Ein neuer Versuch in H0e
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Re: Ein neuer Versuch in H0e
Moin, das mit der Schiebebühne hat sich gleich schon erledigt, sah einfach nicht aus, nee, das will ich nicht!
NWRR- Lupenbesitzer
Re: Ein neuer Versuch in H0e
Moin, trotz tropischer Temperaturen unter dem Dach konnte ich es nicht lassen, habe hin und her überlegt und geschoben, bin wieder da, wo ich einmal angefangen habe, (die erste Idee ist meistens die Beste ....) es macht jetzt alles Sinn und passt vom Ablauf einfach besser und bin dann so schnell wie möglich von oben wieder verschwunden, in die Kühle des EG´s, weiterdenken kann ich auch vor dem Ventilator!
NWRR- Lupenbesitzer
laiva-ukko mag diesen Beitrag
Re: Ein neuer Versuch in H0e
Moin, im Rahmen des BW-Umbaus, bin ich jetzt auf eine kleine,handbetriebene Drehscheibe gestoßen, die vom Platz her, auf den BW-Streifen passt und somit erübrigen sich 3 Weichen und die dementsprechenden Strahlgleise, weniger ist mehr, es war einfach zuviel, was ich da wollte, am Do. wird sie geliefert, dann weiß ich mehr .....
NWRR- Lupenbesitzer
maxl mag diesen Beitrag
Re: Ein neuer Versuch in H0e
Ich bin gespannt, Wolfgang! Es muss nicht immer alles vollelektronisch sein...
Beste Grüße
Michael
Beste Grüße
Michael
maxl- Forenurgestein
Re: Ein neuer Versuch in H0e
Moin, nö, die Bühne liegt drirekt am vorderen Rand, kein Problem mit händischem Schwenken, das funzte auch schon mit der N-Scheibe von Fleischmann, die aber für den Platz den ich habe, zu groß ist. Schaum mer mal, ob der Durchmesser 15 cm und die Bühnenlänge von 12,5 cm ausreichen, sonst nimmt der Verkäufer sie zurück, ist so vereinbart.
NWRR- Lupenbesitzer
maxl mag diesen Beitrag
Re: Ein neuer Versuch in H0e
Moin aus Berne, was für eine Uhrzeit für mich, aber ich habe noch vor 8 Uhr ein Date mit dem Urologen in Brake..... , darum auf die Schnelle: Die kleine Drehscheibe wurde geliefert, würde gut passen, wenn ..... , ja wenn nicht das Problem der Stromführung wäre, ich muss das 3-D Teil selbst verdrahten und habe keinen Plan, wie ich die Polarität der Brücke mit dem Digi-Strom schalte, also werde ich wohl doch die Schiebebühne vor den Lokschuppen einbauen, analog Jenbach/Ö, im Zillertal. Schade, hätte gut in den Kram gepasst, ..... aber noch ist nicht aller Tage Abend, vielleicht finde ich noch eine Lösung. Bilder folgen ....
NWRR- Lupenbesitzer
Re: Ein neuer Versuch in H0e
Moin, ich habe mich nun doch für die Schiebebühne entschieden, um den Lokschuppen anzufahren, für die Drehscheibe ist später immer noch Platz, wenn ich das Problem mit der Stromzuführung gelöst habe, ich habe da schon einen Plan, aber dazu später etwas. Das Strahlgleis ist an die Bühne angeschlossen, auch die Bühne selbst hat schon Strom, aber es ist jetzt unter dem Dach einfach zu warm, um weiterzumachen, in Hinblick auf die kühleren Tage klemmt es eh nicht, ... mal ein paar Bilder
NWRR- Lupenbesitzer
John-H., didibuch, maxl, laiva-ukko und Heimo mögen diesen Beitrag
Re: Ein neuer Versuch in H0e
Moin, was für ein Mist, was für ein Krempel.... die 3-D Druck Schiebebühne reagiert wohl auf die kleinste Wämeveränderung, verzieht sich ständig und ist einfach nicht zu gebrauchen! Zum Glück war sie nicht gerade teuer und wandert nun in die Tonne, kurzerhand habe ich gleich noch das ganze BW wieder abgebaut und lasse mir jetzt etwas Neues mit der Handscheibe von Fleischmann einfallen, die funzt wenigstens einwandfrei. Schaun mer mal, was daraus wird, ich melde mich, wenn ich was Neues und Vorzeigbares habe! Ich habe da schon eine Idee .... hätte mich auch gewundert, wenn nicht .....
