V322 - ein Krauss-Maffei-Projekt
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klaus.kl
lok1414
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V322 - ein Krauss-Maffei-Projekt
Geschichtliches:
Am Anfang der 50er Jahre hatte man in den Vereinigten Staaten von Amerika bekanntlich schon erste Erfahrungen mit atomarer Energie, vor allem auf militärischem Gebiet. Aber es liefen auch umfangreiche Forschungsprogramme zur friedlichen Nutzung nuklearer Energiequellen. Untersucht wurden u. a. die Nutzung als Energiequelle zum Antrieb von Kraftfahrzeugen, Flugzeugen und Lokomotiven.
Ein Atomphysiker namens Lyle Borst entwickelte in den USA unter dem Projektnamen X-12 eine atomar angetriebene Lokomotive. Sie sollte aus zwei fest gekuppelten Teilen bestehen, einem A-Unit mit drei Co´-Drehgestellen und einem führerstandslosen B-Unit mit der Achsfolge Co´2. Irgendjemand beschrieb die Konstruktionszeichnungen dieser Lok als "ähnlich einer E-Einheit mit langer Nase". Das Gewicht der Lokomotive wurde mit 396 Tonnen und die Leistung mit ca. 12000 PS angegeben.
Der Antrieb sollte durch 12 herkömmliche elektrische Fahrmotoren erfolgen, deren Strombedarf von vier durch eine Dampfturbine angetriebene Generatoren gedeckt wurde. Herz des Antriebs jedoch war ein kleiner Reaktor, achteckig, ca. 30/100cm, aus hochwertigem, rostfreien Edelstahl, durch den die Heizrohre geführt worden wären. Dieser Reaktor sollte in einem knapp 200 Tonnen (!) schweren Panzer gelagert werden. Natürlich waren auch Strahlungsmesser und eine automatische Abschaltung des Reaktors im Falle eines Unfalls vorgesehen.
Die "geplante" Superbahn sollte eine Spurbreite von 4.500 mm haben (normal 1.435mm, die Breitspurbahn eines gewissen Herrn H. aus B. lag bei nur 3.000mm), die Geschwindigkeit sollte bei 200 km/h liegen und ein Wagon 1.600 t befördern.
Das Projekt scheiterte dann letztendlich - noch bevor ein Prototyp entstand - wegen zu komplizierter Ausführung und an den hohen Kosten, die etwa vier Mal höher lagen, als bei einer Diesellok-Kombination gleicher Leistung.
Siehe auch:
Auch in Deutschland wurde von Krauss-Maffei Mitte der 1950er der Bau einer etwa 35 m langen Atomlok in Erwägung gezogen, das Design war eng mit der bekannten Diesellok V 200 verwandt. Das Studien-Projekt lief unter der Bezeichnung V400.
Prinzipiell werden Lokomotiven an den Achsen größtenteils elektrisch angetrieben. Der Atomreaktor hätte einen Generator zur Erzeugung elektrischer Energie angetrieben, der wiederum die Fahrmotoren an den Achsen angetrieben hätte. Die Energieerzeugung an Bord – ähnlich wie bei einer dieselelektrischen Lokomotive – verursacht jedoch hohes Gewicht. Zudem kann eine solche Motor-Generator-Kombination nicht so gleichmäßig beansprucht werden wie eine externe Energieerzeugung. Die Abkehr vom Prinzip der Erzeugung elektrischer Energie an Bord hatte jedoch vor allem Kostengründe.
Siehe mehr hierzu:
Das Krauss-Maffei-Projekt "Atom-Lokomotive V400" wurde zu den Akten gelegt und verschwand im Archiv.
Dort würde es noch heute schlummern, wenn der Leiter des "Aw Bonn" sich nicht erinnert hätte in seiner frühsten Jugend das "Hobby"-Heft 06/57 gelesen zu haben. Jedoch eine Lokomotive mit Kernenergie zu betreiben ist heutzutage nicht mehr angesagt. Aber eine Diesellok - auf Basis der V200 - mit über 5.000PS Leistung würde schon etwas hermachen.
War es Zufall oder Vorahnung ? - da standen doch wahrhaftig zwei V200 auf dem Lagergleis.
Es standen zwei Varianten zur Diskussion:

Durch eine Vorübung im Projekt V182 fiel die Entscheidung für die Variante ähnlich der "geplanten" V322.
Der Umbau war schnell geplant und durchgeführt, da die Vorgehensweise doch sehr an die der V182 erinnerte ...



... und nach kurzer Zeit rollte die Maschine vom Werkhof, zur ersten Probefahrt ...



