HG P407 - die China-Version des Tamiya Toyota Bruiser

Servus an alle,

hier kommt der Baubericht des HG P-407, im Netz auch bekannt als Tamiya Toyota Bruiser Nachbau.

Vorgestellt hab' ich den Baukasten ja schon, und zwar hier:
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t34167-hg-p407-ein-boser-china-clone-des-tamiya-toyota-bruiser

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Los geht's, wenn auch etwas wirr durcheinander :

Als erstes hab' ich das 3-Gang Schaltgetriebe auf Funktionsfähigkeit geprüft.
DAS hätte ich nicht tun sollen...
Den Motor an das Netzteil angeschlossen und mal ca. 5-6 Volt draufgegeben und versucht, von Hand die Gänge zu schalten.
Meine Fresse, da ging ja gar nix. Das Ding hat nur noch gehakt und blockiert.

Also das komplette Getriebe zerlegt und versucht, sich die umgekehrte Reihenfolge zu merken zwecks Zusammenbau.
Ein paar Fotos nach jedem "Zerlegungsabschnitt" waren da recht hilfeich.
















Das hier ist der Mainshaft, also der Teil mit dem die Gänge letztendlich geschaltet werden durch vor- und zurückziehen.
Auch zerlegt, gereinigt und neu gefettet, und alle Teile mit einer Schlüsselfeile sorgfältig entgratet
bzw. scharfe Ecken und Kanten "entschärft". Das hat einigen Modellbauern auf YouTube auch geholfen.









Alle Teile, aber wirklich alle, wurden entfettet, gereinigt und neu eingefettet mit dem Zeugs hier:
Das hat sich als gut bis sehr gut erwiesen. Alles "flutscht" hervorragend und leichtgängig vor sich hin.




So, mal schnell abspeichern - gleich geht's weiter....

...weiter geht's:

Ich hab's tatsächlich geschafft, das Getriebe wieder voll funktionstüchtig zusammenzubauen.
Läuft jetzt wirklich besser als vorher, aber...
...hat bei Probeläufen immer noch gehakt, bis ich auf YouTube die Kommentare anderer
"Leidensgenossen" gelesen hatte.
Die einhellige Aussage zwecks dem Getriebe war, daß ein eingebautes Schaltgetriebe unter
Last und "normalen Bewegungsabläufen" des Modells  weitaus besser, zuverlässiger und
exakter schaltet als wenn man per Hand versucht, die Gänge zu schalten.
Also das Teil eingebaut und die Aussagen waren/sind tatsächlich richtig.

Im "richtigen Betrieb" schaltet das Ding nahezu 100%ig sicher und genau, wenn man
die Schaltpunkte bzw. die drei Stellungen der Schaltkulisse bzw. des Schaltservos exakt
einstellt. Das dauert ein bißchen, aber es funzt...


OK, Getriebe ist fertig.

Fast vergessen:
Ein kleines Demovideo zur Schaltung:

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Die beiden Starrachsen sind jetzt dran.

Die VA ließ sich per Hand nur ziemlich schwer drehen/bewegen.
Also das Teil zerlegt und jede Menge gefühlt 100-jähriges, ranziges Bratenschmalz rausgekratzt.



vorher:


nachher:





Und die HA war nicht viel besser.
Das kam/kommt mir aber sehr gelegen, weil das rote Zeugs, das offensichtlich als Schmiermittel dienen soll,
die Funktion einer teilweisen, ca. 30%igen Differentialsperre übernimmt. Was will man mehr!





Ja, halt mal:
In einem Achsschenkel der VA wurde noch ein defektes, kratzendes, schwergängiges Kugellager ausgetauscht.

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Achsmontage am Rahmen mit probeweiser Befestigung der fertigen Kompletträder:
(Mal was ohne Schmiere oder Fett )









Sieht doch schon mal gut aus.


Kurz abspeichern, bin gleich wieder da...

Sodele, nächster Schwachpunkt sowohl des Originals als auch des Nachbaus:

Das Lenkservo!