NWRR- Lupenbesitzer
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Re: Ein neuer Versuch in H0e
Moin, so, nach dem ganzen herumgeeiere mal was "Handfestes", ohne viel Schnick-Schnack, geradeaus und gut isses!
Zu dem Ständerwerk kommt noch eine weitere Sektion dazu, das wird dann die Triebwagen und Personenwaggonhalle mit der Tanke in der Zufahrt. Davor steht die alte, hölzerne Abfertigungsbude von anno Knüll" , die jetzt als Vereinsheim für den Verein "Olle Bahner e.V." dient. Der Wasserturm passt zum zweiständigen Schmalspurlokschuppen, der eventuell noch verlängert wird, in der Zufahrt der Wasserkran und eine Grube, dazu kommt noch ein Kran über den Gleisen. Die Drehscheibe von Fleischmann-Piccolo ist händisch betrieben, der ganze verzogene und lieblos gefertigte 3-D Murks dafür in die Tonne gewandert ......
Zu dem Ständerwerk kommt noch eine weitere Sektion dazu, das wird dann die Triebwagen und Personenwaggonhalle mit der Tanke in der Zufahrt. Davor steht die alte, hölzerne Abfertigungsbude von anno Knüll" , die jetzt als Vereinsheim für den Verein "Olle Bahner e.V." dient. Der Wasserturm passt zum zweiständigen Schmalspurlokschuppen, der eventuell noch verlängert wird, in der Zufahrt der Wasserkran und eine Grube, dazu kommt noch ein Kran über den Gleisen. Die Drehscheibe von Fleischmann-Piccolo ist händisch betrieben, der ganze verzogene und lieblos gefertigte 3-D Murks dafür in die Tonne gewandert ......
NWRR- Lupenbesitzer
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Re: Ein neuer Versuch in H0e
Es geschah zu einer Zeit, da hatte es geschneit, .....
als im „alten Krug“, dem „ollen Kotten“ von Ollensiel, der Stammtisch tagte. Doch es war keine normale Sitzung, das zeigte schon allein der Abgeordnete aus der Kreisstadt Büttenwarder und ein Abgesandter des Grafen „dera von Ollensiel“, dazu ein Oberamtmann der Kaiserlichen Eisenbahn und ein Vertreter aus Emden, das etwas Außergewöhnliches im Busch war. Nachdem der Wirt die Herren mit „geistigen Getränken“ versorgt hatte, setzte er sich zu der Runde, denn auch er gehörte, neben dem Müller, dem „Lindenbauer“, seines Zeichens der größte Landwirt des Ortes, dem Lehrer und dem Pastor und einem Sprecher der Fischervereinigung, zu den „Machern“, dem Gemeinderat von Ollensiel, einem Ort an der Nordseeküste im Friesischen. Der Abgeordnete aus der fernen Kreisstadt klopfte auf den Tisch, dann stand er auf und berichtete von den Fortschritten in Büttenwarder, das jetzt an die Kaiserliche Eisenbahn angeschlossen war und von den Vorteilen, das diese Tatsache für die Einwohner brachte, die jetzt mit der Eisenbahn bequem reisen konnten und die Unmenge an Waren aller Art, die in alle Regionen das Reiches versendet und empfangen werden können. Eine neu gegründete „Kleinbahngesellschaft“ plant nun schon eine schmalspurige Linie über Emden nach Norddeich, damit die Sommerfrischler für die Inseln leichter anreisen können und die Zügen auf dem Rückweg den gefangenen Fisch und Granat gekühlt schneller ins Land schaffen, ein Geschäft in beide Richtungen für alle Beteiligten“! „Und was haben wir davon“, fragt der Müller, „nun, in Büttenwarder entsteht ein Kleinbahn-Bahnhof mit dem dementsprechenden Versorgungseinrichtungen, wir bieten ihnen an, sich daran zu beteiligen und sich uns anzuschließen, quasi eine Stichbahn von Büttenwarder über Klingsiel hier nach