Hanauer Kleinbahn (Hanau - Langenselbold bzw. Hüttengesäß) in H0
+4
Babbedeckel-Tommy
Glufamichel
JesusBelzheim
lok1414
8 verfasser
Seite 1 von 1
Hanauer Kleinbahn (Hanau - Langenselbold bzw. Hüttengesäß) in H0
An einer anderen Stelle hatte ich die Hanauer Kleinbahn hier schon einmal erwähnt und das Bahnhofsmodul ist als Stellplatz und Hintergrundmotiv meiner Modelle einigen schon bekannt. Das Bahnhofsmodul "Langendiebach" und ein weiteres Modul "Rückinger Weiche" habe ich mal für den Geschichtsverein Erlensee gebaut. Es sollte an die eisenbahntechnische Geschichte des Ortes erinnern. Ob die beiden Module noch existieren - keine Ahnung...! Aber ich glaube beiden, dem Original und dem Modell, war kein langes Leben vergönnt. Das Original hatte nur von 1896 bis 1931 bestand. Wer mehr lesen will mag mal unter "Hanauer Kleinbahn" googeln. Das rollende Material war bescheiden - soviel sei hier vermerkt - und bestand aus 3 - 4 Lokomotiven vom Typ pr.T3, die Personenwagen waren die sogenannten "Donnerbüchsen" und der Güterverkehr wurde mit 2-achigen Wagen bewerkstelligt.
Das Hauptgüteraufkommen waren landwirtschaftliche Güter aus dem Umland in Richtung Hanau, und umgekehrt im wesentlichen Holz für einen Zigarrenkistenfarbrik im Langendiebach und Kohle für das örtliche lokalbetriebene Elektrizitätswerk.
Das Modul hatte eine Größe von 0,5 x 2 m, genug, um masstäblich die Gleisanlage von der Einfahrts- bis zur Ausfahrtsweiche aufzunehmen. Hier nun einige Ansichten von der Gleisseite.




.. die Straßenansicht:

... und so sieht das Bahnhofsgebäude heute aus. Das Bahnhofsgelände ist längst überbaut und kaum einer der Anwohner der heutigen "Rosenstraße" wird wissen woauf sein Wohnhaus steht:

Das Hauptgüteraufkommen waren landwirtschaftliche Güter aus dem Umland in Richtung Hanau, und umgekehrt im wesentlichen Holz für einen Zigarrenkistenfarbrik im Langendiebach und Kohle für das örtliche lokalbetriebene Elektrizitätswerk.
Das Modul hatte eine Größe von 0,5 x 2 m, genug, um masstäblich die Gleisanlage von der Einfahrts- bis zur Ausfahrtsweiche aufzunehmen. Hier nun einige Ansichten von der Gleisseite.




.. die Straßenansicht:

... und so sieht das Bahnhofsgebäude heute aus. Das Bahnhofsgelände ist längst überbaut und kaum einer der Anwohner der heutigen "Rosenstraße" wird wissen woauf sein Wohnhaus steht:

lok1414- Alleskleber
Re: Hanauer Kleinbahn (Hanau - Langenselbold bzw. Hüttengesäß) in H0
Das sieht richtig klasse aus Wolfgang

JesusBelzheim- Moderator
Re: Hanauer Kleinbahn (Hanau - Langenselbold bzw. Hüttengesäß) in H0
Hier nun der 2. Teil und ein zweites Modul (0,5 x 1 meter), das einen weiteren markenten Punkt der Kleinbahn zeigt: die Rückinger Weiche So benannt nach der nahegelegenen Ortschaft Rückingen (heute ein Ortsteil der Stadt Erlensee).
Hier trennte sich die von Hanau kommende Strecke in den Streckenast nach Langenselbold und den nach Hüttengesäß. Die Weiche wurde in der Anfangszeit von einem Weichenwärter bedient, der sein Domiziel in einer kleinen Holzhütte (ein Stuhl, ein Schreibtisch, ein Spint und ein Kohleofen) direkt neben der Weiche hatte. In späterer Zeit wurde die Weiche dann vom Zugpersonal - meistens vom Zugführer - bedient.
Die nachfolgenden Bilder 1 und 2 zeigen einen typischen Personenzug aus Richtung Hanau kommend beim Queren der Landstraße auf der Fahrt in Richtung Hüttengesäß über Langendiebach. Die Station Langendiebach wird der Zug in wenigen Minuten errreicht haben.


