Meine Bonn - Dransdorfer - Kleinbahn (BDK)

In loser Folge werde ich hier Modelle und Informationen zu meiner fiktiven Kleinbahn (Maßstab 1:87, Regelspur) vorstellen. Wenn man direkt an der ehemaligen Vorgebirgsbahn Bonn Hbf – Köln-Barbarossa Platz (heute Stadtbahnlinie 18) und dem ehemaligen KBE-Güterbahnhof Bendenfeld in Bonn wohnt, ergibt sich schon eine gewisse Affinität.

Geschichtliches:
Die Bonn-Dransdorfer-Kleinbahn (BDK) ist als Verbindungsbahn konzipiert zwischen der Staatsbahn und den Strecken der Köln-Bonner-Eisenbahn (KBE) "Vorgebirgsbahn" und "Rheinuferbahn". Eine Anbindung an die "Euskirchener Kreisbahnen" und die "Dürener Kreisbahn" war einmal angedacht. Die Wirren des Zweiten Weltkrieges machte die Pläne aber zunichte. Die betriebliche Grundlage der BDK bildete der Transport landwirtschaftlicher Produkte aus dem Vorgebirge und der linksrheinischen Tiefebene in den Wirtschaftsraum Köln – Bonn. Im Volksmund wurden die Züge daher auch liebevoll als „Kappes-Express“ bezeichnet. Ein Personentransport fand nur in untergeordnetem Umfang statt. Der Bau der Raffinerien in Wesseling (1937) und Godorf (1960) sorgte für weiteren wirtschaftlichen Auftrieb und zusätzliche Aufgaben.

In den Ortschaften waren die Gleise im Straßenniveau verlegt, ähnlich der Straßenbahn. Durch die teilweise sehr engen Kurven wurden die Wagen und die Lok über Kuppelstangen verbunden, die Geschwindigkeit war daher auch auf max 10 km/h beschränkt. Die normalen Kuppeleinrichtungen wurden nur bei Überlandfahrten benutzt.

In den Anfängen wurden die Züge mit C-gekuppelten Tender-Dampflokomotiven befördert. Mit der Elektrifizierung der KBE-Strecken zog auch bei der BDK die Moderne ein. E-Lokomotiven verdrängten die Dampfer von den Strecken.

Genug der Vorrede, hier nun zu den Modellen (von denen es aber nicht immer einen Baubericht geben wird). Einige Modell habe ich ja schon im Rahmen anderer Bauberichte vorgestellt. Um die ursprünglichen Berichte nicht zu zerreißen, kommen die gezeigten Modelle teilweise hier noch einmal.

Schwere E-Lok Nr. 4 ...
sie ist der neuste Zugang der Kleinbahn ...




An der Erstellung der Lok waren beteiligt die Firmen LIMA, Jouef, Revell, Evergreen und das "AW Bonn" in Dransdorf.

Die hat was von den Maschinen der Barmer Bergbahn.. aber warum keine Stoßvorrichtung? Kommt die noch?

Kupplung und Puffer kommt noch ... war zu schnell mit der Knipse ....

Hallo Wolfgang,

als ich ins Rheinland kam und so 1978/79 erstmals mit der KBE in Gestalt der Vorgebirgsbahn Bekanntschaft machte, muss die BDK wohl schon Geschichte gewesen sein. Bedauerlich, aber ich Deine weiteren lokalhistorischen Forschungs- und Modellbauergebnisse mit umso größerem Vergnügen verfolgen. Immerhin 17 Jahre habe ich der genannnten "linksrheinischen Tiefebene" (genauer: Brühl-Schwadorf) mittendrin im Kappesanbau gelebt. Wie wäre das schön gewesen, die Züge der BDK statt der röhrenden Trecker-Hängerzüge über die Felder rumpeln zu sehen. Gerade die Klein-, Neben- und Schmalspurbahnen sind (waren?) doch das Salz in der Suppe. Wie wusste schon Opa Hoppenstedt: "Früher war mehr Lametta."

Schöne Grüße
Andreas

Guten Morgen Andreas.
Als ich im Sommer 1969 in die (Vor-)Eifel verlegt wurde gab es noch allenthalben Reste der Euskirchener Kreisbahnen (z.B. die Ton-Bahn in Satzvey) mit ihren Werksanschlüssen (z.B. die letzte Brikett-Fabrik in Zülpich). In der Freizeit hat es mich dann auch immer wieder ins Vorgebirge gezogen. Die "Silberpfeile", die stets als Eilzüge fuhren, waren einfach ein Muss. Da ich ja jetzt in dem Umfeld wohne, reifte seit geraumer Zeit der Gedanke an eine (fiktive) Bonn-Dransdorfer-Kleinbahn heran - genau, um "den röhrenden Trecker-Hängerzügen" etwas entgegen zu setzen.