Ollensiel und weiter an die Ollenmündung, damit von dort aus, die drei vorgelagerten Inseln bedient werden können, was sagen sie dazu, meine Herren“? Es wurde laut im Saal, wo der Rat tagte, alle redeten durcheinander, bis der Vertreter des Grafen an sein Glas schlug und damit zur Ordnung rief, „meine Herren“, sagte er, als wieder Ruhe eingetreten war, „meine Herren, der Graf ist sehr an einer Kleinbahn interessiert und ist bereit, einen nicht unerheblichen Teil der Baukosten aufzubringen und dazu auch noch eventuelle Ländereinen zur Verfügung zu stellen, natürlich gegen eine Mehrheitsbeteiligung der zu gründenden Gesellschaft, dazu würde auch die Landesregierung ihr Scherflein beisteuern, den Rest müssen allerdings die drei Gemeinden, Büttenwarder, Klingsiel und Ollensiel aufbringen, wobei Büttenwarder seinen Teil in Form des Grundbesitzes für die Bahnanlagen aufbringt und auch Klingsiel ist sehr an einer Kleinbahn interessiert und hat schon Gespräche angekündigt“, sagte der Verwalter des Grafen und nun ging die Diskussion erst richtig los, am Ende einigte man sich auf einen Termin, um weiter zu verhandeln, eine Bahn wollten aber wohl jetzt schon alle.
Schon ein Jahr später begannen die Bauarbeiten, Klingsiel und Ollensiel hatten sich einfach der schon bestehende Gesellschaft in Büttenwarder angeschlossen und eingekauft und die Finanzierung stand für die Stichstrecke von Büttenwarder nach Ollensiel und an die Küstenlinie, in den Fischereihafen, der auch heute noch am, auch bei Ebbe wasserführenden Ollenpriel liegt. Die Vermessungen ergaben allerdings, das in Ollensiel selbst nur wenig Platz für einen Bahnhof bestand, denn die noch existierenden Moore auf dem Gemeindegrund vereitelten den geplanten Haltepunkt und so entstand auf dem etwas weiter südlich, außerhalb Ollensiel´s liegenden Geeststreifen ein Spitzkehrenbahnhof, der aufwändiger und damit teurer gebaut werden musst. Die Mehrkosten trug die Gesellschaft und damit die Ausgaben im Rahmen blieben, baute man erst einmal nur eine Lokversorgung mit Wasser und Kohlen und keinen Schuppen, dazu ein kleines Stationsgebäude. Auch die Gleise waren überschaubar, ein Streckengleis von Klingsiel vereinigte sich noch vor Ollensiel mit der Stichstrecke durch Ollensiel-Ort nach Ollensiel-Mole, zum Bahnhof Neu-Ollensiel, der nur drei Gleise, verbunden mit drei Weichen hatte, so konnten die Lok´s umsetzen und ein Gleis wurde zur Ladegleis, erst noch ohne Rampe, die aber schnell auf Kosten der Gemeinde entstand und auch zur Verladung von Milch und anderem Vieh genutzt wurde. Auf dem Geestrücken selbst, siedelte sich schnell die Bevölkerung in Bahnnähe an und breitete sich aus. Der Schmied und Landmaschinenhändler erwarb später das Grundstück mit der Rampe, daraus ging die örtliche Raiffeisen-Genossenschaft hervor, ein Gemüsebauer etablierte sich, wuchs zur Großgärtnerei. Im Laufe der Jahre entstand auf dem Geeststreifen eine neue Ansiedlung, ein Haufendorf, das sich jetzt ebenfalls Ollensiel nannte und mit „Alt-Ollensiel“ verschmolz, das aber das beschauliche Straßendorf blieb, in dessen Straßenverlauf am Rande das Gleis der Bahn lag und der Wirt des „Ollen Kotten“ wurde, nebenerwerblich, zum Agenturvorsteher des HP „Alt-Ollensiel“, die in der Gastwirtschaft aufgebaut wurde und wo heute noch die Touristenzügen halten, um Kaffee zu trinken und hausgebackenen Kuchen zu essen.
