Der lustige Modellbauer
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Kalkofen Weissenkirchen - eine Feldbahnanlage entsteht

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Beitrag von bahnindianer So 29 Jan 2012, 22:52

Hallo Modellbauer,

nachdem ich schon einen Teil meiner Feldbahnfahrzeuge im Maßstab 1:22,5 mit der Vorbildspurweite vorgestellt habe, möchte ich Euch gerne, vorausgesetzt es besteht Interesse daran, am Bau einer zugehörigen Anlage von Anfang an – also schon bereits im Planungsstadium – teilhaben lassen. Gerne sind Anregungen und Änderungsvorschläge willkommen und werden sofern diese mich überzeugen auch in den Bau mit einfließen

Da ich mit meinen Anlagen auch immer gerne eine Geschichte erzähle habe ich mir diesmal die Entstehung von gebranntem Kalk vorgenommen. Kalkbrennereien waren nicht immer große Industriebetriebe die auf mächtig viel Areal riesige Gebäudekomplexe stehen hatten. Gerade in ländlichen Gegenden konnte man bis in die 60’er Jahre des vorherigen Jahrhunderts noch Kleinbetriebe in Arbeit sehen. Der Kundenkreis beschränkte sich zumeist auf Handwerker und kleinere Bauunternehmer aus der Region.

In meinem fiktiven Fall ergibt sich ganz kurz folgende Historie. Zum Ende des 18 Jahrhundert entstand nahe einem Ort an dem der heilige Brimborius (die Namensgebung soll keine Gotteslästerung darstellen) einem Bauernmädel erschienen sein soll errichteten die Mönche der Barmherzigkeit eine Kloster mit zugehöriger Wallfahrtskapelle. Da die Gegend reich an Kalkstein war diente dieser nicht nur als Baumaterial, er war auch Grundlage für Mörtel und Verputz. Was lag also näher als den Kalk direkt vor Ort, die Gegend liegt in einem Gebiet mit viel Kalkstein, abzubauen und der Weiterverarbeitung zuzuführen. Die erste urkundliche Erwähnung des Kalkofens von Weisskirchen ist aus dem Jahre 1782. Die ursprüngliche klösterliche Kalkbrennerei wurde gegen 1850 an einen örtlichen Unternehmer verkauft. In Besitz der damaligen Käuferfamilie wuchs die Firma stetig und wurde um 1920 modernisiert und mit einer Feldbahn ausgerüstet. Das eine Feldbahn mit 600mm Spurweite für den kleinen Betrieb zu teuer war entschied man sich für eine Feldbahn mit der Spurweite von 381 mm. Franz Brenner, der Großvater des heutigen Besitzers Adam Brenner hatte eine solche Bahn bei einem Besuch in Südengland kennengelernt und befand dies als die richtige und preislich angemessene Transportlösung für seine kleine Firma. Der überschaubare Kundenkreis zu dem inzwischen auch wieder das Kloster bzw. die Klosterbaumeisterei gehört erforderte keine großen Transportaufgaben. Die Arbeit war überschaubar und noch gänzlich ohne Zeitdruck.

Den Aufbau des kleinen Betriebs möchte ich kurz auf dem folgenden Bild darstellen, wobei ich vorausschicken möchte, dass die kleine Anlage um die Zeit zwischen 1950 und 1955 spielt :

Kalkofen Weissenkirchen - eine Feldbahnanlage entsteht Anlage10

Links oben ist der kleine Kalkbruch zu sehen. Dort wird das Gestein an relativ niedrigen Kanten gebrochen und mittels einer Hanomag K7-Laderaupe zusammengetragen. Ein Fuchs-Seilbagger übernimmt bei Bedarf die Beschickung eines Förderbandes welches einen Hochbunker füllt. Unter diesem befindet sich das Ladegleis des Bruches. Maximal 4 beladene Wagen können die kleinen Loks wegen ihrer Winzigkeit und der damit einhergehenden Leistungsschwäche ziehen bzw. schieben. Warum das so ist erklärt vielleicht der Ablauf der Rangiertätigkeiten im Kalkbruch. Ein zug mit 4 leeren Wagen kommt aus dem Werk und fährt auf dem rechte der beiden Gleise ein. Dort wartet die Lok mit gekuppelten Wagen. In der Zwischenzeit ist der auf Gleis 1 bereitstehende Leerzug beladen worden und die Lok drückt die nun schweren und damit sicherer rollenden Wagen über die freie Strecke bis zum Kalkwerk. Ist die Strecke wieder frei, so wird der auf dem rechten Gleis wartende Zug bis zum kleinen Feldwegübergang geschoben und dann auf das linke Gleis zur Beladung bereitgestellt. Damit ist das Wartegleis wieder frei für den nächsten Leerzug. Im Bruch selbst befindet sich noch ein kleines Backsteingebäude welches auch die Waage für Straßenfahrzeuge, ein kleines Büro und Sozialräume für die Arbeiter enthält. An der Ausfahrtweiche aus dem Bruch ist noch ein kleiner Schuppen für Kleinmaterial. In ihm hat auch der Sprengmeister die notwendigen Materialien für gelegentliche Sprengungen.

