schon ein matter Farbauftrag ist "zu rauh" und muß unbedingt "geglättet" werden!
Deshalb sollte die Oberfläche also vor dem Decalauftrag mit glänzendem Klarlack behandelt werden,
damit sich der Trägerfilm möglichst perfekt an den Untergrund 'anschmiegen' kann.

Ein Tupferchen Weichmacher (z.B. Revell Decal Soft) macht den Trägerfilm geschmeidig
und sorgt dafür, daß sich das Decal auch Absätzen oder Gravuren perfekt anpasst.

Nach ausreichender Trockenzeit des Decals wird es mit Klarlack im gewünschten Glanzgrad endversiegelt.

Der durchsichtige Decalträgerfilm sollte dann nicht mehr, oder kaum noch reflektieren/silbern;
sehr dünner Trägerfilm kann im Idealfall sogar nahezu unsichtbar werden ...

Gruß - Jörg -

Vielen Dank an euch beide, Holzwurm-Dieter und Jörg, für euer großes Lob! Das geht mir natürlich runter...
Holzwurm: Gut, dass du entschieden hast, nicht mit dem Briefmarkensammeln zu beginnen, sondern beim Modellbau zu bleiben!
Jörg - mit den Reflexen meinte ich tatsächlich Reflexe, die beim Fotografieren wegen ungünstigen Lichteinfalls aufgetreten sind. Die Schilder sind keine Decals sondern von gut ausgerichteten Originalfotos übernommene, bearbeitete und verkleinerte Ausdrucke. Trotzdem sind mir deine Hinweise sehr wertvoll, da ich bei Beschriftungen, die direkt auf die Lackoberfläche aufgetragen sind, natürlich auf Decals zurückgreifen muss. Du hast sehr gut erklärt, worauf es dabei ankommt, und ich hatte auch schon Lehrgeld diesbezüglich bei den Decals am Kohlenkasten bezahlt, die Situation aber gerade nochmal retten können. Besonders schätze ich, dass du erläuterst, warum bestimmte störende Effekte auftreten können. Den Glanzlackhinweis kannte ich zwar, konnte mir bislang aber keinen Reim darauf machen... Nun verstehe ich den Zusammenhang. Leider ist es an meinem Modell mittlerweile sehr kritisch, bestimmte Bereiche wieder mit Glanzlack einzusprühen. Würde es auch genügen, Glanzlack mit dem Pinsel aufzutragen? Gruß Michael (maxl)

Prinzipiell können vorbereitender Glanzlack und Endversiegelung natürlich auch mit dem Pinsel aufgetragen werden, Michael;

es sollte dann aber auch beachtet werden, daß ein Pinselauftrag dicker aufträgt;
deshalb ggfs. einen etwas größeren Bereich (innerhalb abgrenzender Kanten o.ä.) behandeln
und nicht nur den direkten Bereich, wo das Naßschiebebild hin soll.

Damit läßt sich vermeiden, daß vor allem kleine Decalelemente,
die nur zwischen partiellen Lackaufträgen eingebettet sind,
auf einer Fläche optisch "dicker auftragen" als das nötig wäre.

Gruß - Jörg -

Herzlichen Dank, Jörg, für den Tipp. Es bleiben ja nur noch die Decals auf den Pufferbohlen - und das sind zum Glück zwei klar definierte, nicht sehr große Teile, die sich komplett behandeln lassen, so dass nichts optisch dicker auftragen wird. Die Decals sind bestellt, es wird aber noch eine gute Woche brauchen, ehe sie bei mir sind. Sie anzubringen könnte dann definitiv der letzte Handgriff an meiner 64 007 sein... Gruß Michael (maxl)

Diese Bilder widme ich Tommy, der darauf hingewiesen hat, dass die Zylinderentwässerung noch fehlt. Die ganze OP war heikel und ich habe mich mehr als einmal selbst verflucht, warum ich dies Detail nicht gleich mit den Zylinderblöcken zusammen angefertigt und fest verbunden habe... Immerhin: Die vermutlich letzte tüftelige Detailarbeit an der 64 007.



Wie man sieht, sieht man nichts. Oder fast nichts. Dafür musste ich die Lok vom Gleis nehmen. Herzchirurgie! Nie wieder, wollte ich sagen. aber es hat doch geklappt.