Tja - die "Silberpfeile" ,, die waren leider schon abgestellt, als ich anfing, auch die NBE als Fotoobjekt zu erkennen.. Mir blieben "nur" die letzten ET..
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t3599-besuche-bei-der-kbe-in-koln

Für die "Nichteisenbahner" - DAS waren die Silberpfeile:

Code:

https://de.wikipedia.org/wiki/KBE_ET_201%E2%80%A6ET_212

... die Zug- und Stoßeinrichtungen sind angebracht:





Zur Farbgebung und Beschriftung muss ich mir mal Gedanken machen. Vielleicht: Gehäuse beige, Rahmen dunkelgrün, Dach umbrabraun? ... und die Eigentümerbeschriftung in dunkelgrüner Schattenschrift?

Hallo Wolfgang,

schöne Bilder.

Ich bewundere immer wieder Dein Präsentationsbrett! Einfach schön, wenn Modelle in ihrem natürlichen Beritt gezeigt werden.

Beste Grüße aus der Hauptstadt in die Bundesstadt

von Andy

Meine Bonn-Dransdorfer-Kleinbahn hat ein neues Fahrzeug bekommen. Es stammt aus "Wehrmachts"-beständen, ist grundüberholt und in zivilem Livree ...

Vermutlich letzter Einsatzort im schweren Rangierbetrieb zwischen der Mun-Fertigung in Reichenbach und dem Güter-Bf Westhausen....



Es ist ein ex Daimler-Benz L 10000 mit verkürztem Fahrwerk, umgebaut als Schienenfahrzeug ...

mit 3 Achsen auf der Schiene? DAS ist mal was anderes, die Variante mit 2 Achsen gab es doch sogar mal als Bausatz von Günther oder so..
Basis Wiking? Hat der Kleine auch nen Motor?

@Frank: Auf der Suche nach Bildern zum "Amerikaner" VT 633.8 sah ich ein Bild von einem 3-achigen Schienen-Lkw in einem süddeutschen Depot der US Armee. Das war allerdings ein US-Truck. Später dann fand ich Beispiele bei der tschechische Bahn (Fabr. Skoda). Warum soll es nicht auch bei der DR einen 3-Achser geben haben. Denn bei seinem Einsatz in Westhausen hätte er vom Bahnhof bis zur Mun-Fabrik eine ordentliche Steigung überwinden müssen (diese Anschlußbahn gab es tatsächlich).

Und nein, der Schienen-Lkw ist derzeit nicht angetrieben. Hatte ich auch nie geplant.

Basis ist ein Wiking "DB L 10000". Hatte auch schon überlegt einen Faun ober ein Kälble 3-achsig zu bauen. War mir aber - ehrlich gesagt - zu teuer.

Der Eine oder Andere wird sich sicherlich gefragt haben warum ich den Nickname "lok1414" gewählt habe, hier ist die Antwort .... 60 Jahre zurück ....

Code:

https://www.youtube.com/watch?v=5qiBkRbYwGs

Hallo Wolfgang,

sind die Abenteuer der 1414 gar als LP bei "Europa" erschienen? Jedenfalls, solche Geschichten zaubern dem geneigten Zuhörer ein seliges Lächeln aufs Gesicht und lassen ihn sich schlagartig um viele Jahre jünger fühlen.

Einen hübschen LKW hast Du übrigens auf die Schienen gestellt. In jungen Jahren habe ich mir oft vorgestellt, wie es wäre, mit dem PKW auf Schienen zu reisen. Nun, Draisinen mag ich immer noch sehr, und der Schi-Stra-Bus von Brekina ist immer noch ein Traum...

Schöne Grüße
Andreas

Hi Andreas,
so mit 10... 12 Jahren bekam ich damals zum Geburtstag die Single "Lok 1414 geht auf Urlaub" geschenkt. Ich habe die abgedudelt und abgedudelt, bis nach Jahren nur noch Kratzen zu hören war. DAS hat mich für den Rest des Lebens geprägt.

Die BDK bekommt einen neuen Wagen.
Der Betriebsleiter hat Teile eines alten Kühl-Wagens in Italien entdeckt und gleich den Plan geschmiedet daraus einen Wagen für die allmorgendlichen Milch-Transporte zu basteln ...

So sah der Wagen aus, als er zugestellt wurde ...



... und kurze Zeit später ...