... dabei traf sie auch ihre "Schwester" die V182 ...


... der Größenvergleich macht auch die "Mehr"-Leistung deutlich ....

Am Anfang der 50er Jahre hatte man in den Vereinigten Staaten von Amerika bekanntlich schon erste Erfahrungen mit atomarer Energie, vor allem auf militärischem Gebiet. Aber es liefen auch umfangreiche Forschungsprogramme zur friedlichen Nutzung nuklearer Energiequellen. Untersucht wurden u. a. die Nutzung als Energiequelle zum Antrieb von Kraftfahrzeugen, Flugzeugen und Lokomotiven.
Ein Atomphysiker namens Lyle Borst entwickelte in den USA unter dem Projektnamen X-12 eine atomar angetriebene Lokomotive. Sie sollte aus zwei fest gekuppelten Teilen bestehen, einem A-Unit mit drei Co´-Drehgestellen und einem führerstandslosen B-Unit mit der Achsfolge Co´2. Irgendjemand beschrieb die Konstruktionszeichnungen dieser Lok als "ähnlich einer E-Einheit mit langer Nase". Das Gewicht der Lokomotive wurde mit 396 Tonnen und die Leistung mit ca. 12000 PS angegeben.
Der Antrieb sollte durch 12 herkömmliche elektrische Fahrmotoren erfolgen, deren Strombedarf von vier durch eine Dampfturbine angetriebene Generatoren gedeckt wurde. Herz des Antriebs jedoch war ein kleiner Reaktor, achteckig, ca. 30/100cm, aus hochwertigem, rostfreien Edelstahl, durch den die Heizrohre geführt worden wären. Dieser Reaktor sollte in einem knapp 200 Tonnen (!) schweren Panzer gelagert werden. Natürlich waren auch Strahlungsmesser und eine automatische Abschaltung des Reaktors im Falle eines Unfalls vorgesehen.
Die "geplante" Superbahn sollte eine Spurbreite von 4.500 mm haben (normal 1.435mm, die Breitspurbahn eines gewissen Herrn H. aus B. lag bei nur 3.000mm), die Geschwindigkeit sollte bei 200 km/h liegen und ein Wagon 1.600 t befördern.
Das Projekt scheiterte dann letztendlich - noch bevor ein Prototyp entstand - wegen zu komplizierter Ausführung und an den hohen Kosten, die etwa vier Mal höher lagen, als bei einer Diesellok-Kombination gleicher Leistung.
Siehe auch:
- Code:
http://mmiwakoh.de/Eigene%20Webs/Railfun/Atomlokomotive.htm
Auch in Deutschland wurde von Krauss-Maffei Mitte der 1950er der Bau einer etwa 35 m langen Atomlok in Erwägung gezogen, das Design war eng mit der bekannten Diesellok V 200 verwandt. Das Studien-Projekt lief unter der Bezeichnung V400.
Prinzipiell werden Lokomotiven an den Achsen größtenteils elektrisch angetrieben. Der Atomreaktor hätte einen Generator zur Erzeugung elektrischer Energie angetrieben, der wiederum die Fahrmotoren an den Achsen angetrieben hätte. Die Energieerzeugung an Bord – ähnlich wie bei einer dieselelektrischen Lokomotive – verursacht jedoch hohes Gewicht. Zudem kann eine solche Motor-Generator-Kombination nicht so gleichmäßig beansprucht werden wie eine externe Energieerzeugung. Die Abkehr vom Prinzip der Erzeugung elektrischer Energie an Bord hatte jedoch vor allem Kostengründe.
Siehe mehr hierzu:
- Code:
http://www.castor.de/technik/atomkraft/7_1954/14_18.html
Das Krauss-Maffei-Projekt "Atom-Lokomotive V400" wurde zu den Akten gelegt und verschwand im Archiv.
Dort würde es noch heute schlummern, wenn der Leiter des "Aw Bonn" sich nicht erinnert hätte in seiner frühsten Jugend das "Hobby"-Heft 06/57 gelesen zu haben. Jedoch eine Lokomotive mit Kernenergie zu betreiben ist heutzutage nicht mehr angesagt. Aber eine Diesellok - auf Basis der V200 - mit über 5.000PS Leistung würde schon etwas hermachen.
War es Zufall oder Vorahnung ? - da standen doch wahrhaftig zwei V200 auf dem Lagergleis.
Es standen zwei Varianten zur Diskussion:

Durch eine Vorübung im Projekt V182 fiel die Entscheidung für die Variante ähnlich der "geplanten" V322.
Der Umbau war schnell geplant und durchgeführt, da die Vorgehensweise doch sehr an die der V182 erinnerte ...