Der Klosterbach wird kurz vor einem Bahnübergang (ungesichert da es sich lediglich um einen Feldweg handelt) auf einer einfachen Brückenkonstruktion aus Stahlträgern überquer. Gleich nach dem Übergang kommt schon in der scharfen Kurve die Einfahrt zum Werksgelände. Dort wartet eine weitere Besonderheit auf den Bahnbetrieb. Da die Beschickung eines Kalkbrennofens zumeist in einiger Höhe erfolgt muss der Kalkstein und das Brennmaterial, vornehmlich Koks, auf etwa 7 Meter Höhe gebracht werden. Da das Gelände keine langen Rampen zuließ hat man sich bei der Firma Brenner und Söhne schon in den 20’er Jahren etwas einfallen lassen. Die beladenen Waggons wurden mit einem Schrägaufzug auf die Höhe des Beschickungsloches am Ofen gebracht. Für einen Brennprozess wurde außerdem noch das Brennmaterial Koks benötigt. Dieser lagerte zwischen Feldweg und Stumpfgleis am linken Anlagenrand. Dort wurde das Brennmaterial per Handarbeit verladen und dann ebenfalls mittel Schrägaufzug nach oben geschafft. Die beiden gleise zwischen der oberen und unteren Ebene dienen als Einfahrgleis für volle Züge bzw. als Abstellgleis für leere Wagen. In die Ofenhalle führt ein Gleis über das der in Säcke abgefüllte gebrannte Kalk zum ganz recht befindlichen Lager gebracht wird. Über das Hallengleis ist auch bei Arbeitsende der Lokschuppen zu erreichen. Hier haben zwei Maschinen hintereinander Platz, die dritte Lok steh des Abends in der Ofenhalle oder einfach nur im Freien. Die Lokremise ist mit einer Zapfsäule für Dieselkraftstoff ausgestattet, der hinter dem Schuppen in einem 2500 Liter fassenden Tank gebunkert wird.. Soweit zunächst der Spaziergang durch die Geschichte und das Werk.

Die kleine Anlage wird aus insgesamt 5 Segmenten von jeweils 60 x 60 cm bestehen und in offener Rahmenbauweise ausgeführt werden. Die Segmente können in einem mit rollen ausgerüsteten Gestell für Transporte gelagert werden Die Wände des Transportwagens werden abnehmbar sein und dienen der aufgebauten Anlage als Sichtblendenim des Unterbaus. An der Innenseiten (kurze Seiten) wird eine Hintergrundkulisse angebracht werden die jeweils 60 cm langen Stirnseiten bleiben offen. Alles wird im kompletten Selbstbau entstehen, lediglich der Fuchsbagger und einige Pkw bzw. Lkw werden aus dem Fundus der Modellbahnindustrie bzw. von Kleinserienherstellern übernommen.

Warum ich diese Anlage baue. Drei gute Gründe gibt es dafür. Meine Gn15-Fahrzeuge brauchen Auslauf, für 2014 habe ich die Teilnahme an einigen Ausstellungen angenommen und der wichtigste Grund ist der das ich Euch allen auch mal wieder etwas zeigen möchte.

Soweit für heute. Morgen werde ich zwar keine Zeit zum Holz kaufen haben aber das ist für diese Woche fest eingeplant.

Viel Spaß für Euch und auch für mich beim Bau der Kleinanlage
Georg – der Bahnindianer
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Beitrag von bluetrain Mo 30 Jan 2012, 21:08

Also, da nehme ich mal Platz. Die Loks sind ja schon kleine Schmuckstückchen, da bin ich auf die Anlage dazu gespannt.
bluetrain
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Beitrag von kaewwantha Mo 30 Jan 2012, 21:40

Hallo Georg,
da werde ich mir auch mal einen Platz sichern.
kaewwantha
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Beitrag von Gast Di 31 Jan 2012, 00:13

Hallo Georg,

das scheint ja ein sehr interessantes Projekt zu werden. Da bleibe ich gerne dran.

Gruß

Klaus
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Beitrag von bahnindianer Do 02 Feb 2012, 23:06

Hallo werte Kolleginnen und Kollegen,

ich mach mal etwas weiter mit meinem Anlagenprojekt Kalkofen Weissenkirchen. Das Holz für den Unterbau ist vorhanden und wird in den nächsten Tagen zu den 5 Segmentkästen zusammengebaut werden.