An der "Rückinger Weiche" war nicht nur die Streckentrennung der Kleinbahn. Von hier zweigte auch von der Landstraße (heute B40) der Weg nach Langendiebach (nach oben) und Rückingen (nach unter über die Brücke) ab. Die "ruhige" Landstraße war bis in die Neuzeit Teil der Handelsstraße Frankfurt - Leipzig und damit Teil der mittelalterlichen Fernhandelsstraße "Via Regia" von Paris nach Novgorod. Eine funktionierende EU gab es schon vor über 500 Jahren (ohne "Angie", Holland, Berlusconi, EURO oder Zentralbank).

Bild 4 zeigt den über Langendiebach nach Hüttengesäß führenden Streckenast. Ab hier führt die Strecke für die nächsten 2 km durch ein meist feuchtes Gelände, das zwar heute bebaut, aber immer noch den Flurnamen Kreuzweiher trägt. Da die Gleise der Strecke, aus Kostengründen, nicht eingeschottert sondern nur in Sand gelegt waren, ereigneten sich auf diesem Streckenabschnitt auch die meisten Entgleisungen durch Gleisverwerfungen.

Auf Bild 5 kann man den Streckenläufer sehen, der aus Langenselbold über Rückingen kommend, die Gleise inspiziert. Er wird wohl alle Hände voll zu tun gehabt haben, mit dem nachziehen der Gleisschrauben, denn für den Bau der Strecke wurde gebrauchtes Material verwendet (Recycling ist also keine Erfindung unserer Tage) was immer wieder auch zu längeren Betriebstörungen und letztendlich auch zur Stillegung der Kleinbahn führte.

Auf dem folgenden 6. Bild befindet sich ein typischer Güterzug aus Richtung Langenselbold kommend auf seiner Fahrt nach Hanau unmittelbar vor der Streckentrennung. Hier macht die sonst gerade Gleisführung einen langgezogenen Bogen und umfährt dadurch die Ruinen eines Römischen Kastells.

Die Landstraße, die neben den Gleisen parallel verläuft, gibt es immer noch. Es ist die B40, die nach weiteren 5 km in die A66, in Richtung Fulda, übergeht. Die Ruinen des Römischen (Kohorten-) Kastells befinden sich heute unter einer Hochhaussiedlung, der frühen 1970er Jahre.
Hier trennte sich die von Hanau kommende Strecke in den Streckenast nach Langenselbold und den nach Hüttengesäß. Die Weiche wurde in der Anfangszeit von einem Weichenwärter bedient, der sein Domiziel in einer kleinen Holzhütte (ein Stuhl, ein Schreibtisch, ein Spint und ein Kohleofen) direkt neben der Weiche hatte. In späterer Zeit wurde die Weiche dann vom Zugpersonal - meistens vom Zugführer - bedient.
Die nachfolgenden Bilder 1 und 2 zeigen einen typischen Personenzug aus Richtung Hanau kommend beim Queren der Landstraße auf der Fahrt in Richtung Hüttengesäß über Langendiebach. Die Station Langendiebach wird der Zug in wenigen Minuten errreicht haben.


An der "Rückinger Weiche" war nicht nur die Streckentrennung der Kleinbahn. Von hier zweigte auch von der Landstraße (heute B40) der Weg nach Langendiebach (nach oben) und Rückingen (nach unter über die Brücke) ab. Die "ruhige" Landstraße war bis in die Neuzeit Teil der Handelsstraße Frankfurt - Leipzig und damit Teil der mittelalterlichen Fernhandelsstraße "Via Regia" von Paris nach Novgorod. Eine funktionierende EU gab es schon vor über 500 Jahren (ohne "Angie", Holland, Berlusconi, EURO oder Zentralbank).

Bild 4 zeigt den über Langendiebach nach Hüttengesäß führenden Streckenast. Ab hier führt die Strecke für die nächsten 2 km durch ein meist feuchtes Gelände, das zwar heute bebaut, aber immer noch den Flurnamen Kreuzweiher trägt. Da die Gleise der Strecke, aus Kostengründen, nicht eingeschottert sondern nur in Sand gelegt waren, ereigneten sich auf diesem Streckenabschnitt auch die meisten Entgleisungen durch Gleisverwerfungen.

Auf Bild 5 kann man den Streckenläufer sehen, der aus Langenselbold über Rückingen kommend, die Gleise inspiziert. Er wird wohl alle Hände voll zu tun gehabt haben, mit dem nachziehen der Gleisschrauben, denn für den Bau der Strecke wurde gebrauchtes Material verwendet (Recycling ist also keine Erfindung unserer Tage) was immer wieder auch zu längeren Betriebstörungen und letztendlich auch zur Stillegung der Kleinbahn führte.