Die Zeit des WK 1 bescherte der Bahn reiche Erträge, denn die Gleisanlagen und der Sielhafen wurden in Ollensiel Ort und Mole, von den kaiserlichen Heeresfeldbahnern und Soldaten großzügig ausgebaut, aber das von den Pionieren einfachhalber geplante Gleisdreieck, statt der vorhandenen Spitzkehre, war noch immer nicht umsetzbar, das Gelände war einfach zu tief, um die Last eines Bahnverkehres zu tragen, denn das Heer und die noch junge Luftwaffe stationierten sich auf den vorgelagerten Inseln mit Flugplätzen und Stützpunkten, dafür war eine ungehinderte Versorgung von Nöten, was wiederum der Kleinbahn zugute kam, denn deren bescheidenen Gleisanlagen und Gebäude entsprachen nicht mehr den Anforderungen des militärischen Bahnbetriebes. Ein weiteres Umsetzgleis kam hinzu, dazu Abstellgleise, ein doppelständiger Lokschuppen mit angebautem Wasserturm, ein neues, vergrößertes Empfangsgebäude mit einem Ladeschuppen und Stellwerk, der alte Holzbau wurde zerlegt, auf die andere Seite der Geleise transportiert und diente den Eisenbahnsoldaten als Befehlsstelle und steht heute auch noch dort, als Vereinsheim der Mitglieder der örtlichen Museumsbahn. Eine weitere Rampe entstand an der Ladestraße, denn die Alte war inzwischen in den Landhandel übergegangen, zu dem sich die Schmiede zur „Raiffeisen“ vergrößert hatte. Die Zeiten waren also nicht schlecht, die Kleinbahngesellschaft hatte keine Einbrüche, verdiente gut, kaufte schließlich das bisher nur gepachtete Bahngelände von „dera von Ollensiel“ und verfügte bei Kriegsende und Rückgabe der Station, nicht nur über einen leistungsfähigen Spitzkehrenbahnhof, sondern auch über einen gut florierenden Hafen am Siel und einigen Grund und Boden für eine eventuelle Erweiterung des Bahnbetriebes, die Gesellschafter hatten wohl ein gutes Händchen, was Investitionen für die unsichere Zukunft betraf. Nach dem WK 1 übernahm die Gesellschaft alles, was die Heereseisenbahner aufgebaut hatten, Gebäude, Loks, Waggons und auch die Drehscheibe, die noch aus den Anfängen stammenden B-Kuppler wurden verkauft und durch die C-Kuppler der HF 110 C ersetzt, dazu gesellten sich die ersten Motortriebwagen und als die ersten Züge die Sommerfrischler wieder zum Anleger brachten, atmete die Gesellschaft auf, sie hatten auf das richtige „Eisenross“ gesetzt.
Die goldenen Jahre brachen an, allerdings nur, was die Menge an Waren und Personen betraf, die transportiert wurden, denn der kleine Hafen war noch immer von der Tide abhängig und der Personenfahrplan orientierte sich an dem Tidenplan, setzte so die Züge nach und von Ollensiel-Mole an, die jeden Tag anders verkehrten. Als die Fischfabrik an der Mole gebaut wurde, kam der Versand von Kühlware dazu, dementsprechende Kühlwaggons für Stangeneis kamen hinzu, dazu auch noch Flachwagen, denn mit dem Landhandel florierte auch das Gerätegeschäft langsam, aber noch spielte der Straßenverkehr keine Rolle, bei den schmalen, schlechten Straßen der Region kein Wunder.