Die Anlenkung der VA verläuft über fast zwei Drittel der Fahrzeuglänge mit diversen Umlenkungen
und genauso schwammig ist auch das Lenkverhalten. Das wird in mehreren YouTube Videos bestätigt.

Aber auch dafür gibt's eine Lösung, und zwar die hier:

Man nehme ein ausreichend starkes Servo und platziere es direkt über die VA mit einer extrem kurzen Anlenkung.
Guggd Ihr hier:



Ups, hat sich der kleine, neue Empfänger mit auf's Servobild geschmuggelt...






Servohalterung aus einem Alu- L-Profil zurecht geschnitten und gefeilt






Passt!






...und eingebaut:

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...bin gleich zurück...

Zum Abschluß für heute noch ein paar Baustufenfotos, teils mit aufgesetzter Karo...












Das war's für heute...

Bis denn dann!

Sieht ja garnicht so schlecht aus!

Mit der neuen Fettung bist du sicher gut beraten.

Das Schaltgetriebe finde ich sehr komisch, warum werden denn im 2. und 3. nur
noch die Hinterräder angetrieben

Servus John,

ja, die Konstrukteure dachten wohl, nur im 1. Gang braucht man wirklich die Kraft auf allen vier Rädern.
Das ist aber beim Tamiya-Original genauso.

Auch der "erste seiner Art" aus dem Jahr 1981, der Toyota Hilux 4x4 Pick Up, hatte die gleiche Art des Antriebs.

Der hier war's...


Ich hab' aber auf YouTube schon Berichte gesehen, in denen man den Allradantrieb
permanent in jedem Gang nutzen kann. Dafür müßte man ein Zahnrad austauschen
und es fest mit der Schaltkulisse verbinden.
Sieht zwar einfach aus, ist aber nur mit der totalen Zerlegung des Getriebes zu machen.
Ich kapier's zwar noch nicht ganz, aber das wär' schon cool.
Naja, schaumer mal...

... ich merk schon...... ich habe den Ingeneur in dir geweckt!

Moin Gerhard 

Das sind ja gute Fortschritte. 

Das Fett sah wirklich nicht mehr gut aus.  Alles richtig gemacht.  

John-H. schrieb:... ich merk schon...... ich habe den Ingeneur in dir geweckt!

Ja genau John, frei nach Daniel Düsentrieb: "Dem Inginör ist nichts zu schwör"

Der Boss schrieb:Moin Gerhard 

Das sind ja gute Fortschritte. 
Das Fett sah wirklich nicht mehr gut aus.  Alles richtig gemacht.  

Sei mal froh Wolle, daß man Bilder nicht riechen kann, sonst.....    

Es folgt eine kleine "kosmetische" Korrektur:

In einem YT-Video wird darauf hingewiesen daß der Radstand etwas zu kurz
geraten ist um Vorder- bzw. Hinterräder jeweils mittig im jeweiligen Kotflügel platzieren zu können.
Nach "genauer Analyse" der Sachlage kam ich zum gleichen Ergebnis.


Zwei Bilder zum besseren Verständnis:

'''''''''''

Im linken Bild (nachträglich bearbeitet) sieht man daß die Mitte der Radnabe nicht gleich zur Mitte des Radkastens/Kotflügels steht.
So war der Ausgangszustand vor der Verlängerng des Radstandes.
Man hatte da immer das Gefühl, die Karo wäre etwas zu lang geraten und nicht 100%ig passend für das Chassis.

Im Bild rechts ist deutlich der aktuelle IST-Zustand zu sehen.
Die Mitte des Rades (Radnabe) fluchtet mit der Mitte des Radkastens/Kotflügels.
Das schaut doch schon (zumindest für mich) sehr viel besser aus, oder?

Und so habe ich die HA einen knappen Zentimeter nach hinten verlagert.
Gelb markiert sind die Originalbohrungen.
Alle Achs-Aufhängungsteile wurden 8 mm nach hinten versetzt. Da mußten natürlich neue Löcher gebohrt werden im Rahmen.
Hat funktioniert und sieht gut aus.