Auf dem folgenden 6. Bild befindet sich ein typischer Güterzug aus Richtung Langenselbold kommend auf seiner Fahrt nach Hanau unmittelbar vor der Streckentrennung. Hier macht die sonst gerade Gleisführung einen langgezogenen Bogen und umfährt dadurch die Ruinen eines Römischen Kastells.

Die Landstraße, die neben den Gleisen parallel verläuft, gibt es immer noch. Es ist die B40, die nach weiteren 5 km in die A66, in Richtung Fulda, übergeht. Die Ruinen des Römischen (Kohorten-) Kastells befinden sich heute unter einer Hochhaussiedlung, der frühen 1970er Jahre.
lok1414- Alleskleber
Re: Hanauer Kleinbahn (Hanau - Langenselbold bzw. Hüttengesäß) in H0
Hallo Wolfgang,
diese Module sehen fantastisch aus.Auch der geschichtliche und räumliche hintergrund ist interessant.Dankeschön!Bei solchen Bildern immer ein Zuschauer der ersten Reihe.....
diese Module sehen fantastisch aus.Auch der geschichtliche und räumliche hintergrund ist interessant.Dankeschön!Bei solchen Bildern immer ein Zuschauer der ersten Reihe.....
Glufamichel- Moderator
Re: Hanauer Kleinbahn (Hanau - Langenselbold bzw. Hüttengesäß) in H0
Hallo Wolfgang,
die Landschaft ist wirklich 1A!
die Landschaft ist wirklich 1A!


Babbedeckel-Tommy- Klebt besser als Sekundenkleber
Re: Hanauer Kleinbahn (Hanau - Langenselbold bzw. Hüttengesäß) in H0
Wie ich gerade sehe und mich erinnere: Die Güterwagen, die sind nicht käuflich zu erwerben gewesen. Sie entstanden aus Resin-"Gießresten" anderer Güterwagen, die ich mal gebaut hatte.
Lieber Admin/Moderator, hab´den Maßstab auch hier vergessen. Setze deshalb in die Überschrift noch "...in H0".
Danke
Kein Thema - erledigt.
Frank/Admin
Lieber Admin/Moderator, hab´den Maßstab auch hier vergessen. Setze deshalb in die Überschrift noch "...in H0".
Danke
Kein Thema - erledigt.
Frank/Admin
lok1414- Alleskleber
Re: Hanauer Kleinbahn (Hanau - Langenselbold bzw. Hüttengesäß) in H0
Hallo Wolfgang,
das ist Modellbahn zum Träumen. Kleine Bahn, aber große Klasse!
Gruß
Andreas
das ist Modellbahn zum Träumen. Kleine Bahn, aber große Klasse!

Gruß
Andreas
OldieAndi- Teilefinder
Re: Hanauer Kleinbahn (Hanau - Langenselbold bzw. Hüttengesäß) in H0
Hallo Wolfgang,
vor ein paar Jahren hatte ich mich auch intensiver mit der Hanauer Kleinbahn beschäftigt.

Die Spur-0-Anlage hätte das Empfangsgebäude als Halbrelief dargestellt. Ebenso hätte die oben eingezeichnete Ladestraße nur zur Hälfte auf die 4,20 x 0,85 m große Anlage gepasst. Der Grund warum ich den Bahnhof nicht gebaut habe: Die Fahrwege beim Rangieren waren mir zu lang. Aber unter anderem deine Module hatten mich inspiriert, dieses Projekt anzugehen.

Hier ein Bild des probeweisen Auslegens der Gleise (eine Weiche fehlte allerdings noch). Der Prellbock vorne ist provisorisch an dem Gleis an das der Schattenbahnhof anschließen sollte
Danke für die schönen Module, die du in diesem Thread vorgestellt hast.
Viele Grüße,
Thorsten
vor ein paar Jahren hatte ich mich auch intensiver mit der Hanauer Kleinbahn beschäftigt.
- Code:
www.graf-vlad.de/inhalt/industriekultur/eisenbahn/hanauer-kleinbahn.html

Die Spur-0-Anlage hätte das Empfangsgebäude als Halbrelief dargestellt. Ebenso hätte die oben eingezeichnete Ladestraße nur zur Hälfte auf die 4,20 x 0,85 m große Anlage gepasst. Der Grund warum ich den Bahnhof nicht gebaut habe: Die Fahrwege beim Rangieren waren mir zu lang. Aber unter anderem deine Module hatten mich inspiriert, dieses Projekt anzugehen.