Zum Glück verschonte der WK 2 den kleinen Ort lange, bis 1944/45 auch hier gekämpft wurde, denn etliche Flakstände und zwei Feldflughäfen waren ganz in der Nähe entstanden, Ollensiel selbst kam glimpflich davon, doch es dauerte noch gute 10 Jahre, bis der Bäderverkehr wieder begann, denn das Wirtschaftswunder machte auch hier nicht halt, weitere 10 Jahre später, Mitte der 60 er zeichnete sich aber doch das Ende der Kleinbahn ab, der individuale Straßenverkehr begann und überflutete bald das Dorf mit PKW´s, die den Ort zuparkten, bis weitere 10 Jahre später der Rat ein „autofreies“ Dorf forderte und auch durchsetzte, noch nicht zu spät für die Bahn, nachdem die Bahngesellschaft kurz vor der Pleite und der Bahnbetrieb praktisch zum Erliegen gekommen war. In Ollensiel und Klingsiel bildeten sich Vereine, die die Bahn mit viel Engagement und Herzblut als „Hobby“ weiterleben ließen und die Strecke zwischen den beiden Orten, der noch vorhandene Fuhrpark und die Gebäude gingen in deren Hände über. Die Strecke zwischen Klingsiel und Ollensiel blieb erhalten, zur Freude der Touristen, die sie nutzten. Neues entstand, wie die Waggon und Triebfahrzeughalle der „Ollen Bahner“, Mäzene fanden sich, die großzügig spendeten, mit vereinten Kräften wurde ein neues Leben der Kleinbahn eingehaucht und das bis heute. „Lassen sie ihr Auto zuhause, reisen sie mit der malerischen Kleinbahn bis an die Küste“, warb man in den umliegenden Städten, selbst die DB sprang auf den Zug auf und in den Fahrplänen der Bahn tauchte die Kleinbahn wieder auf, als hubabhängige Tidenbahn, mit seinen wechselnden Abfahrtszeiten, die Räder rollen wieder, zur Freude aller Beteiligten und das soll auch so bleiben!
als im „alten Krug“, dem „ollen Kotten“ von Ollensiel, der Stammtisch tagte. Doch es war keine normale Sitzung, das zeigte schon allein der Abgeordnete aus der Kreisstadt Büttenwarder und ein Abgesandter des Grafen „dera von Ollensiel“, dazu ein Oberamtmann der Kaiserlichen Eisenbahn und ein Vertreter aus Emden, das etwas Außergewöhnliches im Busch war. Nachdem der Wirt die Herren mit „geistigen Getränken“ versorgt hatte, setzte er sich zu der Runde, denn auch er gehörte, neben dem Müller, dem „Lindenbauer“, seines Zeichens der größte Landwirt des Ortes, dem Lehrer und dem Pastor und einem Sprecher der Fischervereinigung, zu den „Machern“, dem Gemeinderat von Ollensiel, einem Ort an der Nordseeküste im Friesischen. Der Abgeordnete aus der fernen Kreisstadt klopfte auf den Tisch, dann stand er auf und berichtete von den Fortschritten in Büttenwarder, das jetzt an die Kaiserliche Eisenbahn angeschlossen war und von den Vorteilen, das diese Tatsache für die Einwohner brachte, die jetzt mit der Eisenbahn bequem reisen konnten und die Unmenge an Waren aller Art, die in alle Regionen das Reiches versendet und empfangen werden können. Eine neu gegründete „Kleinbahngesellschaft“ plant nun schon eine schmalspurige Linie über Emden nach Norddeich, damit die Sommerfrischler für die Inseln leichter anreisen können und die Zügen auf dem Rückweg den gefangenen Fisch und Granat gekühlt schneller ins Land schaffen, ein Geschäft in beide Richtungen für alle Beteiligten“! „Und was haben wir davon“, fragt der Müller, „nun, in Büttenwarder entsteht ein Kleinbahn-Bahnhof mit dem dementsprechenden Versorgungseinrichtungen, wir bieten ihnen an, sich daran zu beteiligen und sich uns anzuschließen, quasi eine Stichbahn