Nun muss ich natürlich noch irgendeine Art Gestänge dranpappen, damit die Entwässerung dann so tut, als ob sie funktionieren könnte. Der Hebel im Führerhaus wartet schon lang auf sein Betätigungsfeld.
Gruß Michael (maxl)

Musste zwar 'ne Weile suchen, hab' dann aber die "Zylinderentwässerung" doch entdeckt!
also von wegen "man sieht nichts" ...


Gruß - Jörg -

Schön, dass du's gesehen hast, Jörg - dann war die Mühe ja nicht ganz umsonst... Gruß Michael (maxl)

Was soll man sagen - geiles Teil !!!

Hallo Michael,

ich habe es ja live erleben dürfen, wie heikel die Herunternahme des Modells vom Gleis ist. Also herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen OP!
Den geneigten Betrachter beglückt das "Beweisfoto" allerdings mit einer fantastischen Sicht auf Zylinder und Triebwerk, echt heftig!

Schöne Grüße
Andreas

Herzlichen Dank für euer Lob, Dieter und Andreas! Wieder einmal muss ich feststellen: Wird mir sehr fehlen, wenn der Baubericht beendet ist... Ja, Andreas - an das Lösen des Modells von seiner Gleisunterlage bei dir zuhause erinnere ich mich noch allzu gut! Dabei ist mir ja auch gleich ein Teil abgebrochen! Aber du hast mit Uhu-Hart meine Modellbauerseele schnell wieder ins Gleichgewicht gebracht! Diesmal ist übrigens nichts abgebrochen, aber es bleibt ein sehr heikles Unterfangen, wenn man an die Unterseite des Modells gelangen möchte oder muss. Das mache ich höchstens noch ein Mal, wegen der Pralltöpfe. Und dann ist Schluss mit lustig! Gruß Michael (maxl)

Weil's die letzten Bauschritte sind, zeig ich euch hier noch mal etwas detaillierter, wie ich mit dem Gestänge für die Zylinderentwässerung weiterkomme:




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Gehämmerter, gebogener, durchbohrter und verlöteter Kupferdraht. Sehr stlisiert natürlich, aber wenn's dann schwarz lakiert ist, ohnehin kaum noch sichtbar... Der Vorbildvergleich (64 007 in Schwerin) zeigt die andere Seite. Einen schönen Sonntag noch! Gruß Michael (maxl)

Da sieht man wirklich das jedes Gestänge seine Aufgabe hat.
Wirklichkeitsnäher geht ja kaum noch.

Dieter

Hallo Michael,

schummel nicht: Du hast doch zweimal das Original eingestellt???
Nein    jetzt im Ernst: der Eindruck deines Modells ist dem Original ebenbürtig. Es ist einfach nur schön.

Viele Grüße
Dieter

Ein herzlicher Dank an Dieter&Dieter für die wohltuend lobenden Worte! Wenn ich mich das nächste Mal wieder melde, dann ist sie fertig, die Lokomotive! Gruß Michael (maxl)

Eine Freude die Bilder anzusehen

Hallo lieber Michael...

es ist also (fast) so weit. Schrecklich und schön zugleich. Ich hoffe, das Du nach einer Pause doch noch ein neues Projekt startest. Die Lock ist zu perfekt geworden, da kannst Du doch nicht einfach aufhören (heul) Vielleicht etwas moderneres, vielleicht das Krokodil?

Nur für die Sonntags-Abend-Freuden... Geht natürlich auch ohne... Tatort, is ja auch spannend, oder Notruf 110 ... obwohl...

Weiha

LG Steffan

Vielen Dank für euer Lob, Dieter und Steffan! Und gleich nochmal bestätigt: Ein neues Modell in "dieser Preisklasse" wird es nicht geben - zumindest nicht so bald - und jünger werde ich ja auch nicht! Man soll zwar nie nie sagen, aber so sehr ich mich über das Ergebnis freue, so weiß ich doch mittlerweile auch, wieviel Energie in dieser Scratchbauweise steckt und wie sehr man unbeirrt am Ball bleiben muss. Größere Pausen einzulegen empfiehlt sich nicht, weil man sonst schnell Fertigungstechniken verlernt und Farbauswahl und -behandlung vergisst. Deshalb ist ein solches Projekt eben auch anstrengend und nicht "nur schön"! Ob ich eine solche Herausforderung noch einmal annehme, möchte ich doch bezweifeln... Das ändert nichts daran, dass ich nichts bereue und dass mir die Herstellung dieser Lokomotive sehr viel Freude bereitet hat! Gruß Michael (maxl)