Hier ein Bild des probeweisen Auslegens der Gleise (eine Weiche fehlte allerdings noch). Der Prellbock vorne ist provisorisch an dem Gleis an das der Schattenbahnhof anschließen sollte
Danke für die schönen Module, die du in diesem Thread vorgestellt hast.
Viele Grüße,
Thorsten
Zuletzt von JesusBelzheim am Sa 29 Jun 2013, 15:15 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Direktlink kodiert)
Simplicissimus- Mitglied
Re: Hanauer Kleinbahn (Hanau - Langenselbold bzw. Hüttengesäß) in H0
Hallo Thorsten
Bitte keine Direktlinks einstellen
Bitte keine Direktlinks einstellen
JesusBelzheim- Moderator
Re: Hanauer Kleinbahn (Hanau - Langenselbold bzw. Hüttengesäß) in H0
Oh sorry, ich hatte das so verstanden, dass das nur für andere Foren gilt!JesusBelzheim schrieb:Hallo Thorsten
Bitte keine Direktlinks einstellen

Viele Grüße,
Thorsten
Simplicissimus- Mitglied
Re: Hanauer Kleinbahn (Hanau - Langenselbold bzw. Hüttengesäß) in H0
Hallo Thorsten
Es sind nur Direktlinks in unserem Forum erlaubt
https://www.der-lustige-modellbauer.com/t4062-links-im-forum-bitte-kodieren#279576
Es sind nur Direktlinks in unserem Forum erlaubt

https://www.der-lustige-modellbauer.com/t4062-links-im-forum-bitte-kodieren#279576
JesusBelzheim- Moderator
Re: Hanauer Kleinbahn (Hanau - Langenselbold bzw. Hüttengesäß) in H0
Oh, die Seite hatte ich noch nicht gesehen. Ich werde mich in Zukunft dran halten.
Viele Grüße,
Thorsten
Viele Grüße,
Thorsten
Simplicissimus- Mitglied
Re: Hanauer Kleinbahn (Hanau - Langenselbold bzw. Hüttengesäß) in H0
Kein problem Thorsten
Man kann nicht immer gleich alles wissen
Man kann nicht immer gleich alles wissen

JesusBelzheim- Moderator
Re: Hanauer Kleinbahn (Hanau - Langenselbold bzw. Hüttengesäß) in H0
der Modellbau, der sich geschichtlich-
historisch und heimatkundlich beschäftigt
ist was ganz, ganz tolles.......
Wolfgang, ich bin echt hin und weg....
sehr schön.....
das Wissen um diese Dinge zu erhalten ist
ausgesprochen wichtig.....
und vor allem von der Ausführung her...allererste Sahne.
liebe Grüße
vom Ossi:)
historisch und heimatkundlich beschäftigt
ist was ganz, ganz tolles.......
Wolfgang, ich bin echt hin und weg....
sehr schön.....
das Wissen um diese Dinge zu erhalten ist
ausgesprochen wichtig.....
und vor allem von der Ausführung her...allererste Sahne.
liebe Grüße
vom Ossi:)
Figurbetont- Allesleser
Re: Hanauer Kleinbahn (Hanau - Langenselbold bzw. Hüttengesäß) in H0
Hallo Wolfgang
mal wieder ein schöner Beitrag von dir.
Natürlich
@ an Thorsten ....
schön das man dich jetzt hier auch sieht
mfG
Jürgen(S)
mal wieder ein schöner Beitrag von dir.
Natürlich

@ an Thorsten ....
schön das man dich jetzt hier auch sieht
mfG
Jürgen(S)
Jürgen(S)- Forenbotschafter
Re: Hanauer Kleinbahn (Hanau - Langenselbold bzw. Hüttengesäß) in H0
Hallo Jürgen (S),
ich hatte mir schon länger überlegt, hier mal reinzuschnuppern (hast ja auch unterschwellig mit deinen Beiträgen Werbung gemacht ;-) ). Als ich über google den Beitrag über die Hanauer Kleinbahn gefunden habe, war das eigentlich unumgänglich! ;-)
Viele Grüße,
Thorsten
ich hatte mir schon länger überlegt, hier mal reinzuschnuppern (hast ja auch unterschwellig mit deinen Beiträgen Werbung gemacht ;-) ). Als ich über google den Beitrag über die Hanauer Kleinbahn gefunden habe, war das eigentlich unumgänglich! ;-)
Viele Grüße,
Thorsten
Simplicissimus- Mitglied

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