von Büttenwarder über Klingsiel hier nach Ollensiel und weiter an die Ollenmündung, damit von dort aus, die drei vorgelagerten Inseln bedient werden können, was sagen sie dazu, meine Herren“? Es wurde laut im Saal, wo der Rat tagte, alle redeten durcheinander, bis der Vertreter des Grafen an sein Glas schlug und damit zur Ordnung rief, „meine Herren“, sagte er, als wieder Ruhe eingetreten war, „meine Herren, der Graf ist sehr an einer Kleinbahn interessiert und ist bereit, einen nicht unerheblichen Teil der Baukosten aufzubringen und dazu auch noch eventuelle Ländereinen zur Verfügung zu stellen, natürlich gegen eine Mehrheitsbeteiligung der zu gründenden Gesellschaft, dazu würde auch die Landesregierung ihr Scherflein beisteuern, den Rest müssen allerdings die drei Gemeinden, Büttenwarder, Klingsiel und Ollensiel aufbringen, wobei Büttenwarder seinen Teil in Form des Grundbesitzes für die Bahnanlagen aufbringt und auch Klingsiel ist sehr an einer Kleinbahn interessiert und hat schon Gespräche angekündigt“, sagte der Verwalter des Grafen und nun ging die Diskussion erst richtig los, am Ende einigte man sich auf einen Termin, um weiter zu verhandeln, eine Bahn wollten aber wohl jetzt schon alle.
Schon ein Jahr später begannen die Bauarbeiten, Klingsiel und Ollensiel hatten sich einfach der schon bestehende Gesellschaft in Büttenwarder angeschlossen und eingekauft und die Finanzierung stand für die Stichstrecke von Büttenwarder nach Ollensiel und an die Küstenlinie, in den Fischereihafen, der auch heute noch am, auch bei Ebbe wasserführenden Ollenpriel liegt. Die Vermessungen ergaben allerdings, das in Ollensiel selbst nur wenig Platz für einen Bahnhof bestand, denn die noch existierenden Moore auf dem Gemeindegrund vereitelten den geplanten Haltepunkt und so entstand auf dem etwas weiter südlich, außerhalb Ollensiel´s liegenden Geeststreifen ein Spitzkehrenbahnhof, der aufwändiger und damit teurer gebaut werden musst. Die Mehrkosten trug die Gesellschaft und damit die Ausgaben im Rahmen blieben, baute man erst einmal nur eine Lokversorgung mit Wasser und Kohlen und keinen Schuppen, dazu ein kleines Stationsgebäude. Auch die Gleise waren überschaubar, ein Streckengleis von Klingsiel vereinigte sich noch vor Ollensiel mit der Stichstrecke durch Ollensiel-Ort nach Ollensiel-Mole, zum Bahnhof Neu-Ollensiel, der nur drei Gleise, verbunden mit drei Weichen hatte, so konnten die Lok´s umsetzen und ein Gleis wurde zur Ladegleis, erst noch ohne Rampe, die aber schnell auf Kosten der Gemeinde entstand und auch zur Verladung von Milch und anderem Vieh genutzt wurde. Auf dem Geestrücken selbst, siedelte sich schnell die Bevölkerung in Bahnnähe an und breitete sich aus. Der Schmied und Landmaschinenhändler erwarb später das Grundstück mit der Rampe, daraus ging die örtliche Raiffeisen-Genossenschaft hervor, ein Gemüsebauer etablierte sich, wuchs zur Großgärtnerei. Im Laufe der Jahre entstand auf dem Geeststreifen eine neue Ansiedlung, ein Haufendorf, das sich jetzt ebenfalls Ollensiel nannte und mit „Alt-Ollensiel“ verschmolz, das aber das beschauliche Straßendorf blieb, in dessen Straßenverlauf am Rande das Gleis der Bahn lag und der Wirt des „Ollen Kotten“ wurde, nebenerwerblich, zum Agenturvorsteher des HP „Alt-Ollensiel“, die in der Gastwirtschaft aufgebaut wurde und wo heute noch die Touristenzügen halten, um Kaffee zu trinken und hausgebackenen Kuchen zu essen.