Inzwischen habe ich meine kleine Denkfabrik angeworfen und versuche nun das Beschriebene ins Modell umzusetzen, bzw. die Pläne dazu zu erstellen. Starten will ich den Anlagenbau mit dem Kalkbruch und hier mit dem Büro- und Wiegehaus.

Was muss so ein Gebäude beinhalten und was für Funktionen muss es erfüllen? Nun zunächst einmal wie gesagt ein kleines Büro in dem der Vorarbeiter, der auch gleichzeitig Sprengmester ist, die Produktion dokumentiert, das Sprengstoffbuch führt und die Abgabe von Kalkstein an Abholer für die spätere Rechnungsschreibung erfasst. Für all diese Dinge wird nicht viel Platz benötigt. So beschränkt sich die Büroausstattung auf einen Schreibtisch mit zugehörigen Stuhl, ein Regal für Aktenordner und Vorschriften der Berufsgenossenschaft sowie der Wiegeeinrichtung für die vor dem Bau im Boden eingelassenen Fahrzeugwaage.

Dann ist selbstverständlich eine Toilette vorhanden. Weiterhin gibt es einen Aufenthaltsraum für die Arbeiter in dem ein Tisch mit Stühlen für die Vesperpause vorhanden ist. Drei Stahlspinte komplettieren die Einrichtung. Direkt an diesen Raum gibt es noch ein Sanitärraum mit Dusche und Handwaschbecken. Damit ist das Gebäude schon voll und ganz ausgerüstet.

Geheizt wird im Winter mit Elektroradiatoren. Es kommt nur selten vor, dass in dieser Jahreszeit im Kalkbruch gearbeitet wird. Das doch sehr raue Klima der Gegend bringt so einiges an Schnee mit sich und es wird dann weder Kalk gebrannt noch abgebaut. Lässt die Witterung doch einmal Arbeiten im Freien zu, so wird entweder die dünne Erdschicht über dem Kalk entfernt oder mit Brechstange loses Gestein entfernt. Festere Schichten werden durch gelegentliche Sprengungen gelockert.

Um einen ersten Eindruck von dem Haus zu bekommen habe ich dieses am Rechner mit Corel entworfen und dann als ganz schlichter Kartonwürfen zusammengebaut. So kann ich nun die Proportionen prüfen und vor allem sehen wo ich auf dem ersten Segment das Modell platziere.

Heute nun mein erster Entwurf und Bilder vom Probe-Bau:

Kalkofen Weissenkirchen - eine Feldbahnanlage entsteht Baro_i10

Das Gebäude hat letztendlich eine Größe von 260 mm in der Länge, 164 mm in der Breite und 178 mm in der Höhe. Die Maße berücksichtigen eventuelle Dachüberstände nicht.

Kalkofen Weissenkirchen - eine Feldbahnanlage entsteht P1420710

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Kalkofen Weissenkirchen - eine Feldbahnanlage entsteht P1420712

Kalkofen Weissenkirchen - eine Feldbahnanlage entsteht P1420713

Im Verhältnis zur Größe der Lok und der Fahrerfigur scheinen mir die Proportionen ganz gut getroffen. Sicherlich ist noch die eine oder andere Änderung fällig aber von Grundsatz her steht das Modell.

Falls sich jemand fragt, was ist denn da im Vordergrund zu sehen schnell eine Antwort. Es ist ebenfalls ein Probe-Bau für die kleine Bachbrücke auf dem zweiten Segment. Die Gleise bestehen aus 2,5 mm hohen H0-Profilen und sind mit Hakennägel auf echten Holzschwellen genagelt. Gealtert wurde alles was Holz ist nach der Behandlung mit Beize und anschließend wie bei mir üblich mit Trockenfarben und Pastellkreiden verwittert. Doch von diesem Schaustück – das später als Foto-Diorama dienen soll – später einmal mehr

Das reicht für heute und damit die besten Grüße und Wünsche an alle von

Georg – dem Bahnindianer

PS.: Das die Lok nicht richtig im Gleis steht ist mir eben erst aufgefallen. Aber seht mir das bitte nach - ich habe jetzt keine Lust mehr noch einmal alles auszupacken. Ich muss auch zugeben schon mal schärfere Bilder geschossen zu haben.
bahnindianer
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Modellbau-Experte
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Beitrag von kaewwantha Fr 03 Feb 2012, 14:38

Hallo Georg,
für eine Probeplanung und Probebau sieht das Häuschen Klasse aus.
kaewwantha
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Bauanleitung-Verwahrer
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