BR 41 - Die Universallok !?

Hallo Bastelfreunde,

in den vergangenen Jahren habe ich mich etwas näher mit der BR 41 beschäftigt.
Die für den schnellen Güterzugdienst entwickelten Maschinen hatten ein großes Problem,
die Kessel aus dem nicht alterungsbeständigen Stahl St 47 K.
Sie neigten bereits nach kurzer Einsatzzeit zu Rissbildung.
Etwas Schlimmeres kann einem Dampfkessel wohl nicht passieren.
So wurden bereits ab 1943 Ersatzkessel aus St 34 gebaut, der schon lange als sicherer Kesselbaustoff im Einsatz war.

Bei der DR in der DDR waren die 41-er mit als erste zur Rekonstruktion vorgesehen,
bei der als Hauptsache ein neuer Kessel eingebaut wurde.
Da die Rekokessel nicht kurzfristig zur Verfügung standen, wurden in den 1950-er Jahren 21 Ersatzkessel nach alten Zeichnungen gebaut,
die jedoch keinen Speisedom erhielten, somit an den nur zwei Kesselaufbauten erkennbar sind.

Eine solche Lok steht bereits seit einigen Jahren bei mir im Einsatz, die 41 1256-1 ...







Eine Maschine mit dem Ersatzkessel Bauart 1943 war die 41 1155-5.
Sie ist mit einem Tender der Bauart 2'2'T32 gekuppelt.
Bei mir steht das Modell bereit zur Lackierung und Beschriftung ...









Einige der mit dem 1943-er Ersatzkessel ausgerüsteten Maschinen erhielten den IfS-Mischvorwärmer mit der zugehörigen Speisepumpe.
Bei mir ist das die 41 1009-4. Als Besonderheit besitzt der geschweißte Tender der Bauart 2'2'T34 aber Gleitachslager ...









Schließlich darf eine 41-er Reko nicht fehlen.
Diese waren bis zum Ende der Dampflokzeit hauptsächlich in Thüringen und in der Altmark im Einsatz.
Bei mir entsteht die 41 1263-7 ...







Demnächst hat die Lackiererei gut zu tun.
Die Ätzschilder liegen bereits zum Anbau bereit. Nur die Decals sollen noch einige Zeit dauern ...

Herzliche Grüße aus dem Erzgebirge, Karl-Heinz

Das waren im Vorbild wirklich eindrucksvolle Maschinen - mit Tender fast 24 Meter Gesamtlänge;
das imponiert sogar einem eigentlich Nicht-Eisenbahner wie mir ...      

Dann wünsch' ich der Lackiererei schon mal ein ruhiges Händchen und viel Erfolg beim 'Anschwärzen'
und Decalieren dieser mit vielen filigranen Details nachgerüsteten Lokomotiven, Karl-Heinz ...


Gruß von 'um die Ecke' ... - Jörg -

Vielen Dank, Karl-Heinz, für diesen interessanten Beitrag!
Eine eindrucksvolle Lok!
Und faszinierend, was mit Zurüstteilen in H0 möglich ist...
Ich bin schon gespannt auf die Fotos im Endlack.

Beste Grüße
Michael

Hallo Karl-Heinz,

vielen Dank für Deinen Beitrag und die Vorstellung der schönen Umbaumodelle.
Ich nehme an, daß auch der eine oder andere Revell-41-Kessel als Grundlage hergehalten hat.
Nach der "Edition Fahrzeugchronik Band 5" sind 22 Ersatzkessel ohne Speisedom in den Jahren 1957/58 vom SKL Magdeburg geliefert worden. 1959/60 sind dann 80 Loks der BR 41 mit dem Rekokessel 39E ausgerüstet worden.

In meinen Bildsammlungen finde ich 5 Kessel-Kombinationen der DR-41er:
- dreidomiger Ersatzkessel '43 mit Oberflächen- (41 070, 267) und Mischvorwärmer (41 009, 287),
- zweidomiger Ersatzkessel '57 mit Oberflächen- (41 067, 136, 161, 299) und Mischvorwärmer (41 284),
- Rekokessel 39E mit Mischvorwärmer.

Die Kombination zweidomiger Ersatzkessel und Oberflächenvorwärmer war wohl recht häufig und ist auch mit EDV-Nummern zu finden.
Deine tollen Modelle sind also sehr repräsentativ und erinnern daran, daß in H0 ein zeitgemäß detailliertes Großserienmodell der BR 41 in typischer DR-Ausführung der 60er/70er Jahre fehlt.
Da bleibt also nur der Selbstbau, wozu Du hier gute Anregungen lieferst.