Ja, ganz prima...
Nur jetzt war der Federweg der HA ziemlich begrenzt, d.h. ein tiefes Einfedern war nicht mehr möglich,
weil die Kardanwelle den nötigen Längenausgleich nicht mehr bewältigen konnte.
Das Ding war einfach zu kurz für den verlängerten Radstand, wie blöd...

Also Tante Gugel befragt und bei TAMICO  was schönes neues bestellt...
...und eingebaut --> PASST!






Hier nochmal extra markiert damit man's auch wirklich erkennt:






Und das Teil hier wandert umgehend in die Grabbelkiste.



Das hätte ich schon deswegen ausgetauscht weil die Fertigungsqualität
und die Paßgenauigkeit doch schon sehr zu wünschen übrig lassen.

Guggd Ihr hier das kleine Demovideo; dagegen ist ein Kuhschwanz eine stabile Sache...



Und so wackelt das Ding auf beiden Seiten...


Sodele, das war's für heute....

Kleines Zwischendurch-Update:

Nachdem es jetzt doch so langsam ans Lackieren der Karo und der Anbauteile geht
und ich die Lackierung so nah wie möglich an das Tamiya-Original bringen möchte,
gibt's da einige Teile, die man unbedingt von ihrer Chromschicht befreien muß.

Etwas gegoogelt und dann einfach ausprobiert mit haushaltsüblichen Spülmaschinen-Tabs.
Ein Tabs reicht da dicke aus für 1x entchromen.
Dazu wird der Tabs fein zerbröselt und im heißen Wasser aufgelöst.
Am besten nimmt man einen ausrangierten Topf oder ähnliches; das zu entchromende
Teil muß da einfach reinpassen und muß auch vollständig in der "Brühe" verschwinden.

Das Ergebnis nach ca. 1 Stunde hat mich dann doch ziemlich überrascht.

Guggd Ihr hier den Aufbau hinter dem Fahrerhaus an:

vorher:


nachher:





Bis jetzt habe ich mit dieser Methode folgende Teile entchromt:


2x Nummernschild-Träger und die Sonnenblende am hinteren Fahrerhausaufbau





...und eben den hinteren Fahrerhausaufbau selbst






Funktioniert super und greift den Kunststoff absolut nicht an.

Die Teile müssen dann gründlich gereinigt/gewaschen werden, um die Reste der "Brühe" vollständig zu entfernen.
Danach am besten mit Grundierung vorbehandeln und dann kann schon lackiert werden.

Na fein, jetzt hab' ich keine Ausreden mehr um mich vor dem (verhaßten ) Lackieren zu drücken.


Man wird sehen...

Tolles Ergebnis deiner Entlackung, den Tipp werde ich mir merken!

John-H. schrieb:Tolles Ergebnis deiner Entlackung, den Tipp werde ich mir merken!

Da kann ich nur zustimmen. 

Servus John und Wolle,

naja, wer den Tag vor dem Abend lobt, der...

Kaum hab' ich gedacht, mal was universell Verwendbares entdeckt zu haben,
holte mich das Ergebnis dieser Entchromung auf den Boden der Tatsachen zurück.





Das Verchromte ist zwar weg an der Frontstoßstange, aber die "Unterschicht" der Verchromung
hält sich hartnäckig als eine Art "gelbliche Grundierung".

Ist aber auch nicht weiter schlimm; wird halt mit Naßschleifpapier an den sichtbaren Stellen
noch etwas nachgeholfen und gut isses.



Ja, was war noch...?

Die neue Kardanwelle zur Vorderachse ist heute eingetroffen und wurde sofort verbaut.

oben ALT, unten NEU













So, und jetzt wird Pizza bestellt...  

Code:

https://pizza-lauf.de/

Die CVD Wellen sind auch viel laufruhiger als die Kardangelenke!

John-H. schrieb:Die CVD Wellen sind auch viel laufruhiger als die Kardangelenke!

Ja John, das ist definitiv so. Eine Verbesserung der Laufruhe sieht man auf jeden Fall,
aber da weder der Getriebeausgang noch der VA-Eingang das Prädikat "besonders spielfrei" erhalten,
hält sich der Nutzen des Austausches in Grenzen.