Die Zeit des WK 1 bescherte der Bahn reiche Erträge, denn die Gleisanlagen und der Sielhafen wurden in Ollensiel Ort und Mole, von den kaiserlichen Heeresfeldbahnern und Soldaten großzügig ausgebaut, aber das von den Pionieren einfachhalber geplante Gleisdreieck, statt der vorhandenen Spitzkehre, war noch immer nicht umsetzbar, das Gelände war einfach zu tief, um die Last eines Bahnverkehres zu tragen, denn das Heer und die noch junge Luftwaffe stationierten sich auf den vorgelagerten Inseln mit Flugplätzen und Stützpunkten, dafür war eine ungehinderte Versorgung von Nöten, was wiederum der Kleinbahn zugute kam, denn deren bescheidenen Gleisanlagen und Gebäude entsprachen nicht mehr den Anforderungen des militärischen Bahnbetriebes. Ein weiteres Umsetzgleis kam hinzu, dazu Abstellgleise, ein doppelständiger Lokschuppen mit angebautem Wasserturm, ein neues, vergrößertes Empfangsgebäude mit einem Ladeschuppen und Stellwerk, der alte Holzbau wurde zerlegt, auf die andere Seite der Geleise transportiert und diente den Eisenbahnsoldaten als Befehlsstelle und steht heute auch noch dort, als Vereinsheim der Mitglieder der örtlichen Museumsbahn. Eine weitere Rampe entstand an der Ladestraße, denn die Alte war inzwischen in den Landhandel übergegangen, zu dem sich die Schmiede zur „Raiffeisen“ vergrößert hatte. Die Zeiten waren also nicht schlecht, die Kleinbahngesellschaft hatte keine Einbrüche, verdiente gut, kaufte schließlich das bisher nur gepachtete Bahngelände von „dera von Ollensiel“ und verfügte bei Kriegsende und Rückgabe der Station, nicht nur über einen leistungsfähigen Spitzkehrenbahnhof, sondern auch über einen gut florierenden Hafen am Siel und einigen Grund und Boden für eine eventuelle Erweiterung des Bahnbetriebes, die Gesellschafter hatten wohl ein gutes Händchen, was Investitionen für die unsichere Zukunft betraf. Nach dem WK 1 übernahm die Gesellschaft alles, was die Heereseisenbahner aufgebaut hatten, Gebäude, Loks, Waggons und auch die Drehscheibe, die noch aus den Anfängen stammenden B-Kuppler wurden verkauft und durch die C-Kuppler der HF 110 C ersetzt, dazu gesellten sich die ersten Motortriebwagen und als die ersten Züge die Sommerfrischler wieder zum Anleger brachten, atmete die Gesellschaft auf, sie hatten auf das richtige „Eisenross“ gesetzt.
Die goldenen Jahre brachen an, allerdings nur, was die Menge an Waren und Personen betraf, die transportiert wurden, denn der kleine Hafen war noch immer von der Tide abhängig und der Personenfahrplan orientierte sich an dem Tidenplan, setzte so die Züge nach und von Ollensiel-Mole an, die jeden Tag anders verkehrten. Als die Fischfabrik an der Mole gebaut wurde, kam der Versand von Kühlware dazu, dementsprechende Kühlwaggons für Stangeneis kamen hinzu, dazu auch noch Flachwagen, denn mit dem Landhandel florierte auch das Gerätegeschäft langsam, aber noch spielte der Straßenverkehr keine Rolle, bei den schmalen, schlechten Straßen der Region kein Wunder.