... und nach kurzer Zeit rollte die Maschine vom Werkhof, zur ersten Probefahrt ...



... dabei traf sie auch ihre "Schwester" die V182 ...


... der Größenvergleich macht auch die "Mehr"-Leistung deutlich ....

lok1414- Forenguru
Re: V322 - ein Krauss-Maffei-Projekt
Hallo Wolfgang,
als bekennender Fan der V200 hast du eine schöne Variante mit den 3 Drehgestellen geschaffen.
Natürlich mit 4-fachen Dieselsound. Würde sich vorzüglich vor einem Erzzug (natürlich mindestens 20 Wagen) oder ähnlichem machen.

Gruß Klaus
als bekennender Fan der V200 hast du eine schöne Variante mit den 3 Drehgestellen geschaffen.
Natürlich mit 4-fachen Dieselsound. Würde sich vorzüglich vor einem Erzzug (natürlich mindestens 20 Wagen) oder ähnlichem machen.



Gruß Klaus
klaus.kl- Schneidmatten-Virtuose
Re: V322 - ein Krauss-Maffei-Projekt
Ohne Säge geht es nicht
Wann kommt das Uran zum Einsatz?
Sieht sehr interessant aus.

Wann kommt das Uran zum Einsatz?
Sieht sehr interessant aus.
eydumpfbacke- Forenguru
Re: V322 - ein Krauss-Maffei-Projekt
@Klaus: Ich denke, Krauss-Maffei hatte auch auch die Erzzüge vor Augen. Zumal ja ein Zug-Gewicht von 5.000t schon im Raum stand, aber die Doppelbespannung mit BR 44-Öl bei 4.000t an ihrer Leistung-Grenze war.
@Reinhart: Stimmt, ohne Säge scheint es bei mir nicht zu gehen.
Über die Wiederbelebung des "Kugelhaufen-Reaktors" sollte man nachdenken. Die Anwendung dieser Technologie wurde der BRD ja in den 80er Jahren von den transatlantischen Bündnisfreunden verboten. Warum? Man brauchte waffenfähiges Plutionium. Und der Kugelhaufen-Reaktor produziert, bzw. erbrütet, kein Plutonium. Im Gegenteil, der wandelt Plutonium zurück in Uran. Das Abfall eines Kugelhaufen-Reaktors ist schwachstrahlenes Material, das im Bereich der natürlichen Umweltstrahlung liegt ...G5-Strahlung ist da viel gefährlicher.
@Reinhart: Stimmt, ohne Säge scheint es bei mir nicht zu gehen.
Über die Wiederbelebung des "Kugelhaufen-Reaktors" sollte man nachdenken. Die Anwendung dieser Technologie wurde der BRD ja in den 80er Jahren von den transatlantischen Bündnisfreunden verboten. Warum? Man brauchte waffenfähiges Plutionium. Und der Kugelhaufen-Reaktor produziert, bzw. erbrütet, kein Plutonium. Im Gegenteil, der wandelt Plutonium zurück in Uran. Das Abfall eines Kugelhaufen-Reaktors ist schwachstrahlenes Material, das im Bereich der natürlichen Umweltstrahlung liegt ...G5-Strahlung ist da viel gefährlicher.
lok1414- Forenguru
Re: V322 - ein Krauss-Maffei-Projekt
lok1414 schrieb:@Reinhart: Stimmt, ohne Säge scheint es bei mir nicht zu gehen.
Die Ergebnisse überzeugen aber immer Exoten-Wolfgang



Glufamichel- Moderator
Re: V322 - ein Krauss-Maffei-Projekt
Hallo Wolfgang,
ein ganz sonderbares Projekt, aber die Doppellok sieht schon beeindruckend aus
Viele Grüße
Dieter
ein ganz sonderbares Projekt, aber die Doppellok sieht schon beeindruckend aus

Viele Grüße
Dieter
didibuch- Superkleber
Re: V322 - ein Krauss-Maffei-Projekt
Hallo Wolfgang
Solche projecte liebe ich. Eine machine "durch entwicklen" im eigenen werkstatt. Super. Gratuliere, und genieße die "leistungs ergebniße" im probefahrt
Ein schönes wochenende
Solche projecte liebe ich. Eine machine "durch entwicklen" im eigenen werkstatt. Super. Gratuliere, und genieße die "leistungs ergebniße" im probefahrt
Ein schönes wochenende
steef derosas- Schneidmatten-Virtuose
lok1414 mag diesen Beitrag

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