Naja, besser als nix isses allemal.

Hier noch ein kleines Video, das die neue Kardanwelle "in Äktschn" zeigt.
Etwas unscharf, aber die Action Cam mit ihrer festen Brennweite kann
einfach nicht richtig fokusieren auf die geringe Entfernung und die
Beleuchtung ist auch nicht die beste welche...
A bissl was sieht man trotzdem...

Und ja, ich weiß: Die Getriebegeräusche sind  etwas beunruhigend... mal schau'n...

Uuups, schon wieder fast ein Jahr vorbei...

Ein paar Lackierungen standen schon lange an.
Guggd Ihr hier:

Die Karo mit der von TAMIYA vorgegebenen Farbe TS-15 (blau) besprüht:









Sitzprobe der Karo: Was'n das jetz'...    
Hat sich doch das Vorderteil der zweiteiligen Karo in sich ziemlich verformt.
Ich könnt'  


Naja, schaumer mal was geht um's wieder eingiermaßen ins Lot zu bringen.



Bis denne...

Wie kam denn die Verformung zustande Gerhard? Zu warm geworden / Sonne?

Keine Ahnung, Frank...
Wahrscheinlich hab' ich das Teil irgendwie nicht ganz "ebenerdig" abgelegt
und so hat sich im Laufe der Zeit (11 Monate nix mehr dran gemacht) die
Fahrerkabine langsam aber sicher verformt.
Ich denk' mal, ich bin da selbst dran schuld.

Naja, was soll's...
Mit einer "Zwangsstabilisierung" innerhalb der Karo krieg' ich das schon wieder hin (hoffentlich ).

Hier noch einige bemalte Dinge:


Die Seitenschweller links und rechts und die beiden Nummerschild-/Kennzeichen-Träger
für vorne und hinten sind mir eigentlich ganz gut gelungen.





Auch die Frontstoßstange und die Lamellenabdeckung für die Heckscheibe, beide in seidenmatt-schwarz
lackiert, kann man so lassen.





Nur die Frontpartie (in der Mitte des Fotos) mit mattschwarz lackiertem Kühlergrill und abgesetzem unteren Teil,
sieht ziemlich versaut aus. Falsches Abdeckband benutzt...





Hm, obwohl..., wenn man's provisorisch zusammensteckt, sieht's gar nicht mehr sooo schlecht aus, oder
Von der versauten Kante sieht man so gut wie nix mehr.

Das Auto gefällt
Die Farbe ist nicht meins , aber das ist ja "nur" Geschmackssache
Die Getriebegeräusche sind wohl nichts neues bei den Autos , man liest auch öfters von Getriebeschaden .

Naamd zusammen,

um zu verhindern daß ich in einem Anfall von Perfektionismus nochmal
die ganze Karo lackiere um einige nicht so schöne Ecken auszugleichen,
hab' ich kurzerhand damit begonnen, die original Abziehbilder von TAMIYA
auf den China-Clone aufzubringen.

Naja, so ganz identisch mit dem Vorbild ist die China-Karo dann doch nicht.
Aber trotzdem hab' ich die Aufkleber einigermaßen ansehnlich hin bekommen, oder?!

Erstmal nur die linke Seite und die Motorhaube:







Soweit so gut...

Sodele, die rechte Seite und das Heck waren dran mit Bekleben:


















Und das Wichtigste (für mich ):
Die geflügelte Wildsau ist an ihrem Platz... ich find' das Viech so cool...

T-Rex 550 schrieb:Das Auto gefällt
Die Farbe ist nicht meins , aber das ist ja "nur" Geschmackssache
Die Getriebegeräusche sind wohl nichts neues bei den Autos , man liest auch öfters von Getriebeschaden .

Servus Basti,

naja, ich möchte halt dem TAMIYA Original auch farbmäßig so nahe wie möglich sein.
Seit 1985 bin ich hinter diesem Modell her und hab's jetzt endlich geschafft, mir
eine bezahlbare Version zu sichern (China-Kopie sei Dank ).