Jetzt muß nur noch ein passendes Fahrwerk her ...

Da wird aber wenig Milch getrunken Meine KFE hat wenigsten einen Tankwagen..
Ist das der alte Pikowagen?

@Frank: Dat Milsch is för dat Pänz, das "Rheinische Frohgemüt" braucht frisches Kölsch!

... und ja! Das ist Resteverwertung (siehe Bild 1 in #15) mit nachhaltiger Wertschöpfung.

Manchmal geht es sehr schnell ... man sucht und findet ...

... das passende Fahrwerk mit einem Achsstand von 2,35 m (27 mm) und einer LüP von 6,60 m (76 mm) ...




... zwei Puffer



... geeignete Radsätze von 650 mm (7,5 mm) unter gebaut ...





... fertig ist das Fahrwerk ...



Jetzt kann die Frischmilch aus der Eifel auch per Bahn abgeholt werden ...





Wer dabei war, der hat den Bau des Fahrwerks in Echt-Zeit mitverfolgen können.

Hallo Wolfgang,

mit seinem "Zyklopenpuffer" und den verwegenen Überhängen sieht der Wagen gut aus
Aber wenn man sich die alten Wagen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ansieht, dann war das tatsächlich mal so: kurze Achsstände und teilweise beachtliche Überhänge. Man traute der Kurvenläufigkeit nicht so recht, die Geschwindigkeiten waren niedrig, die Wagen leicht, und rangieren konnte man per Hand. Gerade bei solchen Einzelwagen.
Bin dann auf Deinen Tipo FF aus dem größeren Rest gespannt.

@Steffen: "Zyklopenpuffer", die Bezeichnung find ich gut und .... irgendwie doch treffend.
Ähnlich wie bei den Schmalspurbahnen ist auch bei den Kleinbahnen "erlaubt was gefällt".

Ja, mal sehen was ich mit den "größeren Resten", die nach dem Umbau geblieben sind, mache. Der Tipo FF der FS wäre nicht schlecht ...

Ein neues Dach braucht der Wagen noch ...

5 Stück Papierstreifen á 15mm mit 2 mm Überdeckung ergibt ein neues Dach mit gesandeten Asphaltbahnen:

Den Abschluß der Fertigungsarbeiten bilden wie immer die "Kleinteile" ...

... U-Profile zur Stabilisierung der Seitenwände



... Rangierertritt - und Haltestange



Fertig ist der Milchwagen der BDK.
Vielleicht kommt ja noch ein zweiter dazu ... ggf. mit Bremserhaus

Machst Du da noch neue Decals drauf, bzw. lackierst Du den noch neu?
So mit der "Schnaps"aufschrift könnten doch die Kölner Muttis etwas entsetzt sein, wenn die Milch DAMIT geliefert wird.
(ohne Flachs, der ist so sauber zusammengesetzt, der würde auch als gealterter Wagen durchgehen)

Das Dach sieht ja mal richtig gut aus ... und so kann man die Ecken ausbessern, die bei den Piko-Wagen gerne mal wegbrechen.

@Frank: Ich habe für die BDK mittlerweile einen O-Wagen, zwei G-Wagen, einen Selbstentlader (für Schotter) und zwei Kesselwagen, die nach dem gleichen Muster "aus Resten" entstanden sind. Bei Gelegenheit werde ich neue Decals fertigen lassen (nur Längen- und Gewichtsangaben, Betriebs-Nummer und Eigentümer-Kennzeichnung) damit sie auch ein Zuhause haben.

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@Steffen: Leben wir Modellbahn-Selbst-und Umbauer nicht vom Ungewöhnlichen; Standard kann jeder. Die Methode funktioniert hier, an einem anderen Wagen braucht´s vielleicht eine völlig andere Idee.

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Hier nun der Wagen, der vor Jahren "den Stein ins Rollen" brachte diese "arg" kurzen Wagen zu bauen, die ich sonst nur aus Epoche I kannte ...





Das ist ein englischer G-Wagen aus einem Airfix-/Rosebud Kitmaster-Bausatz in Spur 00. Eigentlich ist der Wagen um 15% zu groß gegenüber Spur H0. Doch dadurch, dass das englische Lichtraumprofil (etwa um den gleichen Wert) kleiner ist wie das Kontinentale, wird die Differenz kompensiert (Was auch hinter dem Konzept der Spur OO steckt) ...



Der Höhenunterschied ist der Tatsache geschuldet, daß der engl. Wagen noch seine normalen 12mm-Räder hat, der "Milchwagen" jedoch schon die 7,5mm-Räder.