Hallo Michael,

eigentlich ist schon alles in diesem Bb geschrieben worden. Den Bubikopf und den Glaskasten in Scratchbauweise so perfekt herzustellen gelingt nur einem wahren Modellbaukünstler. Ich würde mich freuen, die Lok bei unserem Treffen noch mal sehen zu können.

Hallo, Hans-Werner - das wird geschehen! Ich nehme rechtzeitig Kontakt mit dir auf!

Ja, nun ist sie fertig! Gut - ein paar Kleinigkeiten werden mir schon noch einfallen und die Decals für die Pufferbohlen treffen erst nächste Woche ein. Peanuts! Das Einfügen der Pralltöpfe war demgegenüber extrem frickelig und ich wollte es schon aufgeben - weil man doch sowieso nichts davon sieht. Aber dann siegte ein letztes Mal der Modellbauerehrgeiz (und meine Verpflichtung Uwe gegenüber, der doch das Pralltopfgeheimnis gelüftet hat)...



Ja, äh... suchen müsst ihr die Teile schon selbst! Hier noch ein paar Ansichten von unten, die so schnell nicht wieder möglich sein werden, denn freiwillig und unnötigerweise nehme ich die Lok nicht nochmal vom Gleis!





So steht die Lok im Regal:



Lokführer und Heizer haben Platz genommen:



Und hier noch einmal von der anderen Seite:



Sobald ich Muße habe, werde ich versuchen, ein paar nette Galeriebilder zu schießen. Ansonsten heißt es tatsächlich: Abschied nehmen von diesem BB!
Und schon jetzt ein herzliches Dankeschön an alle treuen Zuschauer und hilfreichen Ratgeber! Gruß Michael (maxl)

Ein Sonnenstrahl war kurz zu Besuch...



Und der Bubikopf strahlte! Gruß Michael (maxl)

Ich schmeeeeeelllllllzzzzzeeee dahin....

Hallo Michael,
nun ist die BR 64 fertig und das schneller als Du gedacht hast. Vielen Dank dass wir bei Deinem Baubericht dabei seien konnten.
War sehr schön zu sehen wie die Lok aus dem Materialmix entstanden ist, das meiste wurde ja aus Karton gebaut.
Der Anstrich ist Dir auch sehr gut gelungen, auch wenn es am Anfang etwas Probleme gab.
Der Maßstab ist für die Lok hervorragend, ein kleiner Maßstab wäre für die Feinheiten nicht so geeignet.
Aber das ist meine Meinung, will nicht bestreiten dass es da Spezialisten gibt die auch das beherrschen.
Kommt das Modell noch unter die Glashaube, wegen dem Umweltschmutz?

Gruß Helmut

schade, dass es zu Ende ist, ich hoffe nur es wird nicht zu ruhig um dich

Hallo Michael,
da hast Du ein Hervorragendes Lokmodell gebaut.

Ich habe den Baubericht in die Fertigen verschoben.

Vielen Dank für euer Lob und eure Anmerkungen, Tommy, Helmut, Ingo und Helmut!
Tommy, wenn du sogar im Winter schmilzt, dann gefällt dir meine Lok wirklich!
Helmut: An eine Glashaube hatte ich auch schon gedacht, aber das wäre wohl eine Spezialanfertigung und damit gar nicht billig... Zum Glück ist der Staubanfall in dem Zimmer, wo die Lok steht, relativ gering, so dass ich das Modell (wie seit über einem Jahr auch den Glaskasten) erstmal ohne Probleme frei stehen lassen kann.
Ingo - kann schon sein, dass es etwas ruhiger um mich wird. Aber natürlich bleibe ich zumindest als Beobachter auf dem Forum.
Danke, "anderer" Helmut, dass du den BB zu den fertigen verschoben hast!
Und ein großes Dankeschön nochmal an euch alle für eure treue Unterstützung meines Bauberichts! Gruß Michael (maxl)