Der lustige Modellbauer
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Ju 88 C-6 der III.(F) NJG 2 _3U+FH_Jun 1944 1:48

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Beitrag von lok1414 Di 05 Feb 2013, 08:39

Wenige hundert Meter von meinem ex-Haus in Erlensee (bei Hanau) war der ehemalige Luftwaffen-Fliegerhorst Langendiebach. In seiner fast 70-jährigen Geschichte spielt die Nachtjagd ein wesentliches Kapitel. So war bis Juni 1944 auch die Ju 88C-6 mit der Kennung 3U+FH der III.(F) NJG2 dort stationiert.

Sie haben diesen Feindflug mit ihrer Ju88 überlebt. Der Pilot und sein Co in der typischen Fliegerbekleidung mit der gelben Rettungsweste, der Bordmechaniker ist offensichtlich noch an Bord und überprüft die Waffen - für den nächsten Flug.
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Diese Ju 88C-6 war noch nicht mit der "schrägen Musik", der typischen Nachtjagdbewaffnung ausgerüstet. Statt dieser gefürchteten doppelten 30mm-Kanone, war sie mit einer verhältnismäßig leichten Bewaffnung unterwegs und mußte den Gegner im direkt Anflug angreifen. Die MG´s in der Bodenwanne und der hinteren Kanzel dienten nur der Verteidigung.
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Das "F" in der Truppenbezeichnung bedeutet Fern-Nachtjagd. Diese Maschinen waren mit zusätzlichen Treibstoffbehältern ausgerüstet, die sich in Behältern unter den Tragflächen und im ehemaligen Bombenschacht befanden. Damit reichte der Treibstoff für den Flug bis zu den RAF-Fliegerhorsten auf der Britischen Insel und zurück ... aber manchmal auch nicht wie die Chronik des Fliegerhorstet zu berichten weiss. Zwei Maschinen erreichten ihren Heimatstützpunkt nicht mehr. Bei einer - nur 2 km vor dem Ziel - war ein Totalverlust zu verzeichnen, bei dem auch die dreiköpfige Besatzung ihr Leben ließ. Die andere wurde unsanft in einen Acker gesetzt. Die Maschine war hin, aber die Besatzung überlebte.

Auf den Foto sieht man die Zusatz-Tanks unter den Flächen bzw. im ex-Bombenschaft.
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Auf diesem Bild sieht man noch eine Besonderheit der Fern-Nachtjäger. Im hinteren Rumpfteil befindet sich ein Behälter mit dem Schlauchboot. Dieser konnte mittels Reißleine geöffnet werden, wenn dem Pilot eine geglückte Wasserung gelungen war....
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Drei Monate bevor amerikanische Truppen den Fliegerhost - kampflos - im März 1945 eroberten, wurden die letzen Nachtjäger nach Pocking verlegt. Den Amerikanern fiel ein fast leerer Fliegerhost in die Hände. Fast!- denn gut getarnt standen zwei nicht-einsatzfähige Me 262 in den Wäldern, die nach einem glücklosen Einsatz auf die "Brücke von Remagen" hier notgelandet waren und auf der Rasenpiste von Langendiebach nicht starten konnten. 5km weiter in Großostheim hätten sie es besser getroffen, die hatten eine Betonpiste (heute noch vorhanden als Teil der B 469, genannt "das lange Handtuch").
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Beitrag von Gast Di 05 Feb 2013, 09:50

Klasse gebaut schön angemalt Die Erklährung der Bewaffnung hervorragend.
Die Historie dazu wunderbar.
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Beitrag von Trencher Di 12 Feb 2013, 14:42

Also von "hinten unten" angreifen und hoffen, daß der Bordschütze so kurz vor daheim nicht mehr ganz so wachsam ist... shocked

Sauber gemacht, Wolfgang. Klasse in Szene gesetzt und mit interessanter Hintergrundgeschichte versehen! Bravo
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Beitrag von lok1414 Di 12 Feb 2013, 15:55

@Trencher
Die Luftwaffen-(Fern-) Nachtjäger griffen in den "Sammelräumen" der RAF an, die "normalen" Nachtjäger flogen ihre Angriffe in den Anflugsektoren. Anfangs über Belgien, den Niederlanden und der Nordsee.

