Making of - Der Kattenturm zu Soest in 1:72

Dann wollen wir mal.

Wie in der Galerie beschrieben war die Recherche schon eine spannende Geschichte für sich.
Detailmaße nahm ich dann noch vor Ort mit dem Zollstock. Passanten nahmen dabei kaum von mir Notiz. Die werden wohl gedacht haben "Ach, schon wieder 'ne neue Baustelle...". Naja, sollte mir recht sein.

Nachdem ich die Originalmaße hatte zeichnete ich Kattenturm und Mauer in CAD zunächst in 1:1 und skalierte anschließend auf das 1/72. Diese Vorgehensweise erspart eine Menge Rechenarbeit und minimiert Abweichungen durch Rundungstoleranzen.

Mit der Radienschneidvorrichtung, die ich euch schon vorgestellt habe, ließen sich gut aus Styrodurresten einzelne Bogensegmente mit dem Heißdrahtschneider fertigen.
Die Zeichnung wurde gedruckt, ausgeschnitten und für die Ausschnitte von Zinnenkranz und Schießscharten aufgeglebt.

Schließlich konnten die Segmente verleimt werden wodurch der Rohling des Turms entstand.

Es gibt sie ja, diese Leute die etwas irgendwo ablegen und dann nicht mehr wissen wo.
Und ich bin ihr König.

Doch jetzt hab ich sie wieder gefunden, die Radienschneidvorrichtung:
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t36469-tuning-zum-radien-schneiden-mit-proxxon-thermocut

Wo war ich liegengeblieben...ach so, ja: Beim Kattenturm.
Der Turm besteht aus dem halbrunden Teil und der flachen Rückseite.
Nachdem mit Instantspachtel aus dem Baumarkt meines Vertrauens verfugt war wurde die Kontur mit Schmirgelpapier in Form geschliffen.

Dann mit einem immer wieder angespitzten Bleistift freihändig die Mauersteine graviert. Freihändig weil die Originalmauern eben diese unregelmäßige Struktur aufweisen.
Eine Arbeit bei der man mal ein paar Stunden rein gar nichts denken braucht. Entspannend für die Rübe, verkrampfend für die Flossen.



Da wo es grün ist diente als Versuchsfeld. Diesen Teil sieht man später nicht mehr.

Beide Teile wurden abschließend miteinander verleimt.

Vielen Dank an die interessierten Verfolger und für die Likes!
Hat mich echt gefreut.  

Für die Farbgebung weitete ich die Malversuche aus die hier zum Thema "Grünsandstein malen" ja schon ausgiebig behandelt wurden.

Und - ZACK! - war bereits Versuch #14 ein Treffer.
Es sollte das Ergebnis in der Mitte werden.







Das fertige Ergebnis gibt es hier:
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t36692-der-kattenturm-zu-soest-in-172

Hallo Thoto,
hast Du dann auch die entsprechende Anzahl Flaschen "geöffnet", um genug Kronkorken für die Mischversuche zu bekommen? :

Moin Torsten,
so ein " Heisser Draht " ist eine feine Sache.
Ich werde Deinen Bericht folgen.

Heimo schrieb:Hallo Thoto,
hast Du dann auch die entsprechende Anzahl Flaschen "geöffnet", um genug Kronkorken für die Mischversuche zu bekommen? :

Wir alle müssen pflichterfüllend unsere Opfer bringen. Dienst ist Dienst und...äääh...Kronkorken ist Kronkorken. *
Hach, was tut man nicht alles für den Modellbau.

Classic schrieb:Moin Torsten,
so ein " Heisser Draht " ist eine feine Sache.
Ich werde Deinen Bericht folgen.

Danke, Thomas.
Ja, macht echt Laune mit dem Heißdrahtschneider zu arbeiten.


*P. S.: Wußtet ihr, daß so ein Kronkorken 21 Zinken hat?
Und wißt ihr auch warum?
Nein?
Ich auch nicht. Aber ich zähle sicherheitshalber noch mal nach.
Prost.

...wegen der Zinken...

Laut Wikipedia:

Wikipedia schrieb:Der übliche Kronkorken weist 21 Zacken auf; ursprünglich waren es 24 Zacken. Ein Grund für die Änderung war eine Reduzierung des Flaschenhalsdurchmessers. Zudem trägt die ungerade Anzahl der Zacken maßgeblich zur prozesssicheren Zuführung der Kronkorken zum Verschließerorgan bei. Kronkorken mit einer geraden Anzahl von Zacken verkanten leichter, da sich so zwei Zacken genau gegenüberliegen.

Code:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kronkorken

Und, Thoto, sind es 21?

Also...eins, zwei drei, vier fünf, widdewiddewit und drei macht neune, hoch zwei, drei im Sinn...pssst, ich rechne noch.