Zum Glück verschonte der WK 2 den kleinen Ort lange, bis 1944/45 auch hier gekämpft wurde, denn etliche Flakstände und zwei Feldflughäfen waren ganz in der Nähe entstanden, Ollensiel selbst kam glimpflich davon, doch es dauerte noch gute 10 Jahre, bis der Bäderverkehr wieder begann, denn das Wirtschaftswunder machte auch hier nicht halt, weitere 10 Jahre später, Mitte der 60 er zeichnete sich aber doch das Ende der Kleinbahn ab, der individuale Straßenverkehr begann und überflutete bald das Dorf mit PKW´s, die den Ort zuparkten, bis weitere 10 Jahre später der Rat ein „autofreies“ Dorf forderte und auch durchsetzte, noch nicht zu spät für die Bahn, nachdem die Bahngesellschaft kurz vor der Pleite und der Bahnbetrieb praktisch zum Erliegen gekommen war. In Ollensiel und Klingsiel bildeten sich Vereine, die die Bahn mit viel Engagement und Herzblut als „Hobby“ weiterleben ließen und die Strecke zwischen den beiden Orten, der noch vorhandene Fuhrpark und die Gebäude gingen in deren Hände über. Die Strecke zwischen Klingsiel und Ollensiel blieb erhalten, zur Freude der Touristen, die sie nutzten. Neues entstand, wie die Waggon und Triebfahrzeughalle der „Ollen Bahner“, Mäzene fanden sich, die großzügig spendeten, mit vereinten Kräften wurde ein neues Leben der Kleinbahn eingehaucht und das bis heute. „Lassen sie ihr Auto zuhause, reisen sie mit der malerischen Kleinbahn bis an die Küste“, warb man in den umliegenden Städten, selbst die DB sprang auf den Zug auf und in den Fahrplänen der Bahn tauchte die Kleinbahn wieder auf, als hubabhängige Tidenbahn, mit seinen wechselnden Abfahrtszeiten, die Räder rollen wieder, zur Freude aller Beteiligten und das soll auch so bleiben!
NWRR- Lupenbesitzer
didl, maxl, Schlossherr und laiva-ukko mögen diesen Beitrag
Re: Ein neuer Versuch in H0e
Ollensiel - ein Ort mit Geschichte! Wir wussten es ja, Wolfgang, aber nun wissen wir es noch besser!
Beste Grüße
Michael
Beste Grüße
Michael
maxl- Forenurgestein
Re: Ein neuer Versuch in H0e
Danke für den Heimatkundeunterricht zu Thema Ollensiel.
Weiß man eigentlich woher der Name "Ollensiel" kommt?
"Siel" sagt mir was (so ein Gewässerdurchlass am Deich). "Olle(n)"? "Alte Siel"? Keine Ahnung.
Weiß man eigentlich woher der Name "Ollensiel" kommt?
"Siel" sagt mir was (so ein Gewässerdurchlass am Deich). "Olle(n)"? "Alte Siel"? Keine Ahnung.
Heimo- Schneidmatten-Virtuose
NWRR- Lupenbesitzer
maxl, Classic, laiva-ukko und Heimo mögen diesen Beitrag
Re: Ein neuer Versuch in H0e
Passt, Wolfgang! Ein schönes Teil. Gratulation!
Beste Grüße
Michael
Beste Grüße
Michael
maxl- Forenurgestein
Re: Ein neuer Versuch in H0e
Moin, jep, war ein wenig nervig, das richtige für meinen Bedarf zu finden, mal zuviel Weichen, mal zu wenig, dies passte nicht und das sah auch nicht aus, dann das Theater mit der Schiebebühne, die ein Eigenleben entwickelt hat, weg damit, Ende gut .... alles gut!
NWRR- Lupenbesitzer
maxl mag diesen Beitrag
Re: Ein neuer Versuch in H0e
Eine feine Sache, Wolfgang
der Bekohlungsplatz sieht auch klasse aus.
der Bekohlungsplatz sieht auch klasse aus.
John-H.- Co - Admin
Re: Ein neuer Versuch in H0e
Moin Wolfgang,
schließe mich den Vorrednern an das fügt sich harmonisch in Deine Anlage ein
laiva-ukko- Forenguru
Re: Ein neuer Versuch in H0e
M0in, ich danke euch, manchmal dauert es eben etwas länger, bis es passt, nur nicht aufgeben , viele Wege führen nach "Ollensiel" ......
NWRR- Lupenbesitzer
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