Die RAF-Nachtjäger griffen heimkehrende Nachtjäger immer im Landeanflug an, da dann auch die Landebahnbefeuerung eingeschaltet war. Nachtjäger wie Lent oder Schnaufer landeten meist bei abgedunkelter Landebahn. Einen RAF-Nachtjäger hatte auch die Flak vom Fliegerhorst Langendiebach erwischt, der ist dann auf dem Notlandeplatz Langeselbold gelandet.
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Beitrag von heureka69 Di 12 Feb 2013, 17:31

Hallo Wolfgang,

eine Maßstabsangabe wäre bei Deinen tollen Modellen noch interessant oder habe ich die einfach übersehen?

Markus
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Beitrag von lok1414 Mi 13 Feb 2013, 07:19

@Markus: Ups - hab´ ich ja total vergessen.

Alle Flieger - äh ich meine Flugzeugmodelle - sind im Maßstab 1:48
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Beitrag von JesusBelzheim Mi 13 Feb 2013, 07:34

Hallo Wolfgang
Ich habe es in der ueberschrift eingefuegt Very Happy
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Beitrag von lok1414 Mi 13 Feb 2013, 08:32

Danke!
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Beitrag von Rouper Mi 13 Feb 2013, 09:15

Moin Wolfgang, Winker Hello

gute Beschreibung und ein tolles Modell mit einer sehr Realen Alterung. Bravo
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Beitrag von Trencher Mi 13 Feb 2013, 09:26

lok1414 schrieb:@Trencher
Die Luftwaffen-(Fern-) Nachtjäger griffen in den "Sammelräumen" der RAF an, die "normalen" Nachtjäger flogen ihre Angriffe in den Anflugsektoren. Anfangs über Belgien, den Niederlanden und der Nordsee.

Als junger Bursch' habe ich ein Lieblingsbuch gehabt: "Die Nacht, in der die Bomber starben", von Martin Middlebrook. Hierbei wurde einersets an einem Bombenangriff auf Nürnberg am 31.03.1944 (mit bekanntermaßen katastrophalem Ausgang für die R.A.F.) die Organisation des Bomberkommandos der R.A.F. im Frühjahr 1944 beleuchtet, andererseits die Funktionsweise der deutschen Nachtjagd ("Wilde Sau" - "Zahme Sau" - mit/ohne "schräge Musik" - Fernnachtjagd) erläutert. Abgerundet wurde das ganze mit zahlreichen Zeugenaussagen. Obwohl das Buch schon 40 Jahre auf dem Buckel hat ist es immer noch sehr informativ...
Hierbei wurde zumindest eine Lancaster bei ihrem Landeanflug auf ihren Flugplatz in Lincolnshire böse gerupft: Positionslichter an - Licht im Heckturm an - verringerte Wachsamkeit. Zwei lange Feuerstöße. Heckschütze verwundet. Die unbekannte Ju-88 entkam, die Lancaster mußte notlanden...

lok1414 schrieb:
Die RAF-Nachtjäger griffen heimkehrende Nachtjäger immer im Landeanflug an, da dann auch die Landebahnbefeuerung eingeschaltet war. Nachtjäger wie Lent oder Schnaufer landeten meist bei abgedunkelter Landebahn. Einen RAF-Nachtjäger hatte auch die Flak vom Fliegerhorst Langendiebach erwischt, der ist dann auf dem Notlandeplatz Langeselbold gelandet.

Manchmal gelang es den Intruder-Mosquitos, durch Störung der Sychronisation ihrer Motoren den Deutschen vorzugaukeln, es sei einer ihrer Nachtjäger. Das sollte die Deutschen dazu verleiten, die Landebahnbefeuerung kurz einzuschalten. 1944 war der Trick jedoch schon ziemlich alt...
Was passierte dann mit dem Intruder? Wurde der dann dem Zirkus Rosarius einverleibt?

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Beitrag von lok1414 Mi 13 Feb 2013, 12:02

Hi Trencher,
was mit dem Mosquito weiterhin geschehen ist stand nicht in den Analen. Möglich, dass er zum Zirkus Rosarius gelangte, kann auch sein, dass es als Bodenziel für die Jagdstaffeln in Gelnhausen diente.

17.08.1943 - Operation Double Strike - der Angriff auf die SKF-Fabriken in Schweinfurt, wurde zum Schwarzen Tag für die US Air Force. Was wirklich geschah bleibt wohl für immer im Dunkel der geschichte. Was war mit den Foo-Fightern, nur eine optische Täuschung? Fakt ist, dass die Verfolgungsjagd auf die B17-Verbände bis über das Mittelmeer erfolgte und einige in Nordafrika ohne Treibstoff in den Sand fielen.
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